Julia-Weihnachten Band 23
Sie war wohl überzeugt, dass ich immer noch wütend auf dich sei.“
„Bist du es?“, fragte Gideon wie beiläufig.
Sie schüttelte den Kopf. „Nein. Wie ich schon sagte: Ich bin irgendwann erwachsen geworden und habe eingesehen, dass ich nicht unschuldig an dem Geschehen war.“ Sie kniff die Augen ein wenig zusammen.“ Offensichtlich hast du den Bogen, wie man junge Mädchen erfolgreich umgarnt, ziemlich schnell herausgefunden, sobald du auf dem College warst.“
Er nickte selbstgefällig. „Ich lerne schnell.“
„Ich bin sicher, dass du rasch Bestnoten bekommen hast“, fuhr sie lächelnd fort und unterdrückte den hartnäckigen eifersüchtigen Stich in ihrer Brust. „Also los, Gideon Ford. Was gibt es zum Lunch, oder wobei kann ich helfen?“
Gideon stand auf und streckte ihr die Hand hin. „Vorher musst du dir mein Dachgeschoss ansehen.“
„Es macht dir nichts aus, mir das Chaos zu zeigen?“
„Ehrlich gesagt, dort herrscht gar nicht solch ein Chaos, wie ich behauptet habe. Manche Teile des Hauses möchte ich einfach privat halten und niemandem zeigen außer dir.“
„Wieso ausgerechnet mir?“
„Weil du einst die Liebe meines Lebens warst“, erklärte er ohne Umschweife. „Also, komm mit, Miss Maynard. Die Hunde können wir hierlassen, nicht wahr?“
Felicia blickte zu Bran und Jet, die friedlich vor dem warmen Herd schliefen. „Offensichtlich fühlen sie sich bei dir wie zu Hause.“ Plötzlich kam ihr ein Gedanke. „Sie sind schon früher hier gewesen, nicht wahr?“
„Mehr als einmal“, gab Gideon zu.
„Kein Wunder, dass sie sich so schnell hingelegt haben. Also gut, zeig mir dein gehütetes Heiligtum.“
Gideon führte Felicia die Treppe hinauf, vorbei an dem Hauptschlafzimmer zu einer schmaleren Treppe am Ende des Gangs. Oben schob er sie in einen Raum mit dickem Teppichboden, der mit einem schönen modernen Schreibtisch, Computer, Telefonen und einem Chefsessel ausgestattet war. Ein riesiges einladendes Sofa war so platziert, dass der Blick genau auf einen Flachbildschirm an der gegenüberliegenden Wand fiel.
„Alles andere als ein Chaos“, stellte Felicia überrascht fest. „Und wo ist jetzt das Durcheinander?“
„Hier hindurch.“ Gideon öffnete eine Verbindungstür zu einem Raum, der vollgestopft war mit unausgepackten Kisten, metallenen Arbeitstischen, Drehstühlen und nackten Kabeln, die sich über leere Regale schlängelten. „Von hier aus möchte ich mein kleines Imperium leiten, wenn ich in Chastlecombe bin.“
Er deutete auf den komplett eingerichteten Raum und wies dann mit einer Kopfbewegung auf das unfertige Büro. „Dies ist der Raum für meine Angestellten. Die Einrichtung wird absolut funktionell. Nur der Schreibtisch in meinem Arbeitszimmer ist ein Designerstück aus einem Geschäft am Ort.“
„Tolle Wahl“, stellte Felicia beeindruckt fest, während sie wieder nach unten gingen. „Übrigens: Sagtest du nicht, du schautest ausschließlich im Bett fern?“
„Nur manchmal. Nach dem Lunch können wir gern den Apparat im Arbeitszimmer einschalten. Aber erst einmal müssen wir uns etwas zu essen machen“, fügte er hinzu.
„Lass mich dir helfen.“
„Auf jeden Fall – obwohl es sich um ein typisches Singlegericht handelt“, warnte er sie, während sie die Küche betraten, und holte zwei dicke Steaks aus dem Kühlschrank. „Ich habe sie mit Rosmarinöl und einem Hauch Knoblauch mariniert, wie Renzo mir empfohlen hat. Würdest du uns einen Salat bereiten, während ich eine Runde mit den Hunden gehe?“, fragte er. „Die Zutaten sind im Gemüsefach. Ich schalte den Grill schon ein, damit ich die Steaks für ein oder zwei Minuten darauf legen kann, sobald ich zurück bin.“
Felicia nickte erfreut. „Klingt gut. Möchtest du ein Dressing dazu?“
„Nimm das hier“, sagte er und reichte ihr ein unbeschriftetes Glas. „Renzo hat es mir mitgegeben.“
Felicia machte sich an die Arbeit. Gehen wir heute viel entspannter miteinander um, weil wir bei Gideon sind – weit entfernt von dem Ort unserer jugendlichen Katastrophe im Haus meiner Eltern?, überlegte sie. Was immer der Grund sein mochte, sie fühlte sich leicht und unbeschwert.
Als Gideon mit den Hunden zurückkehrte, hatte sie eine Schüssel mit jungem Spinat, Rucola, Feldsalat und reifen Avocadoscheiben gefüllt und das Besteck aus der Schublade des Küchentisches geholt – demselben Platz, an dem die Dinge des täglichen Bedarfs auch bei ihren Eltern lagen.
Sie rieb die
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