JULIA VALENTINSBAND Band 21
kann deine Hilfe wirklich dringend gebrauchen.“
Cari schüttelte heftig den Kopf. „Nein“, erwiderte sie mit fester Stimme. „Niemals.“
„Cari …“ Max nahm ihre Hände in seine. Sie schaute auf die wundervollen Finger. Die Nägel waren unglaublich gleichmäßig. Wunderschön. Er hatte Hände wie ein Künstler. Sie konnte kaum atmen.
„Cari, hör mir zu. Es wird nicht für lange sein. Nur bis das Ergebnis des DNA-Tests vorliegt. Dann werde ich ihn nach Venedig mitnehmen und dich nicht mehr brauchen.“
Cari riss den Kopf hoch und begegnete seinem Blick. Begriff er überhaupt, was er gerade gesagt hatte? Aber sehr wahrscheinlich sah er die Sache anders als sie. Sie riss ihre Hand los und wandte sich von ihm ab.
Dann werde ich dich nicht mehr brauchen.
„Max, du solltest jetzt besser gehen. Ich muss arbeiten.“
„Cari …“
„Es ist mir ernst. Bitte geh. Ich werde nicht für dich arbeiten. Niemals.“
„Niemals.“ Max wiederholte ihre Worte, als ob er nicht glauben konnte, was sie gerade gesagt hatte. Er wollte gehen, drehte sich aber noch einmal zu ihr um. „Übrigens, die Polizei hat meinen Wagen gefunden. Er stand nur ein paar Straßen vom Tatort entfernt und war nicht beschädigt. Das ist also wieder in Ordnung.“
„Wie schön.“
Max nickte und wandte sich wieder zum Gehen.
„Max …“
Er drehte sich um und zog eine Braue hoch.
„Max, bitte pass auf das Baby auf. Und sorg dafür, dass du seine Mutter findest. Es ist wirklich wichtig.“
Beinahe wäre er damit herausgeplatzt, dass sie selbst ihren Beitrag dazu leisten konnte, aber er biss sich rechtzeitig auf die Zunge. Auf keinen Fall wollte er als Bettler vor ihr stehen.
„Okay. Ich werde darüber nachdenken.“
„Gut.“
Ihre Blicke begegneten sich und hielten einander fest. Für den Bruchteil einer Sekunde befürchtete Cari, dass er zurückkommen, sie schnappen und nach draußen tragen würde. Genauso, wie er es in der letzten Nacht schon einmal getan hatte. Aber der Moment ging vorüber, und er wandte sich schulterzuckend ab.
„Ich fahre besser nach Hause und schaue der Nanny ein wenig auf die Finger“ stieß er zum Abschied hervor. „Wenn sie Jamie dazu zwingt, sich selbst ins Bett zu bringen, werde ich sie auf der Stelle rausschmeißen.“
Max machte auf dem Absatz kehrt und verließ das Lokal.
5. KAPITEL
Randy passte großartig zu Cari, genau wie Mara es die ganze Zeit vorhergesagt hatte. Er sah gut aus, war groß und schlank, freundlich, das blonde Haar war adrett geschnitten und gut frisiert. Seine grauen Augen blickten sie warm an, und er lächelte nett.
Cari mochte ihn. Sofort dachte sie darüber nach, welche Frau aus ihrem Bekanntenkreis wohl zu ihm passen würde. Es schien, als käme er mit allen Menschen gut aus.
„Warum hast du nicht widersprochen, als Max dich C. J. genannt hat?“, fragte Randy, nachdem Cari ihren Bericht über den vergangenen Abend beendet hatte.
„Ich hatte keine Ahnung, wovon er eigentlich spricht. So viel ich weiß, hätte er mich auch Calamity Jane nennen können. Immerhin sah ich auch so aus wie das sprichwörtliche Elend. Und ich habe mich auch so gefühlt, nachdem ich begriffen hatte, was wir angerichtet haben.“
Randy lachte. Sie hatten gerade in einer gemütlichen Ecke des Restaurants in der Longhorn Lounge Platz genommen, und weil sie sich auf Anhieb sympathisch gewesen waren, hatten sie beschlossen, die Formalitäten beiseite zu lassen und sich zu duzen. Immerhin war er der Cousin von Maras Ehemann.
Mehr war nicht beabsichtigt. Kurz nach dem Dinner würde sie sich bei dem Mann bedanken, ihm die Hand schütteln und in den Sonnenuntergang spazieren – allein. Bis dahin war sie entschlossen, sich Randy gegenüber freundlich zu verhalten, und sei es auch nur, um sich für den letzten Abend zu entschuldigen.
Trotzdem musste Cari sich innerlich ermahnen, nicht ständig in der Hoffnung zur Tür zu schauen, dass Max plötzlich auftauchen würde. Schließlich hatte sie ihn heute schon einmal gesehen, und das war genau ein Mal zu viel gewesen.
„Aber es war alles mein Fehler“, gestand Randy großmütig ein. „Ich wusste ja, dass ich eine halbe Stunde zu spät war, und hatte schon befürchtet, dass du genervt nach Hause gefahren bist. Umso begeisterter war ich, als plötzlich eine Frau mit einer roten Rose in der Hand auftauchte. Nur dass ich schon beim ersten Anblick gar nicht glauben konnte, dass es sich wirklich um mein Date handelt.“
„Ach, wirklich? Wie
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