Julia-Weihnachten Band 24
Königsfamilie, klang für Alandra vage vertraut. „Es dürfte nicht schwierig sein, herauszufinden, ob es diesen Prinzen wirklich gibt.“
Die Schwestern gingen in Alandras Büro, wo sie die Listen ihrer Gäste und Kontakte durchsah, während Elena eine kurze Internetrecherche durchführte.
„Hui“, sagte Elena und drehte sich zu ihrer Schwester um. Sie hatte festgestellt, dass Stephan Nicolas Braedon tatsächlich ein echter Prinz war und das kleine europäische Königreich von Glendovia wirklich existierte.
Alandra schaute ihrer Schwester über die Schulter und überflog die Informationen. In der Hand hielt sie eine Liste von Spendern und Gästen. Der Name Braedon war ihr deswegen bekannt vorgekommen, weil ein anderes Mitglied der Familie – eine Prinzessin Micaela – erst kürzlich auf der Gästeliste einer ihrer Veranstaltungen gestanden hatte. Eine Erinnerung daran, der Prinzessin begegnet zu sein, hatte sie allerdings nicht.
„Und was wirst du jetzt machen?“, fragte Elena.
„Na ja, ich werde ihm natürlich antworten, mich für das freundliche Angebot bedanken und erklären, dass ich leider derzeit nicht in der Lage bin, es anzunehmen. Ich stecke jetzt schon mitten in der Vorbereitung für das nächste Event, und in einem Monat ist Weihnachten. Ich möchte die Feiertage natürlich gern mit euch verbringen.“
„Hm, das kann ich verstehen, aber es ist auf jeden Fall ein sehr verlockendes Angebot.“
Extrem verlockend sogar, dachte Alandra und musterte noch einmal die Adresse auf dem Briefkopf. Instinktiv fuhr sie mit dem Zeigefinger über den Schriftzug mit dem Namen des Prinzen. Es würde nicht ganz einfach sein, den Brief mit der Absage zu formulieren.
„Aber vielleicht …“
Alandra warf einen Blick auf ihre Schwester. „Was aber?“
„Ich dachte nur gerade, dass dieser Auftrag in Glendovia vielleicht genau das ist, was du brauchst.“
Alandra runzelte die Stirn. „Was meinst du?“
„Na ja, deine Situation hier ist doch im Moment nicht gerade einfach. Reporter lauern vor deiner Haustür, dieser irre Typ Winters ruft noch immer ständig bei dir an und … du weißt schon …“ Elena stockte, sie sah zur Seite und fuhr dann mit sanfter Stimme fort: „Ich habe gehört, dass deine Fundraising-Veranstaltung in der letzten Woche nicht so gut gelaufen ist wie deine sonstigen Events.“
Alandra atmete tief durch. Die letzte Bemerkung ihrer Schwester traf sie mehr, als sie zugeben wollte, gerade weil sich nicht leugnen ließ, dass Elena recht hatte.
Elena tätschelte etwas besorgt ihren Arm. „Ich denke einfach nur, es wäre gut, wenn du einige Zeit verschwindest. Dann würde Gras über die ganze Sache wachsen, und wenn du zurückkommst, kannst du mit deinem Leben weitermachen, als wäre nichts passiert.“
„Aber das hieße auch, dass ich Weihnachten nicht mit euch verbringen kann“, sagte Alandra leise. „Das wäre das erste Mal.“
„Vielleicht kannst du ja trotzdem herkommen, und selbst wenn nicht, werden wir dann eben nächstes Jahr zusammen Weihnachten feiern.“ Elena legte einen Arm um ihre Schultern. „Ich wünsche mir ja nicht, dass du wegfährst, ich sage nur, denk darüber nach. Vielleicht ist es ja genau die richtige Lösung. Sprich noch mal mit Dad darüber, ich könnte mir vorstellen, dass er derselben Meinung ist.“
„Okay, ich denke darüber nach“, sagte Alandra. Die Argumente ihrer Schwester waren einleuchtend. Vielleicht war es wirklich der einfachste Weg, ihre Probleme hinter sich zu lassen, indem sie in ein weit entferntes Land flog.
2. KAPITEL
Knapp eine Woche später, am Samstag nach Thanksgiving, traf Alandra schon auf dem kleinen Inselreich von Glendovia ein. Wider besseres Wissen hoffte sie, dass ihre Entscheidung, das Angebot des Prinzen anzunehmen, sich als die richtige erweisen würde.
Der Flug war ruhig und ohne Zwischenfälle verlaufen, und am Flughafen erwartete sie bereits eine große Limousine, so wie es der minutiös ausgearbeitete Zeitplan angekündigt hatte, den sie nach Unterzeichnung des Vertrags per Fax erhalten hatte.
Alandra blickte aus dem Fenster, während der Wagen in schneller Fahrt die Landschaft durchquerte. Sie war von der Schönheit des Inselstaates überwältigt. Das Königreich Glendovia lag im südöstlichen Mittelmeer und bot mit seinem azurblauen Himmel, den auch in dieser Jahreszeit leuchtend grünen Hügeln und dem schaumgekrönten Meer einen wunderbaren Anblick.
Ihre Begeisterung hielt auch an, als sie den
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