Julia-Weihnachten Band 24
deutlich zu verstehen gegeben hatte, er möge sich zum Teufel scheren. Aber Prinz Stephan Nicolas Braedon war daran gewöhnt, seinen Willen durchzusetzen und das zu bekommen, was er wollte.
Er wollte sie .
Und er würde sie auch bekommen. Er musste sich nur noch überlegen, wie.
Eine Woche später
„Dad? Alandra? Ist jemand zu Hause?“
Alandra hörte die Stimme ihrer Schwester aus dem Erdgeschoss und schob nur allzu gern die Veranstaltungspläne, an denen sie den ganzen Nachmittag gearbeitet hatte, zur Seite. Eine Pause würde ihr guttun.
Nachdem Elena ihr Elternhaus verlassen hatte, um mit ihrem Mann Chase zusammenzuziehen, traf Alandra ihre Schwester sehr viel seltener als vorher.
Sie stand auf und ging hinunter in die Eingangshalle, wo Elena gerade einen Stapel Briefe durchsah, der neben einer Vase mit frischen Blumen auf einem runden Tisch lag.
Als sie Alandras Schritte hörte, blickte sie auf und verdrehte die Augen. „Stell dir vor, ein Reporter hat versucht, mir zu folgen, als ich mit dem Wagen durch das Sicherheitstor gefahren bin“, sagte sie aufgebracht und wies in Richtung Eingang. „Er hat da draußen gelauert, ob jemand zu euch kommt.“
Alandra runzelte die Stirn und trat näher, um ihre Schwester zur Begrüßung zu umarmen. „Oh, das tut mir leid. Ich hatte wirklich gedacht, sie würden irgendwann das Interesse verlieren und sich der nächsten Story zuwenden.“
„Es ist ja nicht deine Schuld“, antwortete Elena tröstend und erwiderte die Umarmung. „Ich bin sicher, sie finden schon bald ein neues Objekt für ihre Klatschgeschichten.“
„Also, was machst du hier?“, fragte Alandra, die in Gedanken jedoch noch immer bei der Presse vor ihrem Haus war. Es war eine Sache, dass sie von Reportern gestört und belästigt wurde, aber etwas ganz anderes, wenn auch noch ihre Familie in diese Geschichte hineingezogen wurde.
„Ach, Chase ist zum Abendessen nicht zu Hause, weil er einen späten Geschäftstermin hat. Deswegen dachte ich, ich komme vorbei, um zu schauen, wie es dir und Dad geht, und esse vielleicht gemeinsam mit euch. Außerdem kommt ja immer noch Post für mich an diese Adresse“, fügte sie hinzu und schob einige Briefe in ihre Handtasche.
Elena hatte im vergangenen Jahr geheiratet und war ausgezogen, ab und zu jedoch traf noch immer Post für sie an der alten Adresse ein.
„Wie schön. Wir essen um sieben wie immer, und ansonsten ist bei uns alles in bester Ordnung. Dad ist noch im Büro, und ich war gerade mit der Planung meiner Fundraising-Veranstaltung für das Tierheim beschäftigt.“
„Lädst du Chase und mich ein?“, fragte Elena.
„Ja, natürlich“, erwiderte Alandra lächelnd.
„He, schau mal. Das sieht wichtig aus“, sagte ihre Schwester plötzlich und wies mit dem Kopf auf den obersten Brief auf dem Stapel.
Alandra griff nach dem wattierten Umschlag und las die Absenderadresse, die in dunkelblauer, elegant geschwungener Schrift auf das dicke Büttenpapier gedruckt war. „Seine Königliche Hoheit Prinz Stephan Nicolas Braedon, Königreich Glendovia.“
„Königliche Hoheit?“, wiederholte Elena. „Im Ernst? Du bekommst Post von einem Prinzen?“
„Sieht so aus.“ Alandra öffnete den Umschlag und überflog das offiziell aussehende Schreiben mit dem mehrzeiligen Briefkopf. Dann schüttelte sie völlig verwirrt den Kopf und las den Text noch einmal genau durch. „Oh, mein Gott“, sagte sie schließlich.
„Was ist denn los?“
„Dieser Prinz Stephan möchte, dass ich für einige Wochen zu ihm in sein … nun ja, Königreich komme und mich um die verschiedenen Wohltätigkeitsorganisationen kümmere, die sie haben.“
Neugierig trat Elena an ihre Seite, und gemeinsam lasen sie den Brief noch einmal. Er nahm Bezug auf Alandras bisherige Fundraising-Aktivitäten, die den Prinzen offenbar positiv beeindruckt hatten, und betonte, wie sehr ihre Unterstützung in dem kleinen Königreich benötigt wurde.
Tatsächlich war dem Anschreiben sogar ein Arbeitsvertrag in zweifacher Kopie beigefügt. Der Prinz verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, dass Alandra ihn wohlwollend lesen und schließlich unterschrieben zurücksenden würde.
Sie legte das Anschreiben zur Seite und las das einseitige Vertragsangebot. Es enthielt eine Aufstellung ihrer Aufgaben und Tätigkeiten, falls sie den Auftrag annahm, sowie die Verpflichtungen der königlichen Familie ihr gegenüber.
„Meine Güte, glaubst du, das ist echt?“, fragte Elena.
Braedon, der Name der
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