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Julia Saison Band 17

Julia Saison Band 17

Titel: Julia Saison Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crystal Green , Christine Rimmer , Nikki Logan
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Arms . Sie hatte keine Ahnung, ob Alex überhaupt aufkreuzen würde. Er schätzte ja die Einsamkeit, also stieg er vielleicht gleich in seinen Jaguar und kehrte nach London zurück.
    Trotzdem wartete sie. Alex sollte erfahren, dass sie hier war – obwohl er vermutlich nicht begeistert sein würde. Er sollte wissen, wie sehr sie seine Entschlossenheit bewunderte. Außerdem wollte Georgia hören, welche Zeit er gelaufen war. Sie wünschte ihm, dass er gut abschnitt. Um seinetwillen.
    Die ersten Läufer trudelten im King’s Arms ein. Ihr Erscheinen spiegelte den Rennverlauf wieder. Offenbar gab es ein Ritual: Zieleinlauf, Duschen, Pub. Nach kurzer Zeit waren so viele Leute da, dass Georgia nicht mehr erkennen konnte, wer gerade durch die Tür kam. Doch als sie sich vom Tresen wegdrehte, schaute sie direkt in die Augen von Alex Rush. Sie hielt den Atem an und lächelte, als wäre er eben in ihrer Stammkneipe aufgetaucht. Nur dass sich ihre Stammkneipe ungefähr dreihundert Meilen südlich von hier befand.
    „Georgia?“, murmelte er verblüfft.
    „Gratuliere. Tolles Rennen.“
    „Was machen Sie hier?“ Er klang nicht unfreundlich, aber auch nicht erfreut.
    „Ich dachte, ich schaue mal, wie Sie sich schlagen. Bevor ich zurückfahre, wollte ich Ihnen kurz Hallo sagen.“ Damit Sie mich nicht für eine Stalkerin halten, ergänzte sie in Gedanken. Plötzlich erschien ihr der Ausflug in der Tat wie eine Schnapsidee. Alex hatte sie nicht eingeladen. Sie war in seine Privatsphäre eingedrungen. Je früher sie verschwand, desto besser. Also schnappte sie sich ihre Handtasche. „Wie haben Sie denn abgeschnitten?“
    Er schüttelte den Kopf, als könnte er immer noch nicht glauben, wem er gegenüberstand. „Gut. Persönliche Bestzeit.“
    „Wirklich spannend, wie Sie die Lücke zur Spitzengruppe geschlossen haben.“
    Alex runzelte die Stirn.
    „Ich habe mich mit ein paar Zuschauern unterhalten. Jetzt weiß ich so ziemlich alles über Marathon.“ Georgia lachte nervös. Als Alex keine Miene verzog, meinte sie: „Okay. Glückwunsch, wie gesagt. Ich fahre dann mal wieder.“
    Ohne auf seine Abschiedsworte zu warten, bahnte sie sich einen Weg durch die Menge. Als sie die Tür erreicht hatte, fühlte sie eine Hand auf ihrer Schulter. „Georgia …“
    Sie setzte ein sorgloses Lächeln auf und drehte sich um. Allmählich wurde sie richtig gut darin, Demütigungen einzustecken.
    „Entschuldigung“, begann Alex. „Dass Sie hier sind, hat mich total überrascht. Normalerweise wartet am Ziel niemand auf mich. Bleiben Sie doch noch ein bisschen.“
    Es wäre leicht gewesen, sich mit dem Hinweis auf die lange Rückfahrt zu verabschieden. Aber der reumütige, frisch geduschte und obendrein geradezu betörend duftende Alex lud sie ein, bei diesen gut gelaunten Leuten zu bleiben und für eine Weile in seiner Welt Urlaub zu machen.
    Georgia suchte in seinem Gesicht nach Anzeichen dafür, dass er ihr nur einen Gefallen tun wollte. Als sie keine fand, sagte sie: „Vielleicht ganz kurz. Wenn es Ihnen wirklich nichts ausmacht.“
    „Überhaupt nicht. Wir machen ein Projekt für Georgias Jahr daraus.“
    Klar. Radio EROS. Darum drehte sich ja alles.
    Er führte sie an der Theke vorbei in den hinteren Bereich des Pubs, wo es nicht ganz so voll war. Ein kleiner Tisch in der Ecke war noch frei. Alex brauchte nicht lange, um zwei Stühle aufzutreiben. „Tut mir leid, dass ich Sie während des Rennens nicht gesehen habe.“
    „Aber ich bitte Sie, Sie mussten sich doch auf das Laufen konzentrieren. Wie fühlen Sie sich?“
    „Euphorisch. Und ausgelaugt. Wie ein Eroberer. Das wird noch ein paar Stunden so bleiben.“
    „Und wie viele Erholungstage brauchen Sie?“
    Er lächelte. „Sie lernen schnell.“
    „Das kommt automatisch, wenn man am Wegesrand steht und zuhört.“ Georgia spürte, wie ihr das Blut in die Wangen stieg.
    Sie redeten noch eine Weile über das Rennen, die Regeln und die Herausforderungen. Wie aus heiterem Himmel hörte Georgia sich sagen: „Sie sehen ganz anders aus.“
    „Wenn ich keinen Anzug trage, meinen Sie?“
    „Nein, wenn Sie über das Laufen sprechen. Dann sehen Sie richtig lebhaft aus.“
    „Und sonst?“, fragte Alex.
    „Grimmiger. Zum Beispiel, wenn es um Ihre Arbeit geht. Jetzt sind Sie irgendwie … menschlich.“
    Er zog die Augenbrauen hoch. „Donnerwetter. Dann bin ich in London also nicht einmal menschlich?“
    Nun war sie ihm schon auf den Schlips getreten, da konnte sie genauso gut

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