Julia Sommerliebe Band 24
lässt und Schatten unter deine wunderschönen Augen treibt.“
Avery fühlte sich, als würde ihr Inneres mit jedem von Maliks Stößen ein wenig mehr schmelzen. „Arbeit“, hauchte sie.
Seine Zunge fand ihre. Gleichzeitig schob er die rechte Hand unter ihren Po und drückte seine Geliebte fest an sich, um sie noch intensiver in Besitz zu nehmen. „Wegen deiner Arbeit schreist du auf?“
„Ja.“ Avery war kurz davor, Malik anzuflehen, sie endlich ganz zu nehmen. Sie glaubte, vor Lust verrückt zu werden, wenn er sie noch länger hinhielt. Jeder Muskel ihres Körpers war angespannt, so sehr wollte sie den Mann, der auf ihr lag.
„Du lügst. Sag mir die Wahrheit. Wovon träumst du?“, fragte er rau.
Warum kann er immer noch richtige Sätze bilden, während ich keine drei vernünftigen Worte herausbringe?
„Avery“, murmelte er und drang so tief in sie ein, dass auch der letzte Rest ihrer Beherrschung verflog.
Mutter hat unrecht, erkannte sie. Ja, ich kann mir selbst zu einem Orgasmus verhelfen, aber es ist so viel besser, wenn Malik es tut. Und ja, ich kann die Verantwortung für mein Herz selbst tragen. Aber ich will sie mit ihm teilen, und das ist das größte Geschenk, das ich jemandem machen kann.
„Von dir“, keuchte sie, als sich die Anspannung jäh löste und eine Welle der Lust sie zu einem heftigen Höhepunkt trug. „Ich träume von dir.“
Es war noch dunkel. Malik hielt Avery im Arm, spürte ihre weiche Haut und atmete ihren Duft ein, während die ersten Sonnenstrahlen wie goldene Pfeile über die Wüste zuckten. Abgesehen von der Nacht nach dem Skorpionstich war dies das erste Mal, dass Avery sich erlaubt hatte, in seinen Armen einzuschlafen.
Als ob ihre Identität bedroht ist, wenn sie zugibt, was sie für mich empfindet, überlegte er. In vielerlei Hinsicht ist sie die stärkste Frau, die ich kenne. Leider beruht ihre Unabhängigkeit auf Angst. Angst vor Enttäuschung.
Sie hatte ihm wenig von ihrer Vergangenheit erzählt. Malik wusste, dass sie ohne Vater aufgewachsen war. Hier und dort hatte er Artikel über ihre Mutter gelesen, eine bekannte Scheidungsanwältin. Offenbar hatte Mrs Scott auf dem Weg an die Spitze der Karriereleiter die Beziehung zum Vater ihres Kindes geopfert, denn der wurde nie erwähnt. Sicher lag Averys ablehnende Haltung zur Ehe an dieser schlechten Erfahrung.
Ich sollte mir kein Urteil anmaßen, sagte sich Malik. Schließlich kenne ich viele Männer, die wie Mrs Scott ihren Ehrgeiz über die Bedürfnisse ihrer Familie stellen. Immerhin haben Avery und ich einen Schritt nach vorn gemacht. Das Eingeständnis Ich träume von dir ist nicht weit entfernt von Ich liebe dich. Endlich scheint sie bereit zu sein, diesen Weg zu gehen.
Avery fühlte sich warm und sicher, als sie erwachte. Sie öffnete die Augen und sah einen muskulösen Arm mit bronzefarbener Haut.
Malik. Sie hatte die Nacht mit ihm verbracht – die ganze Nacht, nicht nur ein paar Stunden. Im selben Bett, aneinandergeschmiegt. Dabei hatte sie Monate gebraucht, um sich nach der Trennung einigermaßen zu fangen!
Das wohlige Gefühl wich Bestürzung. Es war, als hätte Avery ein Jahr lang Diät gehalten, um dann in einer Schokoladenfabrik anzuheuern und sich von morgens bis abends mit Süßigkeiten vollzustopfen. Sie war entsetzt über sich selbst und wütend auf Malik, der glaubte, er könne einfach dort anknüpfen, wo er aufgehört hatte.
Als Avery sich von ihm lösen wollte, verstärkte sich der Druck seines Arms um ihre Schultern.
„Was ist?“, fragte Malik.
„Ich habe einen ernsthaften Anfall von Selbsterkenntnis. Lass mich los.“ Avery fragte sich, ob er schon früher so durchtrainiert gewesen war. Es gelang ihr nicht, sich aus seinem Griff zu befreien.
„Du bleibst bei mir. Wenn du etwas sagen willst, sag es hier.“
Wohl kaum, wenn ich deinen nackten Körper an meinem spüre und ständig daran denken muss, was letzte Nacht zwischen uns passiert ist. „Lass mich los!“
„Nein.“ Malik ließ die Augen geschlossen. Ein leises Lächeln spielte um seine Mundwinkel. „Du willst also wieder feige sein und vor mir weglaufen.“
„Ich bin nicht feige.“
„Nicht?“ Er öffnete die Augen ein wenig und sah Avery durch dichte Wimpern an. „Beweis es, Habibti. Geh nicht auf Distanz, auch wenn dein Instinkt dir dazu rät. Letzte Nacht warst du endlich aufrichtig. Lass es zu.“
„Letzte Nacht war ich übergeschnappt. Ich will das hier nicht! Ich kenne es nämlich schon, und es war
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