Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia-Weihnachten Band 23

Julia-Weihnachten Band 23

Titel: Julia-Weihnachten Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JUDY DUARTE SHARON KENDRICK CATHERINE GEORGE
Vom Netzwerk:
silberne Rahmen mit Fotos von Alison.
    Ja, das war dieses Zimmer: ein Mausoleum. Maggie Cummings’ Bemerkung fiel ihr wieder ein. Sie hatte gesagt, dass keine Frau auf der Welt es mit einer toten Ehefrau aufnehmen könnte. Clemmies Magen zog sich schmerzhaft zusammen. Sie schnippte ein winziges Staubkorn vom Ärmel ihres schwarzen Pullovers und mahnte sich im Stillen energisch, sich zusammenzureißen.
    Als Alec ihre hektische Bewegung und ihre starre Haltung bemerkte, fragte er leise: „Stimmt etwas nicht?“
    Clemmie nahm den Kaffee, den er ihr reichte, und betrachtete seine Hände. Große, tüchtige Hände. Schöne Hände. Hoffentlich konnte sie den Kaffee trinken, ohne ihn vor Aufregung zu verschütten. „Wenn du es genau wissen willst: Dies scheint mir nicht gerade der gemütlichste Raum auf der Welt zu sein.“
    Nachdenklich nickte er. „Wegen der Fotos von Alison?“
    „Nicht direkt. Obwohl …“ Sie biss sich auf die Unterlippe.
    In Ashfield war Alec ein angesehener Mann. Er hatte beinahe sein ganzes Leben hier verbracht und war zu erheblichem Wohlstand gekommen. Deshalb hatte sich eine Art von Legende um den großen, gut aussehenden Witwer gebildet, der mit seiner Tochter allein in dem großen Haus wohnte. Nur wenige Leute sagten Alec Cutler offen, was sie wirklich dachten.
    Und jetzt betrachtete er Clemmie neugierig und forschte nach: „Obwohl was?“
    „Meiner Ansicht nach übertreibst du es ein bisschen mit den Fotos. Es sind so viele, dass es hier aussieht wie in …“ Als sie erkannte, dass er nicht verstand, fuhr sie mutig fort: „Wie in einem Mausoleum.“
    Alec leugnete es nicht und ging auch nicht in die Luft. Stattdessen nickte er erneut und atmete langsam aus. „Ja. Hier ist seit Alisons Tod nichts verändert worden. Sie hat das Zimmer selbst eingerichtet – als erstes im Haus. Das gehörte zu ihren Aufgaben, musst du wissen. Schließlich war sie Innenarchitektin. Als sie …“ Er hielt inne und setzte mit festerer Stimme hinzu: „Als wir nach dem Unfall nur noch zu zweit nach Hause zurückgekehrt sind, hat Stella darauf bestanden, den Raum genauso zu lassen. Sie hat alle Fotos von ihrer Mutter zusammengesucht und hierhergebracht. Ich habe sie dann für sie rahmen lassen.“
    Clemmies Augen glänzten verdächtig. „Wahrscheinlich findest du, dass es mir nicht zusteht, so etwas zu sagen. Aber meinst du nicht, dass ihr beide allmählich wieder an die Zukunft denken und nach vorn schauen solltet?“
    Alec lehnte sich auf dem Sofa zurück und betrachtete sie eine Weile aufmerksam. Gedankenverloren legte er eine Hand an seine Wange und kniff die Augen ein wenig zusammen. „Und wie soll ich das deiner Meinung nach anstellen?“, fragte er endlich. „Einfach alle Fotos vernichten? Die Erinnerung an Alison auslöschen? Wie sollte ich Stella das erklären?“
    Clemmie sah ihn an und überlegte angestrengt. War Stella nur ein willkommener Vorwand für Alec? War er in Wirklichkeit derjenige, der sich verzweifelt an die Fotos klammerte? Wollte er damit alle anderen Frauen von sich fernhalten? Wollte er ihnen so verständlich machen, was Maggie gesagt hatte – dass niemand es mit einer Toten aufnehmen konnte?
    „Nichts kann die Erinnerung an Alison auslöschen“, erwiderte Clemmie endlich. „Sie lebt für immer in eurer gemeinsamen Tochter weiter.“
    „Ja.“ Dankbar schaute er Clemmie an. Viele Frauen würden nur sehr schwer mit dieser Tatsache zurechtkommen, das war ihm klar. Wie Maggie. Maggie hatte so tun wollen, als hätte es sein anderes Leben an Alisons Seite nie gegeben.
    Einen winzigen Augenblick lang wirkte sein schönes markantes Gesicht beinahe verletzlich auf Clemmie. Unwillkürlich musste sie an den Teenager denken, für den sie einst geschwärmt hatte. Alec lehnte sich noch weiter zurück. Eine einfache Bewegung wie diese reichte aus, damit Clemmie keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Immer stärker wurde ihr bewusst, wie gern sie Alec jetzt berührt hätte.
    „Du bist schon wieder so nervös“, stellte er fest. „Liegt es an mir?“
    „Wieso? Werden alle Frauen in deiner Gegenwart nervös?“, fragte sie, meinte es jedoch nur halb im Scherz.
    „Nicht so wie du“, gab er wahrheitsgemäß zurück.
    Clemmie nahm einen Schluck Kaffee und dachte darüber nach, wie aufrichtig sie sein durfte. Hatte sie für den heutigen Tag nicht längst genug gesagt? „Vielleicht reagiere ich so, weil es noch viele unausgesprochene Dinge zwischen uns gibt.“
    Mit seinen

Weitere Kostenlose Bücher