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Julia Saison Band 17

Julia Saison Band 17

Titel: Julia Saison Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crystal Green , Christine Rimmer , Nikki Logan
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Augen wieder zu öffnen. „Ich konnte es kaum Dan erklären, also kann ich es schon gar nicht dem ganzen Land erklären.“ Erst recht nicht Alex. Sonst hätte sie sich fragen müssen, warum ihr seine Meinung wichtiger war als die von Dan.
    „Nur unter uns beiden. Versprochen.“
    Sie zupfte an einem langen Grashalm. „Ich röntge Saatgut, um Samen zu finden, die unzulänglich sind. Unbrauchbar. Unnormal. Wenn man das jeden Tag macht, wird man ziemlich gut darin, Abweichungen von der Norm zu erkennen. Auch bei anderen Menschen. Oder bei sich selbst.“
    Alex erwiderte nichts. Er wartete darauf, dass sie fortfuhr.
    „Jede meiner Freundinnen hat inzwischen einen Partner gefunden und eine Familie gegründet. Ich hatte das Gefühl, ins Hintertreffen zu geraten.“
    „Wie bei einem Rennen?“
    „Nein.“ Georgia wusste, dass ihr noch etliche Jahre blieben, um Kinder zu bekommen.
    „Sondern?“
    Es war mehr so, dass die Uhr tickte. „Es ist schwer, nicht nachvollziehen zu können, was meine Freundinnen erleben. Ich verstehe sie einfach nicht mehr, kann nicht mitreden. Wir entfernen uns voneinander.“
    „Sie wollten heiraten, um weiter mitreden zu können?“, vergewisserte sich Alex.
    Wenn er es so ausdrückte, klang es lächerlich. Wahrscheinlich war es das auch. „Ich möchte haben, was meine Freundinnen haben.“
    „Schulden wegen einer teuren Privatschule und vorzeitig ergraute Haare?“
    Georgia stand auf. „Wahrscheinlich sollte ich gar nicht erwarten, dass Sie mich verstehen. Sie haben so viel …“
    Alex sah zu ihr auf und nahm ihre Hände. „Entschuldigung, George. Setzen Sie sich wieder. Bitte. Reden Sie weiter. Was besitzen Ihre Freundinnen, das Sie unbedingt wollen?“
    Im Zeitlupentempo ließ sie sich wieder ins Gras sinken. Sie starrte auf seine Hände, die immer noch ihre hielten. „Das ganze Paket. Einen Mann und Kinder, die man liebt. Ein hübsches Häuschen auf dem Land. Geborgenheit und jemanden, mit dem man Freude teilen kann. Jemanden, der mich so sehr will, dass er seine Freiheit für mich aufgibt.“ All das, was sie selbst als Kind nie erlebt hatte. „Jemanden, der mir gibt, was mir fehlt.“
    „Dann war Daniel also Ihr Lückenbüßer?“
    Sie schluckte. „Armer Dan. Das ist schrecklich.“
    „Gehen Sie nicht zu hart mit sich ins Gericht. Jeder sucht etwas in dieser Richtung.“
    „Was ist es denn bei Ihnen?“
    „Arbeit und Laufen“, antwortete Alex sofort.
    „Und was kompensieren Sie damit?“
    Er sah ihr in die Augen. „Eine ziemlich große Leere.“
    Georgia wusste nicht, was sie darauf sagen sollte. Stumm blickte sie Alex an, während die Sonne vollends verschwand. Die Dämmerung nahm dem Moment etwas von seinem Zauber. Denn ein Zauber musste es gewesen sein, sonst hätte sie sich nie im Leben derart offenbart.
    Sie zwang sich, den Blickkontakt zu brechen. „Die Sonne ist untergegangen.“
    „Morgen kommt sie wieder.“
    „Ja.“ Sie rührten sich beide nicht von der Stelle. „Warum sind wir eigentlich hier, Alex?“
    „Weil Sie mir gefolgt sind?“
    Sie hatte Angst, dass er ihr sagen würde, er könne ihre Gefühle nicht erwidern. Doch er fragte nur leise, während er ihr weiter in die Augen sah: „Wollen Sie gehen?“
    „Nein.“
    „Wollen Sie fühlen?“
    Seine Worte verschlugen ihr den Atem. Wie von selbst schmolzen die Zentimeter, die noch zwischen ihnen lagen, bis Georgia sein Gesicht ganz dicht vor sich sah. Das Herz klopfte ihr heftig gegen die Rippen.
    Sanft schob Alex seine rechte Hand in ihren Nacken und lehnte seine Stirn gegen ihre. Seine Lider schlossen sich langsam.
    Georgia zögerte nur einen Moment, dann schmiegte sie ihre Wange vorsichtig an seine. Plötzlich wurde ihr klar, dass sie ihn schon küssen wollte, seit er ihr lächelnd – und mit einem Tropfen Spaghettisoße im Mundwinkel – in dem italienischen Restaurant gegenübergestanden hatte. So lange schon …
    Ihr Atem kam schnell und schwer. Als sie hörte, wie Alex beinahe flehentlich ihren Namen raunte, wandte sie leicht den Kopf. Endlich fanden ihre Lippen die des Mannes, dessen Nähe eine solch süße Sehnsucht in ihr aufflammen ließ. Der Kuss löste einen glühenden Funkenregen aus, der ein heißes Feuer in ihr entfachte und sie förmlich verzehrte.
    Alex’ Kuss wurde fordernder, er zog sie an sich und vergrub die Finger in ihren Haaren. Georgia kam ihm entgegen. Sie wollte ihm so nah sein wie nur irgend möglich. Sie wollte ihn fühlen und schmecken, ihn erleben. Sein warmer

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