Julia Sommerliebe Band 24
entsetzlich.“ Sie versetzte ihm mit aller Kraft einen Stoß vor die Brust und sprang aus dem Bett. Ihr Herz raste, und Furcht saß ihr im Nacken, als würde einer von Maliks Falken seine Krallen darin versenken.
„Entsetzlich?“, wiederholte Malik kühl. „Das war unsere Beziehung also für dich?“
„Nicht die Beziehung, sondern die Trennung.“ Hastig schnappte sie das erstbeste Kleidungsstück – Maliks Hemd. „Du kapierst es einfach nicht.“
Er stützte sich auf den linken Ellbogen. Eine dunkle Strähne fiel ihm in die Stirn. Das Betttuch glitt von seinem muskulösen Oberkörper. „Stimmt, ich kapiere es nicht. Schließlich wolltest du die Trennung.“
Avery wusste nicht, ob sie in Tränen ausbrechen oder Malik ohrfeigen sollte. „Egal“, sagte sie mit belegter Stimme und schlüpfte in das Hemd. „Ich wäre dir dankbar, wenn du jetzt den mächtigen Prinzen herauskehren und deinen Hubschrauber rufen könntest. Ich muss heim.“
„Nur mit meinem Hemd bekleidet?“
„Ich zieh mich noch um.“
„Spar dir die Mühe. Ich lasse dich nicht wieder gehen.“
„Nun, es ist nicht deine Entscheidung, sondern meine, und ich werde meinen Fehler nicht wiederholen.“ Obwohl ich es längst getan habe, dachte sie hilflos. Selbst schuld. Ich habe zugelassen, dass er mir erneut das Herz bricht.
„Willst du so tun, als wäre zwischen uns nichts Besonderes?“
„Ich habe es schon einmal erlebt“, fauchte sie. „Als es zu Ende ging, war ich völlig fertig, zu nichts mehr zu gebrauchen … Verdammt, ich fass es nicht, dass ich dir das erzähle.“ Avery vergrub das Gesicht in den Händen. „Hör auf. Bitte. Ich will es nicht lang und breit diskutieren. Letzte Nacht war letzte Nacht, und damit hat es sich. Mehr kann ich dir nicht geben.“
Malik stand auf und ging auf sie zu. Dass er nackt war, schien ihn nicht zu stören. „Du warst völlig fertig? Wann denn? Wenn ich dich kontaktiert habe, warst du stets ein Musterbeispiel für jemanden, der alles im Griff hat. Ich habe keine Frau erlebt, die zu nichts zu gebrauchen ist, sondern eine, die sich nicht um mich schert. So warst du – bis letzte Nacht.“
Avery ließ die Hände sinken. Vergessen war der Vorsatz, cool zu bleiben. „Was hast du denn erwartet?“, explodierte sie. „Nach allem, was ich dir gegeben habe, tust du mir so was an!“
„Alles, was du mir gegeben hast?“, wiederholte Malik verständnislos.
„Ja!“ Ihre Stimme überschlug sich. „Ich habe dir mein Herz geschenkt, und was machst du? Schneidest es in kleine Stücke und servierst es der Öffentlichkeit auf einem Präsentierteller. Hier, meine Damen und Herren, schauen Sie her, greifen Sie zu!“
Eine unerträgliche Stille füllte den Raum. Malik starrte Avery wortlos an. Er sah ungewohnt blass aus. „ Du hast unsere Beziehung beendet“, murmelte er.
„Und wenig später warst du mit Kalila verlobt. Überall wimmelte es von Fotos des glücklichen Brautpaars. Alle haben darauf gelauert, dass ich zusammenbreche. Ich war wie ein Tier im Zoo! Kannst du dir vorstellen, wie schwer es mir gefallen ist, morgens aufzustehen und mich unter die Leute zu wagen? Es war die Hölle.“
„Avery“, sagte Malik betroffen. „Ich …“
„Und als wäre das nicht schon schlimm genug, besitzt du auch noch die Dreistigkeit, mich mit deiner Hochzeitsparty zu beauftragen. Du wolltest unbedingt Salz in meine Wunden streuen. Und ich musste lachen und ungefähr einer Million neugieriger Leute sagen, dass es mir natürlich nichts ausmacht. Leuten, die sich an meinem Unglück weiden wollten wie Autofahrer, die an einer Unfallstelle stoppen. Nur, dass der Unfall unsere Trennung war.“
Alle Gefühle, die Avery so lange für sich behalten hatte, strömten jetzt heraus. Sie kämpfte nicht dagegen an, weil sie glaubte, sonst ersticken zu müssen. „Dich so bald zu verloben und mir auch noch den Auftrag für die Party zu geben, obwohl du genau wusstest, dass ich nicht ablehnen konnte …“ Sie schluchzte auf und ließ den Tränen freien Lauf. „Warum wolltest du mir so wehtun? Wie konntest du nur?“
Malik murmelte etwas Unverständliches und streckte eine Hand nach Avery aus.
Sie wich zurück. „Nein! Du kannst nichts sagen oder tun, um dein Verhalten zu entschuldigen. Ich war glücklich mit dir. Voller Hoffnung, dass Beziehungen vielleicht doch nicht zwangsläufig scheitern müssen. Und dann das . Du wolltest mir wehtun, Malik. Das hast du auch geschafft. Aber ich werde es nicht noch einmal
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