Julia Weihnachtsband Band 26
konnte sie wieder zu Hause sein und Plätzchen backen.
Sie drückte Harrys Hand. „Ich hole Ihnen, was Sie brauchen.“
„Danke.“
Cullen drehte sich um und ging weiter zu den Vorstandsräumen. Wendy und Harry folgten ihm eilig.
In ihrem Büro zog sie ihren Mantel aus und half Harry aus seinem. Cullen wartete geduldig neben ihrem Schreibtisch, während sie in ihrer Handtasche den Schlüssel zum Aktenschrank suchte. Auf dem Weg dorthin bemerkte sie die offene Tür zum Büro ihres Chefs. Sein Schreibtisch war mit Papieren übersät.
„Ach, Sie haben schon angefangen zu arbeiten?“
Cullen nickte. „Ich habe ein paar Briefe geschrieben.“
Wendy schloss den Aktenschrank auf, entnahm ihm den Ziehharmonikaordner mit den Kopien der Finanzanalyse für das vergangene Jahr und reichte sie Cullen.
Er warf einen Blick auf die Akte, dann sah er Wendy ins Gesicht. Ihr wurde flau im Magen. Er hatte unglaubliche Augen. Dunkel. Glänzend. Sexy. Perfekt für sein kantiges Gesicht. Wie ein Matador sah er aus. Stark. Mutig. Alles an ihm war ausgeprägt männlich.
„Sind die Prognosen auch dabei?“
Mit einem raschen Kopfschütteln befreite Wendy sich von diesen lächerlichen Gedanken. Woher zum Teufel die immer wieder kamen, wusste sie nicht, wohl aber, dass sie völlig unangebracht waren. Sie wandte sich wieder der offenen Schublade zu und nahm die Unterlagen über den Fünfjahresplan heraus. „Bitte schön.“
„Prima.“
Cullen nahm die Papiere an sich und trat zurück. Er hatte gedacht, es würde ihm das Leben erleichtern, wenn er Pauls Verwaltungsassistentin übernahm, doch mit einer Frau wie dieser hatte er beileibe nicht gerechnet. Für eine Witwe war sie jung und sah unglaublich gut aus. Das rote Haar fiel ihr in langen, großen Locken auf die Schultern ihres dicken grünen Zopfmuster-Pullovers. Ihre Wangen hatten sich in der Kälte gerötet, was das Grün ihrer Augen betonte. Die Hüftjeans umspannten einen wohlgeformten Po.
Er wusste nicht genau, was um alles in der Welt geschehen war, als sie auf dem Eis ausglitt und ihm in die Arme fiel. Ihre Blicke waren einander begegnet, und er hatte einen so fremdartigen inneren Ruck verspürt, dass es ihm die Sprache verschlug. Er konnte es nicht ihrer Schönheit zur Last legen. Hinreißend schöne Frauen kannte er zur Genüge. Frauen, die noch hübscher waren als sie. Er konnte auch nicht behaupten, dass es an ihrer erotischen Ausstrahlung lag. Sexy Frauen kannte er. Und er konnte nicht behaupten, er hätte diesen Ruck gespürt, weil er sich freute, sie zu sehen. Er kannte sie nicht.
Doch ganz gleich, was der Grund für diesen Ruck war, er war klug genug, ihn zu ignorieren.
„Kommen Sie, zeigen Sie mir, wo ich diese Briefe ausdrucken kann.“
Wendy folgte ihm ins Büro des derzeitigen Generaldirektors, und ihr kleiner Junge tappte hinterher.
„Wie heißt du?“
„Harry.“
Cullen musste unwillkürlich lachen. „Wie Harry Potter?“
„Nein, wie mein Großvater.“
Cullen drehte sich zu Wendy Winston um. „Ihr Vater hieß also Harry?“
„Nein, der Name seines Großvaters war Harry.“
Verwirrt hielt Cullen inne. Sein Blick wanderte von Wendy zu Harry und zurück zu Wendy. Die zwei sahen einander überhaupt nicht ähnlich. Also ähnelte der Kleine wahrscheinlich seinem Vater, und das bedeutete, dass Großvater Harry der Vater ihres verstorbenen Mannes war. Wie auch immer, es interessierte ihn nicht. Er bemühte sich nur um belanglose Unterhaltung, damit der Nachmittag reibungslos über die Bühne ging. Und falls die beiden Ratespiele planten, war er nicht interessiert.
Er drehte sich um und ließ sich hinter dem Schreibtisch in den unbequemen Sessel fallen. Mit ein paar Mausklicks minimierte er seine Briefe und hinterließ einen leeren Bildschirm. Er stand auf und wies Wendy an, im Schreibtischsessel Platz zu nehmen. „Zeigen Sie mir, an welchen Drucker ich meine Briefe schicken muss.“
Sie setzte sich. „Okay.“ Sie öffnete das entsprechende Druckermenü.
Cullen beugte sich vor, um besser sehen zu können. Ein blumiger Duft stieg ihm in die Nase. Er betrachtete ihr glänzendes rotes Haar – die Farbe erinnerte eher an Zimt als an Herbstlaub – und ließ den Blick über ihre hübschen Brüste wandern.
Verdammt! Warum musste er sie nur immerzu ansehen?
Er räusperte sich. „Okay. Ich verstehe. Danke. Sie können jetzt gehen.“
Sie erhob sich und griff nach Harrys Hand. „Ich kann gehen?“
„Ja. Ich brauchte nur die Finanzanalyse
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