Julia Sommerliebe Band 24
Hemdes waren geöffnet und enthüllten gebräunte Haut und ein paar dunkle Haare, die, wie sie wusste, seine Brust bedeckten.
Bilder eines jüngeren Dimitri stiegen in ihr auf – wie er am Rand des Pools stand, bei der Villa auf Eirenne, und nichts trug außer einer nassen Badehose, die sich an seine harten Schenkel schmiegte und nichts der Fantasie überließ. Nicht, dass sie es nötig gehabt hätte, ihn sich nackt vorzustellen. Sie hatte jeden Zentimeter seines herrlichen goldgetönten Körpers gesehen. Sie hatte ihn berührt, gestreichelt und gefühlt, wie sein Gewicht sie auf die Matratze presste, während er sich langsam auf sie legte …
„Warum bist du hier?“
Louise war heilfroh über seine abrupte Frage und seufzte.
„Ich muss mit dir reden.“
„Komisch – ich erinnere mich daran, dass ich mal genau das zu dir gesagt habe, aber du hast dich geweigert, mir zuzuhören. Warum sollte ich also jetzt dir zuhören?“
Dass er sich auf ihre gemeinsame Vergangenheit bezog, überraschte Louise. Sie hatte angenommen, er hätte die kurze Zeit, die sie zusammen gewesen waren, längst vergessen. Für sie waren es magische goldene Tage gewesen, aber sie hatte ihm nichts bedeutet – wie sie später herausgefunden hatte.
Mit der Zungenspitze befeuchtete sie ihre trockenen Lippen. „Ich glaube, dich wird interessieren, was ich zu sagen habe. Ich biete Eirenne zum Verkauf an – und ich habe gedacht, du willst die Insel vielleicht haben.“
Dimitri lachte hart auf. „Du meinst, ich soll die Insel zurückkaufen, die meiner Familie 40 Jahre lang gehört hat – bis deine Mutter meinen Vater auf seinem Totenbett davon überzeugt hat, seinen Letzten Willen zu ändern und ihr Eirenne zu hinterlassen? Moralisch gesehen hast du kein Recht, die Insel zu verkaufen. Und auch sonst hast du kein Recht dazu. Die Insel gehört Tina.“
„Nun, legal gesehen bin ich jetzt die Eignerin. Meine Mutter hat alle Rechte auf mich übertragen lassen, und daher kann ich mit Eirenne tun, was ich will – wobei Tina mit dem Verkauf einverstanden ist.“
Immerhin entsprach der erste Teil davon der Wahrheit. Ihr Buchhalter hatte ihre Mutter davon überzeugt, aus Steuergründen die Insel ihrer Tochter zu übertragen. Aber Louise hatte Eirenne nie wirklich als ihr Eigentum gesehen. Die Insel zu verkaufen, war nur das letzte Mittel, um das Geld aufzutreiben, das Tina in den USA die lebensrettende medizinische Behandlung ermöglichte. Sie hatte ihren Entschluss nicht mit ihrer Mutter abgesprochen, die ohnehin so krank war, dass sie sich auf nichts weiter konzentrieren konnte, als jeden Tag nur irgendwie zu überstehen. Tinas Überlebenschancen waren gering, aber Louise war entschlossen, dafür zu sorgen, dass sie eine Chance bekam.
Sie hielt Dimitris Blick stand, wollte sich von seiner Aggressivität nicht einschüchtern lassen. „Der Wert der Insel wurde auf drei Millionen Pfund geschätzt. Ich würde sie dir für eine Millionen überlassen.“
„Warum?“
Sie zuckte mit den Schultern. „Weil ich schnell verkaufen muss.“
Dass sie sich nie mit der Tatsache angefreundet hatte, dass Kostas Kalakos die Insel ihrer Mutter anstatt seiner Familie hinterlassen hatte, sagte sie ihm nicht.
„Ich weiß, dass du meiner Mutter die Insel kurz nach Kostas Tod abkaufen wolltest und sie abgelehnt hat. Jetzt gebe ich dir die Chance, sie wiederzubekommen.“
Dimitri schnaufte. „Lass mich raten. Tina hat dem Verkauf von Eirenne zugestimmt, weil sie alles Geld, das mein Vater ihr hinterlassen hat, ausgegeben hat und nun ihren letzten Wertgegenstand zu Geld machen will.“
Seine Worte waren empfindlich nah an der Wahrheit. Seit Kostas Tod hatte ihre Mutter einen extravaganten Lebensstil gepflegt und den Warnungen ihrer Bank, dass sich ihre Erbschaft allmählich dem Ende neigte, keinerlei Beachtung geschenkt.
„Ich werde die Gründe für den Verkauf nicht mit dir diskutieren. Aber wenn du mein Angebot ablehnst, werde ich Eirenne auf dem Markt anbieten, und mir wurde versichert, dass die Insel jede Menge interessierte Käufer anlocken würde.“
„Interesse, vielleicht. Aber, nur für den Fall, dass du es nicht bemerkt hast, die Welt befindet sich mitten in einer Wirtschaftskrise, und ich bezweifle einen schnellen Verkauf. Für die Tourismusbranche ist Eirenne zu klein, um sie als Feriendomizil zu entwickeln – zum Glück.“
Dimitris Worte bestätigten, was ihr schon der Makler gesagt hatte. „Eine Privatinsel zu kaufen, ist für die
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