Julia Sommerliebe Band 22
versteifte sich vollkommen. „Romano, hör auf, hör auf!“ Entsetzt riss sie die Augen auf.
Romano hielt entsetzt inne und starrte sie an. „Caroline.“ Seine Stimme klang halb verzweifelt, halb belustigt. „ Deo , Caroline … vergib mir, cara , aber jetzt kann ich nicht mehr aufhören. Das darfst du nicht von mir verlangen.“
Ihr wurde heiß.
Romano blickte ihr ins Gesicht, musterte sie, las in ihrem Mienenspiel. „Meine Süße, entspann dich.“ Erregung, aber auch Wärme lagen in seiner Stimme. „Warum hast du mir nicht gesagt, dass du noch Jungfrau bist?“, fügte er leise hinzu. „Ich hatte zwar zuerst den Verdacht, aber du hast dir Mühe gegeben, mich vom Gegenteil zu überzeugen.“
„Ich … ich wusste nicht, dass ich ein Bekennerschreiben einreichen muss.“ Ihre Stimme zitterte. „Es ist doch nicht wichtig.“
„ Nicht wichtig? “, echote er vorwurfsvoll.
„Nein. Es ist meine Sache, dass ich noch nie zuvor mit einem Mann zusammen war!“ Sie glaubte zu schmelzen, so heiß war ihr auf einmal – vor Erregung und vor Wut. „Es ist nur …“ Der Mut verließ sie. Ihr Herz schlug so schnell, dass sie meinte, er müsse es spüren. „Und jetzt habe ich irgendwie die Kontrolle über mich verloren.“
Nach einer Pause nickte Romano anerkennend angesichts ihres Muts. „Aber jetzt gibt es kein Zurück mehr“, erklärte er sanft. Eine Gänsehaut überrieselte sie. „Es ist fast geschehen.“
Mit einer Hand griff er nach ihren Handgelenken und führte sie über ihrem Kopf auf dem Kissen zusammen. Mit der anderen hob er ihr Becken an.
Einen Moment wurde sie wieder von Panik ergriffen, doch dann küsste er sie. „Entspann dich, Darling, du bist eine schöne, begehrenswerte Frau“, flüsterte er an ihren Lippen. „An dem, was du tust, ist nichts Falsches. Lass einfach zu, dass deine Muskeln sich entspannen, meine Liebe.“
Bei seinen Worten wurde sie ganz ruhig. Seine Liebkosungen gingen einher mit einem gleichmäßigen Streicheln. Sie gab ihren letzten Widerstand auf. Mit großen Augen starrte sie ihn in der Dunkelheit an, und sein Gesicht brannte sich in ihr Herz ein. „Oh, Romano … oh, ja …“
Jetzt waren ihre Empfindungen ganz anders. Caroline schloss die Augen, bog sich ihm entgegen und ließ sich von ihm in schwindelnde Höhen der Wonne führen. Immer höher stiegen sie, und schließlich erlebte sie ein nie zuvor gekanntes Feuerwerk der Lust.
Viel später, als sie geborgen in Romanos Armen lag, seine Lippen auf ihrem Haar spürte, ihre Finger mit seinen verschlungen waren, kehrte sie wieder in die Wirklichkeit zurück.
Jetzt erst konnte sie wieder klar denken, und ihr wurde erst bewusst, wie gefährlich das Abenteuer war, in das sie sich mit offenen Augen so bereitwillig gestürzt hatte.
12. KAPITEL
Am nächsten Morgen erwachte Caroline im hellen Sonnenschein und war allein. Sie wusste nicht recht, ob sie erleichtert oder enttäuscht sein sollte. Richtig oder falsch, ganz normal oder vollkommen verrückt, das Gefühl von Romanos Körper neben ihrem hatte sie in einen erfrischenden, unendlich entspannten Schlaf fallen lassen. Und nun, da er fehlte, kam sie sich irgendwie … unvollständig vor.
Sie lag auf dem Rücken ausgestreckt, reckte sich und blickte aus dem Fenster in den kobaltblauen Himmel. Letzte Nacht hatten sie den Vorhang aufgezogen, um das Mondlicht hereinzulassen. Caroline erinnerte sich, wie aufregend Romano im milchigen Licht ausgesehen hatte, als er sie geliebt hatte. Sie erinnerte sich an den Moment, da er die Nachttischlampe gelöscht hatte. Von da an war alles magisch gewesen.
Versonnen ließ sie die Hände an ihrem Körper hinunterwandern. Ganz offensichtlich hatte sie auf diesem Gebiet einiges nachzuholen. Bei der Erinnerung an Romanos Zärtlichkeiten wurde sie erneut von heftigem Verlangen erfasst.
Mit einem unterdrückten Stöhnen rollte sie sich zusammen. Gefühle bestürmten sie. Irgendetwas stimmte nicht mit ihr.
Warum hatte sie Romano nicht widerstehen können? Und warum hatten ihre verflossenen Freunde sie so kaltgelassen, dass sie nie in Versuchung gekommen war? Selbst Jeremys kluge Taktiken und gute Argumente und sogar die Tatsache, dass sie schon vierundzwanzig Jahre alt war, hatten nicht ansatzweise den Hunger in ihr wecken können, den sie in der letzten Nacht in Romanos Armen empfunden hatte.
Für dieses Verhalten musste es einen Grund geben.
Vielleicht den, dass es sich einfach richtig angefühlt hatte? Denn der Gewissheit, sie
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