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JULIA SOMMERLIEBE Band 21

JULIA SOMMERLIEBE Band 21

Titel: JULIA SOMMERLIEBE Band 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SUSAN NAPIER VIOLET WINSPEAR SARA CRAVEN
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strahlenden Weiß.
    „Nein, verdammt noch mal! Du wirst nur schlafen. Du wurdest betäubt, nicht vergiftet.“
    „Das muss wohl ein Rosendorn gewesen sein“, sagte sie mit Mühe. Ihre Zunge wollte ihr überhaupt nicht gehorchen. Von irgendwo in der Nähe kam ein flaches, dröhnendes und rhythmisches Geräusch, im Takt mit dem rhythmischen Schaukeln, das sie höher und höher schweben ließ, immer weiter weg von der Realität. Verwirrende Bilder vernebelten ihren unsteten Verstand. „Es war eine Rose, oder? Die den ganzen Ärger verursacht hat? In die Sch…Schöne und das B…Biest …“
    „Du verwechselst die Märchen. Es war Dornröschen.“ Seine bittere, stahlharte Stimme schnitt tief in ihr schwindendes Bewusstsein. „Ich mag zwar ein Biest sein, aber ich heiße nicht Rose. Ich heiße Thorne, Nicholas Thorne.“ Sein Griff wurde fester und er schüttelte sie, bis sie ihre verwirrten grünen Augen öffnete. Wild sah er auf sie herunter.
    „Du erinnerst dich doch an meinen Namen, Vivian?“, brach es barsch aus ihm heraus. „Auch wenn du nie mein Gesicht gesehen hast. Nicholas Thorne! Der Mann, den du vor zehn Jahren beinahe zerstört hattest. Den Olympiakämpfer, dessen Zukunft du mit deinem Auto in Stücke gerissen hast?“
    Schwach wand sie sich in seinen Armen. „Nein …!“
    „Der Mann, dessen Frau starb, während du nur leichte Kratzer davon getragen hast“, fuhr er schonungslos weiter. „Glaubst du an die Bibel, Vivian? Dass die Gerechtigkeit Auge um Auge erfolgt?“
    Das Entsetzliche, das in seiner Andeutung lag, konnte sie unmöglich an sich heranlassen, und plötzlich beherrschte diese schwarze Augenklappe ihre undeutliche Sicht. Möglicherweise wollte er, dass es das Letzte war, was sie je sehen sollte? Verzweifelt versuchte sie, ihre Hände zu heben, um ihr Gesicht darin zu verbergen, doch sie weigerten sich – wie ihr ganzer Körper – ihren Befehlen zu gehorchen.
    „Nein!“ Nun fiel sie, und nichts konnte sie retten. Er hatte sie von der höchsten Stelle in ein dunkles Loch des Entsetzens geworfen. Sie stürzte in die Tiefe und er fiel mit ihr, sein Atem heiß auf ihrem Gesicht, sein offener Hass und das beachtliche Gewicht seines stahlharten Körpers drückten sie tief in das weiche, weiße Vergessen, das darauf wartete, sie zu umschließen.
    „Sch … Ich habe dich.“
    Ein schwaches Zittern ging durch ihren Körper. „Nein …“
    „Wehr dich so sehr du willst, Vivian, es ist zu spät“, flüsterte er ihr mit der grausamen Zärtlichkeit ins Ohr, die ein Mörder für sein Opfer aufbrachte. „Du beschleunigst dadurch nur die Aufnahme der Droge in deinen Blutkreislauf.“ Seine Hand lag schwer auf ihrem Hals, sein Daumen drückte gegen den langsamen Pulsschlag an ihrer Kehle, während seine Stimme tiefer und rauer wurde. „Du kannst also genauso gut akzeptieren, dass ich in den nächsten paar Stunden alles mit diesem jungen, verlockenden Körper anstellen kann, wonach mir der Sinn steht. Und du wirst keinen Finger rühren können, um mich davon abzuhalten. Ich frage mich, ob Marvel dich wohl wieder haben möchte, wenn er wüsste, dass ein anderer von diesen üppigen Formen gekostet hat?“
    Seltsam, aber die entsetzliche Drohung mit ihrem unheilvollen Unterton jagte ihr keine Angst ein, obwohl sie es sollte. Von einem Mann genommen zu werden, der es schaffte, sie mit einem einzigen Blick vor Lust erschauern zu lassen, schien nicht das Schlechteste zu sein. Ihr tat es nur leid, dass sie es verpassen würde. Vielleicht hatte sie das auch gesagt, sie wusste es nicht. Aber als ihre Lider zum letzten Mal zufielen, hörte sie ihn leise und ungläubig lachen.
    Ihre letzte bewusste Erinnerung war, wie sein Mund warm und sanft auf ihrem lag, wie vertraut es war, als seine Zunge sich den Weg in ihren willigen Mund bahnte, wie wohltuend ihre Hilflosigkeit war, als große Hände begannen, ihr die Kleider abzustreifen.
    Und wie ihr jemand süße Träume wünschte.

4. KAPITEL
    Als Vivian die Augen öffnete, war sie noch immer gefangen in dieser unscharfen weißen Einöde.
    Sie blinzelte und entdeckte, dass sie in einem unglaublich weichen und warmen Bett lag und dieses Weiß die schräge Oberfläche einer Wand war, nur Zentimeter von ihrer Nase entfernt. Mit der ausgestreckten Hand berührte sie den rauen Putz, und dieser Kontakt zur Realität half ihr, sich aufzurichten, um aus dem kleinen Fenster zu schauen, das die Biegung der Wand am Ende des Bettes unterbrach. Sobald sie den

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