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Julia - Vorsicht, bissig

Julia - Vorsicht, bissig

Titel: Julia - Vorsicht, bissig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Pape
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erst einmal ausreden lassen.“
    „Gut. Ähm. Das Klima und die Umweltbedingungen waren hier ganz andere als auf ihrem Heimatplaneten, so dass sie an und für sich nicht überlebensfähig waren. Und… naja, der Teil wird dir nicht gefallen.“
    „Ach, nur der Teil… klar…“
    „Tja. Es war talentierter Wissenschaftler an Bord gewesen, der dann Menschen einfing und an ihnen Experimente durchführte mit der Medizin, die die Außerirdischen dabei gehabt hatten. Naja, so wie Laborratten.“
    „Danke. Ich hatte es schon verstanden.“
    „Entschuldige. Ein Großteil der Crew starb. Doch nach einiger Zeit entwickelte der Mediziner ein Serum, das es ihnen möglich machte, hier zu überleben. Allerdings benötigten die Körper mehr Blut, als sie selbst produzierten. Auf Grund der Veränderungen der DNA bildeten sich Fänge, die körperlichen Fähigkeiten optimierten sich und zudem verstärkten sich übersinnliche Fähigkeiten. Die so entstandene Art war plötzlich das gefährlichste Raubtier auf der Welt. Was sie nicht bedacht hatten und nicht einmal geahnt hatten war, dass jeder, der das Serum gespritzt bekam, diese Veränderungen an seine Nachkommen weitergab. Und außerdem waren sie unerwarteter Weise nahezu unsterblich, da das Blut nun auf Grund seines Säuregehalts nicht mehr von Krankheiten befallen wurde und alle Viren und Bakterien sofort unschädlich machte. Außerdem heilen wir schneller, da unser Körper versucht, ständig sein bestes Niveau zu halten. Wir nennen uns Unsterbliche und haben gar nicht so viel mit den Vampiren, die du aus Mythen, Märchen und Sagen kennst, gemeinsam. Allerdings sind die Parallelen immer auffallend genug, um uns dieses Etikett zu geben. Meine Eltern sind Unsterbliche und auch meine Großeltern. Sie gehören zu den Ältesten unserer Art. Tja… Es gibt noch viel mehr zu erzählen, aber das wäre zunächst das Wichtigste. Und ich denke, dass es schon ziemlich viel ist…“ Erwartungsvoll sah Daniel Julia an, wartete gespannt auf ihre Reaktion.
    „Oh. Okay. Ja. Es ist…“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich kann grad nicht logisch… Warte mal. Ist Leon dann auch…?“
    „Ja.“ Daniel nickte.
    „Und wie alt ist er?“, fragte Julia.
    „Etwa 300 Jahre.“
    „Klar.“ Julia versuchte, ihre Gedanken zu sammeln. „Ihr seht nicht so alt aus.“
    „Das ist auch der Grund, warum ich keine Bilder ausstelle. Ich darf nicht die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf mich lenken. Es wäre viel zu schnell offensichtlich, dass ich nicht altere.“
    „Und was macht ihr, wenn ihr doch einmal den Ruhm kosten wollt und seinen Verlockungen erliegt?“
    „Man kann für ein paar Jahre berühmt sein und dann das eigene Ableben inszenieren. Aber das ist doch etwas makaber. Allerdings kenne ich zwei, drei Leute, die das getan haben und nun regelmäßig nachsehen, ob ihre Grabstelle ordentlich gepflegt wird.“
    „Oh mein Gott.“
    Daniel betrachtete sie mit ernster Miene. „Du musst die Entscheidung treffen, ob du mit diesem Wissen leben kannst. Natürlich hast du Zeit, um darüber nachzudenken. Währenddessen darfst du allerdings nicht mit anderen Leuten über uns sprechen. Unsere Existenz muss geheim bleiben.“
    „Das verstehe ich“, Julia atmete tief. „Was ist, wenn ich es nicht kann?“
    „Dann wird Leon uns aus deiner Erinnerung löschen.“
    „Was?“, kreischte sie, „wie?“
    „Es tut nicht weh“, versicherte Daniel.
    „Ihr könnt in meinen Kopf und – oh mein Gott.“ Mit einer Hand bedeckte Julia ihre Augen.
    „Ich… ich kann es nicht“, gab Daniel leise zu und schluckte.
    „Wieso? Habt ihr unterschiedliche Fähigkeiten?“, fragte Julia.
    „Ja, haben wir. Aber in diesem Fall ist es anders. Jeder Unsterbliche kann bei normalsterblichen Menschen in die Gedanken eindringen und sie modifizieren. Es ist nur…“
    „Was? Was ist es? Bist du krank? Bin ich krank?“
    „Ich wollte es dir noch nicht sagen. Ich wollte, dass du dich erst einmal an uns gewöhnen kannst, bevor…“
    „Bevor was, Daniel? Ich habe den Eindruck, dass es wichtig ist, dass ich alles weiß.“
    „Ich hatte gehofft, dass du verarbeiten kannst, was wir sind, bevor du erfährst, was du bist.“ Daniel atmete tief.
    „Was ich bin?“ Julias Stimme wurde etwas schriller, als sie wiederholte: „Was ich bin? Ich weiß ganz genau, was ich bin! Ich trinke kein Blut und ich beiße keine Menschen und -“
    „Scht…“ Daniel versuchte, ihre Aufregung zu dämpfen, indem er sie an sich zog und

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