Julia Sommerliebe Band 24
Aufschreie erinnerte, die sie ausgestoßen hatte, als er jede Stelle ihres Körpers küsste und ihre Schenkel sanft auseinandergedrückt hatte, damit er seinen Mund auf ihr süßes weibliches Herz pressen konnte.
Ihr weltfremdes Verhalten ist nur Show gewesen, dachte Dimitri grimmig, als er sich zwang, den Blick von ihr abzuwenden und aus dem Fenster zu blicken. Sie war ganz eindeutig die Tochter ihrer Mutter.
Warum also fühlte er sich so stark zu ihr hingezogen? Die Frage schien ihn zu verspotten, denn so sehr er auch hasste, es zuzugeben, er hatte ein überwältigendes Bedürfnis, Louise in die Arme zu reißen. Zudem spürte er ein Ziehen in der Leistengegend bei der Vorstellung, sie zu küssen, mit seiner Zunge über ihre rot glänzenden Lippen zu fahren und in ihren Mund einzudringen, während er eine Hand unter ihren Rock schob.
Gamoto! , fluchte er still. Das Mädchen Loulou von damals gehörte der Vergangenheit an. Vielleicht hatte sie, außer in seiner Vorstellung, nie existiert. Er hatte gedacht, sie sei etwas Besonderes, doch da hatte er sich offenbar etwas vorgemacht.
Die Frau, die hier in seinem Büro vor ihm stand, war schön und begehrenswert – und er war ein heißblütiger Mann. Aber Louise war für ihn aus vielerlei Gründen tabu – nicht zuletzt, weil sie seiner Vergangenheit angehörte und er keinerlei Wunsch hatte, diese zu wiederholen.
Zuversichtlich, dass er seine Libido erneut unter Kontrolle hatte, drehte er sich um und betrachtete Louise leidenschaftslos. Als sie ihm Eirenne zum Kauf angeboten hatte, wollte er ihr als erste instinktive Reaktion sagen, sie solle sich zum Teufel scheren. Aber jetzt meldete sich sein Geschäftssinn und flüsterte ihm zu, dass es verrückt wäre, das Angebot abzulehnen. Die Insel war locker das Doppelte von dem wert, was Louise forderte. Er fragte nicht, warum sie so weit unter Wert verkaufen wollte, und ehrlich gesagt, kümmerten ihn ihre Gründe auch nicht.
„Ich brauche ein wenig Zeit, ich muss erst darüber nachdenken“, sagte er abrupt.
Louise wagte kaum zu atmen, aus Angst, sie hätte nicht richtig gehört oder ihn missverstanden, und der winzige Hoffnungsschimmer, den er anzubieten schien, würde ihr sogleich wieder aus den Händen gerissen.
„Wie viel Zeit?“ Sie wollte ihn nicht bedrängen, aber Tina musste die Behandlung so schnell wie möglich bekommen.
„Drei Tage. Ich werde dich in deinem Hotel kontaktieren. Wo übernachtest du?“
„Nirgendwo. Ich bin gestern Abend angekommen und werde heute wieder abfliegen. Ich kann nicht allzu lange von zu Hause wegbleiben.“
Warum nicht?, fragte sich Dimitri. Lebt sie mit einem Liebhaber zusammen, der sie jede Nacht in seinem Bett haben will? Hatte der ihr den Diamantanhänger gekauft, der auf ihrer cremefarbenen Haut funkelte? Hitze stieg in ihm auf – eine unerklärliche Wut, die sein Blut zum Kochen brachte. Aber es ging ihn nichts an, wie Louise ihr Leben lebte. Es kümmerte ihn nicht im Geringsten, wenn sie eine Armee von Liebhabern hätte.
„Gib mir einfach deine Kontaktdaten“, wies er sie knapp an und reichte ihr Notizblock und Stift von seinem Schreibtisch.
Louise schrieb schnell etwas auf und gab Dimitri den Block zurück. Er warf einen Blick auf die Adresse, und neuer Ärger flammte in ihm auf. Wohnungen im Zentrum von Paris waren teuer. Das wusste er, weil er vor ein paar Jahren ein Gebäude auf der Rue de Rivoli gekauft hatte.
Sie konnte einen gut bezahlten Job haben, argumentierte sein Verstand. Er sollte nicht einfach annehmen, dass sie sich von einem Mann aushalten ließ, nur weil ihre Mutter das getan hatte. Andererseits hatte sie ihm gesagt, dass sie Eirenne verkaufen wolle, weil sie Geld brauchte. War also ein reicher Liebhaber ihrer überdrüssig geworden? Sie würde einen verdammt guten Job haben müssen, damit sie sich eine Wohnung mit so einer erstklassigen Adresse nahe der Champs-Elysées leisten konnte.
Zornig von den Gedanken, die in seinem Kopf kreisten – noch dazu Gedanken über eine Frau, an der er nicht im Geringsten interessiert war –, stürmte Dimitri quer durch sein Büro und riss die Tür auf.
„Ich melde mich.“
Offensichtlich war ihr Meeting beendet. Die nächsten drei Tage würden ihr wie eine Ewigkeit vorkommen, aber sie konnte jetzt nichts anderes mehr tun, als Dimitris Entscheidung abzuwarten.
„Danke.“ Ihre Stimme klang eingerostet, und ihre Beine fühlten sich wacklig wie die eines neugeborenen Fohlens an, als sie sein Büro
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