JULIA VALENTINSBAND Band 21
Traum jetzt wahr geworden. Mit zwei Bechern Kaffee in der Hand betrat er das Kinderzimmer und sah Cari.
Sie stand in der Sonne am Fenster, hatte das Baby auf dem Arm und sang ein Wiegenlied. Ihre nackten Beine glänzten beinahe golden im Morgenlicht, und sie trug nichts am Leib außer seinem langen T-Shirt. Dann drehte sie sich zu ihm, um ihn zu begrüßen. Die Haare hingen ihr zerzaust ins Gesicht. Sie lächelte umwerfend, strahlte förmlich vor Glück.
Max blieb abrupt stehen und starrte sie an. „Bella“, flüsterte er sanft, „Bellissima.“
„Ich hatte nicht vermutet, dass du so früh aufstehst“, meinte Cari und ließ den Blick so anerkennend über ihn schweifen, dass sein Pulsschlag sich verdoppelte.
„Ich bringe dir Kaffee“, erwiderte Max.
„Ja, das sehe ich“, entgegnete Cari.
„Hier.“ Er stellte die Becher auf der Kommode ab. „Ich möchte ihn gern halten.“
Cari riss die Augen auf. „Willst du das wirklich?“
Er nickte „Wenn alles gut geht, werde ich dieses Kind großziehen“, erklärte er schlicht, „und ich möchte es richtig machen.“
„Wenn alles gut geht“, wiederholte Cari nachdenklich und reichte ihm Jamie. „Mit anderen Worten, wenn Sheila ihn dir überlässt.“ Sie zögerte, weil sie wusste, dass ihre nächste Frage ihm nicht gefallen würde. „Aber was, wenn der DNA-Test negativ ausfällt? Was, wenn es keine leibliche Verbindung zwischen Jamie und deinem Bruder gibt?“
Max suchte ihren Blick. „Ich habe schon mit einem Anwalt gesprochen. Die Kanzlei arbeitet mehrere Strategien aus, damit wir reagieren können, wenn das Ergebnis vorliegt. Wir werden dann spontan entscheiden.“
Cari rann ein kalter Schauder über den Rücken. „Was, wenn Sheila nicht wieder auftaucht und Jamie nicht Ginos Kind ist? Wirst du ihn dann einfach in Stich lassen?“
„Cari“, verkündete Max mit versteinerter Miene, „ich habe doch schon gesagt, dass wir uns mit dieser Situation sicher nicht beschäftigen müssen. Also hör auf damit.“
Er hatte recht. Sie musste damit aufhören. Wenn sie es nicht tat, würde sie sich unablässig den Kopf über eine Sache zerbrechen, an der sie doch nichts ändern konnte. Es war das Beste, sich nicht länger damit zu beschäftigen. Cari atmete tief durch und versuchte, sich zu beruhigen.
In den nächsten zehn Minuten spielten sie und Max mit Jamie, bis ihm die Augen zufielen. Max legte ihn sanft ins Bettchen, und Cari deckte ihn mit der leichten Decke zu.
„Ist er nicht hinreißend?“, flüsterte sie und betrachtete lächelnd den dunklen Haarschopf.
„Hm, er ist ganz okay“, brummte Max.
Cari lächelte in sich hinein. Jamie war Max schon viel mehr ans Herz gewachsen, als er zugeben wollte. Nicht mehr lange, und er würde das Kind nicht mehr hergeben können – egal aus welchen Gründen.
Als sie aufschaute, stellte sie fest, dass er sie beobachtete. Und es lag auf der Hand, warum er den Blick nicht abwenden konnte.
„Max“, warnte Cari und trat einen Schritt zurück. Er sah auf italienische Art sehr verführerisch aus – und ausgerechnet an diesem Morgen war sie für italienischen Charme äußerst empfänglich … höchste Gefahr!
Max streckte den Arm aus, legte einen Finger unter ihr Kinn und hob ihr Gesicht. „Es tut mir leid, Cari, aber heute Morgen bist du einfach zu unwiderstehlich – ich muss dich jetzt küssen.“
„Oh, Max, nein.“
„Nur einen kleinen Guten-Morgen-Kuss. Mehr nicht.“
„Max …“
Irgendwie wurde aus seinem Namen ein Seufzen, und schon öffnete sie ihre Lippen, um seinen Mund in Empfang zu nehmen. Sie sollte das nicht tun. Von Anfang an hatte sie sich vorgenommen, das hier nicht passieren zu lassen. Aber jetzt, wo er so nah bei ihr war, so männlich, erregend und beharrlich, fühlte sie sich so weich, so weiblich, so bereit dazu, sich allem anzupassen, was seine Leidenschaft vorschlagen mochte.
Sein Mund war heiß, seine Zunge spielte herausfordernd mit ihr, und sie spürte, wie ihr Verlangen wie aus einem langen, tiefen Schlummer langsam wieder erwachte.
Sein Hemd stand offen, und Cari strich mit den Händen über seine muskulöse Brust. Sie zitterte, als sie sein Herz an ihren Fingerspitzen schlagen hörte.
Max stöhnte und zog sie näher an sich. Ihre Körper waren nur noch durch das dünnes T-Shirt getrennt. Die Macht seines Verlangens verwunderte ihn. Diese Gefühle waren mit nichts zu vergleichen, was er bisher gefühlt hatte. Es war süßer und überwältigender als alles, was er je
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