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JULIA SOMMERLIEBE Band 21

JULIA SOMMERLIEBE Band 21

Titel: JULIA SOMMERLIEBE Band 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SUSAN NAPIER VIOLET WINSPEAR SARA CRAVEN
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unbemerkt vom Lastwagen eines Bauern heruntergefallen war.
    Lindas Leben hing am seidenen Faden, während der Taxifahrer zu allen Heiligen betete, die ihm einfielen. Aber sein beachtlicher Umfang und sein Fuß, der hart auf der Bremse stand, konnten sie nicht viel länger auf der Straße halten. Auch als ein großer Wagen mit zwei Männern darin um die Kurve kam, flehte er weiter um sein Leben, um seiner ganzen Verwandtschaft willen.
    Das Taxi wurde schnellstens mit einem Seil an der Hinterachse der Limousine festgemacht, während der Chauffeur mit laufendem Motor hinter dem Steuer saß. Der Besitzer gab dem Taxifahrer Anweisung, sofort herauszuspringen, sobald er die junge Frau zu fassen bekommen hatte.
    Ein entsetzliches Krachen, vermischt mit dem Geschmack von Cognac auf ihrer Zunge, brachte Linda wieder zu Bewusstsein. Sie hustete, als die brennende Flüssigkeit ihre Kehle hinunterrann. Benommen versuchte sie, die Flasche von ihrem Mund wegzuschieben.
    „Noch einen kleinen Schluck.“ Irgendetwas in dieser Stimme ließ sie gehorchen. Als ihre Lider sich flatternd hoben, sah sie verschwommen ein sehr dunkles Gesicht mit ausgeprägten Zügen vor sich. Es gehörte einem Mann, der sie mit leicht zusammengekniffenen Augen ansah und der wohl ständig unter der Sonne lebte. Irgendwie kam ihr dieser Mann bekannt vor. Doch ihr Kopf hämmerte so schmerzhaft, dass sie sich weder an einen Namen erinnern konnte noch daran, wie sie in seine Arme und auf den breiten, komfortablen Rücksitz eines luxuriösen Wagens gekommen war.
    „Sie haben eine hässliche Beule, senorita . Sobald wir im castillo angekommen sind, müssen Sie sofort ins Bett.“ Ins Bett! Linda kämpfte gegen den Schmerz und die Verwirrung in ihrem Kopf an. „Wa… warum bin ich hier?“
    „Bald werden Sie sich wieder erinnern“, versicherte er ihr und reichte jemandem die Cognacflasche, der im vorderen Teil des Wagens saß. „Nehmen Sie einen Schluck davon, amigo . Sie haben auch einen furchtbaren Schock erlitten.“
    „ Si, senor , aber hätten Sie nicht so segensreich eingegriffen, wären die Inglesa und ich mit meinem Auto ins tiefe Meer gestürzt.“
    „Ich hoffe, Sie sind versichert.“ Beim Klang der tiefen Stimme hatte Linda erneut das seltsame Gefühl, sie zu kennen.
    Was mochte wohl passiert sein? Sie bemühte sich darum, sich zu erinnern … Teile eines verwirrenden Bildes schoben sich in ihrem Kopf hin und her, und allmählich fügten sie sich zu einem Ganzen. „Das Taxi – es ist in irgendetwas hineingefahren“, rief sie.
    „Also erinnern Sie sich langsam wieder?“
    Sie musterte das dunkle Gesicht mit den ausgeprägten Zügen, während das seltsame Gefühl der Vertrautheit langsam verblasste. Nein, diesen Mann hatte sie vorher noch nie gesehen. Wer, um alles in der Welt, mochte er nur sein?
    Als ob er ihre Gedanken gelesen hätte, lieferte er gleich die Antwort. „Ich bin Karim el Khalid de Torres“, stellte er sich ihr vor. „Erinnern Sie sich denn an ihren Namen, senorita ?“
    „Ja. Ich heiße Linda Layne.“ Mit ungläubigem Erstaunen sah sie ihn an. Denn der Mann, mit dem sie sich zum Vorstellungsgespräch im Royale Hotel getroffen hatte, hieß Don Ramos Gil de Torres. Die beiden mussten irgendwie miteinander verwandt sein. Nur deshalb hatte sie schattenhaft eine Ähnlichkeit mit dem anderen spanischen Gesicht in den Zügen dieses Mannes entdeckt.
    „Ich … ich bin auf dem Weg zum La Granja Vista “, sagte sie und versuchte, sich aus den Armen des dunklen Fremden zu lösen. Himmel, wie muskulös diese Arme waren!
    „Fühlen Sie sich ein bisschen besser?“, fragte er.
    Sie nickte. „Was … was ist mit dem Taxi passiert?“
    „Es ist über die Klippe gestürzt, und Sie wären beinahe mit in den Abgrund gerissen worden. Mein Fahrer und ich sind gerade noch rechtzeitig vorbeigekommen und konnten behilflich sein.“
    Linda erschauerte, während sie sich an den dröhnenden Widerhall erinnerte, als das Taxi aufgeschlagen war.
    „Dann haben Sie uns also das Leben gerettet, senor ?“
    „Ich denke, ja.“
    „Danke.“
    „Im Land meines Vaters sagt man, dass ein Mann die Schlüssel zum Paradies bekommt, wenn er ein oder zwei Leben rettet.“
    Linda vermochte nicht zu erkennen, ob ihn dies amüsierte, denn seine halb verhangenen Lider ließen keinen Schluss zu. Erneut versuchte sie, sich von ihm zu befreien. Endlich lockerte er seinen Griff, sodass sie von ihm abrücken konnte.
    Sie lehnte den Kopf gegen das weiche Leder des

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