Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Saison Band 17

Julia Saison Band 17

Titel: Julia Saison Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crystal Green , Christine Rimmer , Nikki Logan
Vom Netzwerk:
die Zeit ohne Begleiter möglichst angenehm machen wollte. Sie wurde öfter angelächelt und aufmerksamer umsorgt als Alex, was ihr eine nicht unerhebliche Genugtuung bereitete.
    Freitags war Weinproben-Abend. Georgia fand es interessant, mehr über Weine zu erfahren. Sie unterhielt sich auch gern mit den anderen Teilnehmern. Alex wurde stets von Frauen umlagert, ging aber nicht auf deren Annäherungsversuche ein. Dass Männer mit Georgia plauderten, schien ihn zu nerven. Weil sie nicht turteln, sondern mehr über sich selbst herausfinden sollte, vermutete sie. Nun, eins hatte sie schon herausgefunden: Es machte ihr Spaß, unnahbare Manager auf die Palme zu bringen.
    Deshalb lachte sie auch lauter als nötig über etwas, das Eric, der Mann links von ihr, gerade gesagt hatte. Eric war Computerspezialist und besuchte den Kurs zusammen mit seinem Kumpel Russell. Beide flirteten mit ihr, und sie spielte mit, weil es sich besser anfühlte, als von Alex lediglich geduldet zu werden.
    Übermütig schwenkte sie ihr Weinglas, bis das Aroma nach oben stieg. Dann nippte sie. „Kräftig. Ein Hauch von … Bernstein“, sagte sie, als ihr die Ohrringe der Frau gegenüber ins Auge fielen. Gleich darauf wanderte ihr Blick zu Alex. „Und Moos.“ Danach roch er, fand sie. Nach einem der Wälder, die sie so gern durchstreifte.
    „Echt?“, fragte Russell verdattert.
    Eric grinste. „Sie lügt.“
    „Na gut“, seufzte Georgia und leerte ihr Glas. „Wenn ich ehrlich bin, schmeckt er wie guter Rotwein.“
    Alle drei lachten. Georgia stellte das Glas auf das Tablett. Als sie sich wieder umdrehte, stellte sie fest, dass Alex sie beobachtete. Konzentriert, wie immer.
    Nach dem Kurs luden Russell und Eric sie auf einen Drink ein. Dankend lehnte sie ab.
    „Sie können ruhig mitgehen“, sagte Alex dicht hinter ihr. „Ihre Schicht ist zu Ende.“
    Typisch. Den ganzen Abend wechselte er kein Wort mit ihr, und dann kam so etwas Flegelhaftes. „Wenn ich die beiden begleiten wollte, würde ich es auch ohne Ihre Erlaubnis tun.“ Sie schlüpfte in ihren Mantel.
    „Wenn Sie den beiden nichts bieten, springen die ab.“
    Georgia funkelte ihn an. „Denken Sie da eher an einen Schlitz im Rock oder an einen tiefen Ausschnitt?“
    „So war das nicht gemeint.“
    „Ich weiß, was Sie meinten. Aber mich interessiert lediglich die Gesellschaft von Eric und Russell während des Kurses.“ Und ihre Wirkung auf Alex, ergänzte sie im Stillen. Ihn zu ärgern war besser, als sein eisiges Schweigen zu ertragen. „Sie haben selbst gesagt, dass es nicht ums Flirten geht.“
    „Ich habe mich gefragt, ob Sie sich noch daran erinnern.“
    „Mit irgendwem muss ich ja wohl reden“, brauste Georgia auf. „Manchmal komme ich halt mit einem Mann ins Gespräch, aber nicht, weil ich auf ein Rendezvous aus bin.“ Sie marschierte zur Tür und verließ das Gebäude.
    Alex folgte ihr. „Dies ist auch mein Freitagabend.“
    „Ich weiß.“
    „Es wäre gut, wenn wir die Sache professionell durchziehen könnten.“
    „Heißt das, ich darf keinen Spaß haben?“
    „Es geht darum, dass Sie sich wieder fangen. Hinzulernen. Sich neu erfinden.“
    Georgia blieb stehen. „Sie merken wohl gar nicht, wie schwer mir manche dieser Kurse fallen. Ganz allein einen Raum voller Fremder zu betreten und mit ihnen ins Gespräch zu kommen … Oft würde ich lieber zu Hause sitzen und lesen.“
    „ Wie schwer fällt es ihnen?“, hakte er nach.
    „Nun, anders als Sie bin ich nicht daran gewöhnt, gesellig zu sein. Ich interessiere mich für Menschen, bin aber nicht besonders gut darin, sie kennenzulernen. Für mich ist das Arbeit.“
    „Das wusste ich nicht.“ Alex sah aufrichtig erstaunt aus. „Ich hatte den Eindruck, es wäre ein Klacks für Sie.“
    „Oh nein, es ist anstrengend.“
    „Wäre es leichter mit einer Freundin an Ihrer Seite? Schließlich soll das hier keine Strafe für Sie sein. Bringen Sie jemanden mit. Die finanzielle Seite regle ich schon.“
    Georgia schluckte. „Es gibt niemanden, den ich mitbringen könnte“, gestand sie. „Nicht jede Woche. Erst recht nicht mehrmals pro Woche. Meine Freundinnen haben Kinder.“
    „Dann übernehme ich es. Ich bin ja ohnehin hier.“
    Ihr Herz schien sich zu winden wie ein Fisch auf dem Trockenen. „Sie wollten doch neutraler Beobachter bleiben.“
    „Die Situation hat sich geändert.“
    „Sie würden mit mir reden müssen. Nicht nur aufzeichnen, was ich sage oder wie ich mit anderen Leuten

Weitere Kostenlose Bücher