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Julia-Weihnachten Band 23

Julia-Weihnachten Band 23

Titel: Julia-Weihnachten Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JUDY DUARTE SHARON KENDRICK CATHERINE GEORGE
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herrschte für einen Moment Schweigen zwischen ihnen. „Und was ist mit dir?“, fragte Alec schließlich. „Hättest du auch Lust zu kommen?“
    „Ich?“, lachte Clemmie. Sie fühlte sich geschmeichelt, dass er sie trotz allem fragte. Zu sehr geschmeichelt. „Mir scheint, dass ich ein bisschen zu alt für Kinderspiele bin.“
    „Ich lade alle Eltern ein“, setzte Alec hartnäckig hinzu. „Nach dem Fest können sie ihre Kinder sofort wieder mitnehmen. Wenn ich es sage, löst sich die Party also gleich auf.“
    „Sehr schlau.“
    „Du kommst also, Clemmie?“
    „Habe ich eine Wahl?“
    „Natürlich hast du die Wahl.“
    „Nun, wenn das so ist …“ Stirnrunzelnd betrachtete Clemmie sich im Spiegel und schätzte ihre Erscheinung im Stillen als ziemlich farblos ein. Jede einigermaßen vernünftige Frau in ihrer Lage hätte die Einladung abgelehnt. „Ich werde kommen.“
    „Sehr gut. Wir sehen uns am Freitag.“
    Clemmie zwang sich, Alec wie jeden anderen Vater zu behandeln, der sie zu einer Party seines Sprösslings eingeladen hatte. „Soll ich etwas mitbringen? Vielleicht zum Nachtisch?“
    „Bring einfach dich selber mit“, antwortete er und legte auf.
    Zu Clemmies Ärger zogen sich die Tage bis zum Freitag endlos hin. Jeden Morgen schlüpfte sie in den blassrosa Overall, den Mrs. Humphries ihr gegeben hatte. Dann band sie ihr rotbraunes Haar ordentlich mit einer Samtschleife zusammen und ging zur Arbeit in den Laden. Sie verkaufte Zeitungen, verteilte kleine Beutel mit Bonbons an Kinder, wog Pilze ab und schnitt den Käse in Scheiben.
    Wie viele Jobs erforderte auch dieser nicht sonderlich großes Können. Clemmie glaubte, dass sie ihn mit verbundenen Augen ausüben könnte. Allerdings machten die Gespräche mit den Käufern alles erträglicher. Wenn es ruhig im Laden war, plauderte sie gern mit den Kunden. Besonders die älteren schienen es nie eilig zu haben und freuten sich, wenn sie sich mit ihnen unterhielt. Einige hatten ihre Mutter und Dan gekannt. Dadurch wurde Clemmie wieder ganz bewusst, weshalb sie die Chance ergriffen hatte und nach Ashfield zurückgekehrt war: Nur hier konnte sie sich so etwas wie eine echte Heimat schaffen. Nur hier konnte sie Wurzeln schlagen.
    Am Freitag kehrten Justine und Louella aufgeregt von der Schule zurück und redeten unablässig, während sie ihre Kostüme anzogen. Louella wollte als Gespenst gehen. Sie schminkte ihr Gesicht weiß und legte den weiten Überwurf an, den ihre Mutter aus einem Laken geschneidert hatte. Justine dagegen verkleidete sich als Kürbis und trug dazu ein orangefarbenes T-Shirt und schwarze Jeans.
    „Und was ziehst du an, Mummy?“, fragte Louella.
    Clemmie schaute an sich herab auf ihre blauen Jeans und den ausgeleierten rostfarbenen Pullover. „Ich wollte eigentlich so bleiben, wie ich bin.“
    Justine runzelte die Stirn. „Das geht nicht, Mum! Du läufst immer so rum. Du musst dich unbedingt verkleiden. Kannst du zur Abwechslung nicht auch ein bisschen Make-up auflegen? In letzter Zeit tust du das gar nicht mehr.“
    „Nein?“ Clemmie lächelte langmütig.
    „Das weißt du genau!“
    Es stimmte. Seit Kurzem verzichtete sie tatsächlich darauf. Sie hielt es für viel zu umständlich, sich jeden Morgen zu schminken und das Make-up jeden Abend wieder zu entfernen. Außerdem wollte sie die Männerwelt gar nicht erst auf sich aufmerksam machen.
    Trotzdem gaben Justines Worte ihr zu denken. Clemmie betrachtete sich eindringlich im Spiegel und bemerkte die feinen Lachfältchen um ihren Mund und die leichten Schatten unter ihren Augen.
    Vielleicht hatte Justine recht. Vielleicht sollte eine neunundzwanzigjährige Frau wirklich nicht mehr ganz ohne Kosmetik im Gesicht herumlaufen. Der Schönheit ein bisschen auf die Sprünge zu helfen würde ihr darüber hinaus sicher gut tun.
    „Gebt mir zehn Minuten Zeit“, bat sie die Mädchen.
    Rasch schlüpfte Clemmie in enge schwarze Jeans und einen schwarzen Pullover. Sie bürstete ihr Haar und ließ es über ihre Schultern und ihren Rücken fallen. Neuerdings trug sie es selten offen, weil das ziemlich unpraktisch war. Als sie ihre alte Kosmetiktasche gefunden hatte, trug sie eine blasse Grundierung auf. Anschließend betonte sie ihre Augen mit viel dunklem Lidschatten und Mascara, sodass es sie ein wenig verrucht aussehen ließ. Zum Schluss legte sie knallroten Lippenstift auf und malte sich einen großen Schönheitsfleck auf die rechte Wange.
    Die beiden Mädchen quietschten vor

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