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JULIA SOMMERLIEBE Band 21

JULIA SOMMERLIEBE Band 21

Titel: JULIA SOMMERLIEBE Band 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SUSAN NAPIER VIOLET WINSPEAR SARA CRAVEN
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keinerlei Ähnlichkeit mit dem Mann, der sie nun in seinen Armen hielt. Ein Mann, der ihr mit brutaler Offenheit erklärt hatte, dass er zur Liebe nicht fähig war.
    „Sie sagen Dinge und beschwören Bilder herauf, die … die mich verwirren“, stieß sie atemlos hervor. „Ich habe das Gefühl, in der Falle zu sitzen.“
    Er hielt sie auf Armeslänge, während er ihr mit seinem Blick das weiße Kleid auszuziehen schien. Zuerst zuckte sie zusammen, doch dann spürte sie ein Verlangen … er brauchte keinen Kaftan, Turban und Lederstiefel; auch ohne all das war er von Kopf bis Fuß der Herrscher der Wüste, der ohne Furcht gegen seine Feinde kämpfte und sich ein Frau nahm, ohne einen Funken Liebe zu empfinden.
    „Ein zartes Pflänzchen, das bereit ist, gepflückt zu werden.“
    Fasziniert betrachtete Linda seine strahlend weißen Zähne, die sich gegen seine dunkle Haut abhoben.
    „Mein Tante“, rief sie. „Ich muss ihr Bescheid sagen …“
    „Verstehen Sie sich mit Ihrer Tante?“, wollte er wissen.
    „Natürlich …“
    „Ich glaube, das stimmt nicht ganz“, widersprach er. „Auch wenn Sie sehr jung aussehen, sind Sie doch alt genug, nicht mehr um eine Heiratserlaubnis bitten zu müssen. Also sollten wir beide das machen, was uns gefällt. Sie sind doch nach Spanien gekommen, um Ihr eigenes Leben zu führen, oder nicht?“
    „Ja“, stimmte sie zu, und Wut flammte in ihren Augen auf. „Ich bin tatsächlich hierher gekommen, um mein eigenes Leben zu führen. Aber weit bin ich nicht gekommen, bevor Sie Besitz von mir ergriffen haben.“
    Wieder blitzten seine weißen Zähne auf. „Ich bin sicher, dass Sie das Leben mit mir ein wenig interessanter finden werden als das mit Ihrer Tante. Es ist für mich ein Leichtes, in Ihren Augen zu lesen. Als sie die Frau erwähnten, verschattete sich Ihr Blick. Ich nehme an, dass sie Ihr Vormund war.“
    „Sie und mein Onkel“, stimmte Linda zu. „Sie waren gut zu mir, aber Tante Doris kann auch schwierig sein. Sie hat es immer verstanden, dass ich mich ihr verpflichtet fühlte. Deshalb musste ich schließlich fort, besonders als …“
    „Ja?“, ermunterte er sie weiterzusprechen.
    Linda zuckte die Schultern. Sie war drauf und dran gewesen, Larry Nevin zu erwähnen und den Druck, den man auf sie ausgeübt hatte, damit sie ihn heiratete. „Als ich mich entschloss, im Ausland zu arbeiten, statt im Orchester zu spielen. Ich liebe die Musik und wollte immer Solistin werden, aber dafür fehlte mir das letzte Quäntchen Perfektion.“
    „So geht es uns allen“, meinte er gedehnt. „Sie werden meine Solistin sein, mia Linda. Sie werden nur für mich allein spielen – in jeder Weise.“
    Linda wollte sich ihm widersetzen. Doch ehe sie etwas erwidern konnte, zog er sie eng an seinen Körper, der zugleich Bedrohung und ein Versprechen war. Damit machte er ihr einmal mehr bewusst, dass sie einander fremd waren, bis er sie berührte und küsste.
    „Wir sollten fortgehen, um zu heiraten“, sagte er entschieden. „In die Wüste, wo der Sand einen zeitlosen Zauber hat und der Mond zum Tanz in die Flitterwochen einlädt. Findet dieser Plan Ihre Zustimmung?“
    „Anscheinend bleibt mir keine Wahl, El Khalid.“
    „Stimmt.“ Er wirkte nicht einmal beschämt, als er lächelte. „Mit Ihrem Widerstand werde ich allemal fertig.“
    „Und wie?“, wollte sie wissen. Linda hob ihr Kinn, um wenigstens einen Anflug von Widerstand zu zeigen.
    „Sie haben doch sicher vom Klatschmohn gehört, aus dem Opium gewonnen wird, nicht wahr?“
    Schockiert zuckte sie zusammen. „Das würden Sie nicht wagen!“, begehrte sie entrüstet auf.
    „Dann stellen Sie mich doch auf die Probe“, meinte er herausfordernd.
    Linda betrachtete sein ebenmäßiges Gesicht und die nachtschwarzen Augen.
    Sie wusste, dass dies keine leere Drohung gewesen war. „Sie würden es tatsächlich tun, nicht wahr? Sie würden mich mit Rauschgift vollgepumpt verschleppen, wie ein Sklavenhändler.“
    „Ja.“ Für einen endlos scheinenden Moment schien sein Blick bis in ihr Innerstes zu dringen. „Es gibt viele Dinge zwischen Mann und Frau, die immer primitiv sein werden, und ich sehe es nicht als Tugend an, mich in diesem Fall als Gentleman zu geben.“
    „Ich … ich glaube, dass Sie ein böser Mensch sind“, sagte sie atemlos.
    „Böse“, spottete er. „Nur weil ich befürworte, dass es Sache der Männer ist, den Frauen, die Hosen tragen, diese wieder auszuziehen? Eine Frau will im Grunde beherrscht

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