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Julia-Weihnachten Band 23

Julia-Weihnachten Band 23

Titel: Julia-Weihnachten Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JUDY DUARTE SHARON KENDRICK CATHERINE GEORGE
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Und sie konnte tun, wozu sie Lust hatte, bis sie die beiden um halb vier abholen musste.
    Dennoch wurde ihr mit einem Mal das Herz schwer, und der Grund dafür war leicht zu erraten. Schuldgefühle schwebten wie eine drohende Wolke über ihr und ließen sich nicht abschütteln, so sehr sie sich auch bemühte. Ihr war klar, dass sie sich bei Alec entschuldigen musste. Allerdings hatte sie keine Ahnung, wie sie es anstellen sollte – bestimmt würde er aus ihrem unerwarteten Besuch falsche Schlüsse ziehen.
    Plötzlich stockte Clemmie der Atem. Eine vertraute Gestalt verließ den Schulhof. Rasch schloss sie die Augen und glaubte fast, dass die Sinne ihr einen Streich spielten. Doch als sie sie wieder öffnete, war Alec immer noch da. Er war sehr lässig gekleidet und trug einen dicken Marinepullover zu Jeans.
    Sollte sie ihn ansprechen?
    Inzwischen näherte Alec sich dem Hügel. Noch immer starrte Clemmie ihm hinterher. Innerlich war sie hin und her gerissen. Wenn sie jedoch noch lange wartete, wäre er verschwunden. Und wann würde sie erneut solch eine Gelegenheit bekommen?
    Entschlossen folgte sie ihm und bemühte sich dabei, ein normales Tempo beizubehalten. Auf keinen Fall sollte es so aussehen, als würde sie ihm nachlaufen. Schon bald verschwand Alec um eine Ecke, und sie verlor ihn aus den Augen.
    Aber insgeheim kannte sie sein Ziel: das große alte Haus, zu dem sie vor vielen Jahren gemeinsam aus dem Fenster seines Klassenzimmers geblickt hatten.
    Sie brauchte ungefähr eine Viertelstunde für den Weg. Mehr als einmal verlor sie beinahe den Mut und war kurz davor, umzukehren. Doch irgendetwas trieb sie immer weiter an, und schließlich erreichte sie das Haus. Abgesehen von einem alten Jeep hinten in der Einfahrt wirkte es völlig verlassen.
    Zum ersten Mal seit zwölf Jahren schaute sich Clemmie das Gebäude richtig an.
    Es war nicht so groß wie in ihrer Erinnerung. Nun ja, verglichen mit den meisten anderen Häusern in Ashfield, war es natürlich schon groß. Aber es war nicht das riesige weitläufige Herrenhaus, für das sie es als Teenager gehalten hatte.
    Als Nächstes fiel Clemmie auf, wie sehr sich das gesamte Gelände verändert hatte.
    Alec und wahrscheinlich auch Alison mussten Tag und Nacht gearbeitet und ein wahres Vermögen ausgegeben haben, um die verfallenen Mauern in das elegante Anwesen von heute zu verwandeln. Löcher im Mauerwerk waren durch neue Steine geschlossen und Jahrzehnte alte Fenster durch neue ersetzt worden.
    Die Rasenflächen waren gemäht und frei von Unkraut, die Hecken waren sauber geschnitten. Die leuchtend roten Beeren eines Feuerdorns hoben sich vom sanften Grau der Steine ab. Die Eleganz der gepflegten Zypressen verlieh dem Garten ein mediterranes Flair.
    Plötzlich beschlich Clemmie das Gefühl, zu nachlässig gekleidet und völlig fehl am Platz zu sein. Nervös hob sie die Hand und zerrte hastig das Band herunter, mit dem sie ihr Haar zusammengebunden hatte. Bevor sie es sich anders überlegen konnte, ging sie zu der hölzernen Haustür und läutete.
    Alec öffnete beinahe sofort. Seine Miene war vollkommen ungerührt. Für einen Moment hatte Clemmie den Verdacht, er könnte sie erwartet haben.
    Er sagte nichts. Kein einziges Wort kam über seine Lippen. Stattdessen stand er einfach da und sah sie mit seinen unergründlichen blaugrünen Augen unverwandt an. Clemmie hielt seinem Blick eisern stand. Sie bewunderte seine Selbstbeherrschung und ärgerte sich zugleich darüber.
    „Hallo Clemmie“, begrüßte er sie endlich und zog dabei die Stirn in Falten. „Vielleicht trügt mich mein Gedächtnis. Aber ich könnte schwören, dass du mich aufgefordert hattest, mich von dir fernzuhalten.“ Seine Augen funkelten. „Es dürfte ziemlich schwierig sein, meinen Teil der Vereinbarung auf diese Weise einzuhalten – wenn du wie eine Obdachlose vor meiner Tür auftauchst.“
    Auf dem Weg hierher hatte Clemmie sich mehrere Begrüßungsformeln zurechtgelegt. Doch mit einem Mal fiel ihr keine davon ein. Ungläubig betrachtete sie Alec und fragte: „Möchtest du nicht wissen, weshalb ich gekommen bin?“
    Er presste die Lippen aufeinander. „Ich nehme an, du wirst es mir gleich verraten.“
    Clemmie nickte. Hier draußen wollte sie es allerdings nicht mit ihm besprechen. Wollte Alec sie tatsächlich wie eine Hausiererin auf der Schwelle stehen lassen?
    Endlich begriff er. „Du kommst wohl besser herein“, schlug er seufzend vor.
    „Ja, gern“, erwiderte sie trocken. „Es sei

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