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Julia Saison Band 17

Julia Saison Band 17

Titel: Julia Saison Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crystal Green , Christine Rimmer , Nikki Logan
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Medizin.“
    „Du wirkst aber nicht besonders ängstlich.“
    „Ich versuche, es nicht zu zeigen.“
    Nachdenklich zog Jared die Brauen zusammen. „Was willst du denn wegen der Geburt unternehmen? Ich meine, gibt es jemanden, der dich zum Krankenhaus bringt, und all das?“
    Etwas verlegen antwortete sie: „Darüber denke ich gerade nach.“
    Ob sie etwa ihn fragen wollte? Bei diesem Gedanken wurde ihm äußerst unbehaglich zumute. Er war garantiert nicht der Richtige für diese Aufgabe.
    Jared warf einen Blick auf ihren Bauch, so schön und rund. Während der Schwangerschaft seiner Exfrau hatte er deren Bauch ein paarmal berührt. Aber die meiste Zeit war er damals auf der Rodeo-Tour unterwegs gewesen.
    Geistesabwesend rieb Annette sich den Bauch. „Wir haben noch gar nicht darüber gesprochen, warum du den Mann heute Nachmittag in die Schranken gewiesen hast.“
    „Hast du mich deshalb zum Kaffee eingeladen?“
    Sie lächelte. „Ich weiß es zu schätzen, was du getan hast. Noch nie hat jemand meine Ehre verteidigt.“ Ihre Wangen röteten sich. „Ich habe keine Ahnung, wie das Gerücht aufgekommen ist. Aber ehrlich gesagt habe ich nichts dagegen. Es ist immer noch besser als die Wahrheit. Trotzdem tut es mir leid, dass du deswegen Ärger hattest.“
    „Keine Sorge.“ Wieder beobachtete er, wie sie ihren Bauch rieb. „Mein Ruf ist mir ziemlich egal.“
    Es störte ihn wirklich nicht, wenn die Leute ihn für den Vater des Kindes hielten. Denn das hätte bedeutet, dass eine Frau wie Annette ihn in ihr Leben gelassen hätte. Das konnte nichts Schlechtes sein.
    Da sie immer weiter rieb, zeigte er auf ihren Bauch. „Alles okay?“
    „Oh.“ Sie hielt inne. „Meine Haut dehnt sich, und der Juckreiz macht mich wahnsinnig.“
    Jared stellte seinen Kaffeebecher ab und reichte ihr die Flasche mit der Lotion. „Dafür ist wohl das hier gedacht, oder?“
    „Danke.“ Als sie die Flasche öffnete und drückte, kam ein großer Klecks heraus.
    Schnell hielt Jared seine Hand unter ihre, um die Creme aufzufangen, die ihr durch die Finger tropfte. Dann nahm er ihr die Flasche wieder ab. „Damit könnte man ja eine ganze Scheunenseite anstreichen.“
    „Herzlichen Dank für dieses Kompliment.“
    Er lachte. „Das sollte kein Vergleich sein.“
    „Aber ich fühle mich so riesig. Und mein Bauch wird noch größer werden.“
    Jared half ihr, die überschüssige Lotion in die Flasche zurückzustreichen. Dann wollte Annette aufstehen.
    „Wo willst du hin?“, fragte er.
    „Ich …“
    „Annie, ich bitte dich. Dein Bauch guckt schon den ganzen Abend unter deinem Sweatshirt hervor.“
    Sie kuschelte sich in die Sofakissen zurück. „Ich wollte dir nicht zu nahetreten.“ Ein wenig schüchtern verteilte sie die Lotion auf ihrem Bauch und cremte sich damit ein.
    Aufmerksam sah Jared ihr dabei zu und stellte sich unwillkürlich vor, wie er sie berührte, ihre Haut unter seinen Händen spürte. Plötzlich durchzuckte ihn ein heftiger Schmerz aus der Vergangenheit, der ihm die große Leere in seinem Innern bewusst machte. Er hatte so vieles verpasst.
    Nachdenklich sah Annette ihn an. Dann nahm sie seine Hand und legte sie sich auf den Bauch.
    Jared wagte nicht, sich zu bewegen.
    „Es ist okay“, sagte sie leise. In ihrem Ton schwang noch etwas mit.
    So etwas wie Sehnsucht.
    Ihre nackte Haut zu spüren, zu wissen, dass ein Baby in ihrem Bauch wuchs, schnürte ihm die Kehle zu, und er brachte kein einziges Wort hervor.
    „Jared, es ist wirklich okay“, wiederholte Annette.
    Langsam breitete sich eine unbekannte Wärme in ihm aus, während er behutsam seine Hand hin und her gleiten ließ. Die Lotion machte ihre Haut herrlich weich, und Annette seufzte, als er sie – und damit auch ihr Kind – sanft berührte.
    Je länger er sie eincremte, desto mehr gewöhnte er sich an die Intimität, die Unschuld des Moments.
    „Hast du dir schon einen Namen ausgesucht?“, fragte er schließlich.
    Doch als er aufblickte, hatte Annette die Augen geschlossen, ihr Atem ging tief und regelmäßig.
    Sie war eingeschlafen.
    Jared zog seine Hand zurück. Auf einmal wurde ihm klar, was hier geschah. Er hatte sich zu tief eingelassen.
    Viel zu tief.
    Vorsichtig legte er ihre Beine auf das Sofa, holte eine Decke und deckte Annette fürsorglich zu.
    Danach ging er hinaus in den Garten. Er brachte Abstand zwischen sie und sich. Er hatte es nicht verdient, ihr nahe zu sein.

7. KAPITEL
    Am Nachmittag des Geburtstags ihrer Mutter verließ

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