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Julia Weihnachtsband Band 26

Julia Weihnachtsband Band 26

Titel: Julia Weihnachtsband Band 26 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Anderson , Stacy Connelly , Susan Meier
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Weihnachtsbaum haben?“, fragte Edward, als sie mittags zum Haus zurückgingen.
    Das würde bedeuten, dass sie Geld für einen Baum und den nötigen Schmuck ausgeben müsste. Dafür konnte sie Lauras Geld nicht anrühren. „Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist“, antwortete sie ausweichend und schob dem unbekannten Jake die Schuld in die Schuhe. Resolut verdrängte sie ihre Schuldgefühle, denn sie hatte es satt, ihren Kindern sagen zu müssen, dass sie manche Sachen nicht haben konnten, weil ihr charakterloser, desinteressierter Vater sich weigerte zu zahlen. „Das Haus gehört uns nicht, und du weißt doch, wie sehr die Bäume nadeln. Vielleicht hat der Besitzer etwas dagegen.“
    „Bestimmt nicht! Ganz bestimmt nicht! Jeder hat doch einen Weihnachtsbaum!“, erklärte Kitty geduldig.
    „Aber wir haben keinen Baumschmuck, und wo sollen wir jetzt noch einen Baum herbekommen?“, erwiderte Amelia. Würde sie damit durchkommen? Sie hasste es, ihre Kinder schon wieder enttäuschen zu müssen.
    Eine Weile gingen sie schweigend weiter, dann blieb Edward plötzlich stehen. „Wir könnten einen basteln!“, rief er aufgeregt. Seine Augen glänzten. „Und als Schmuck nehmen wir Tannenzapfen und Beeren! Im Wald gab es doch so viele davon – und da waren doch auch Zweige, die ein bisschen wie Weihnachtsbaumzweige ausgesehen haben. Die könnten wir nach dem Essen holen und zusammenbinden und so tun, als ob sie ein Baum sind. Wenn wir sie mit Tannenzapfen und Beeren schmücken, sieht es doch fast wie ein Baum aus. Und wenn wir nur ein paar nehmen, hat er bestimmt nichts dagegen …“
    „Aber vielleicht …“
    „Nein, wird er nicht! Mummy, er hat uns sein Haus geborgt!“, unterbrach Kitty sie ernst, und nicht zum ersten Mal fühlte sich Amelia unwohl.
    Aber die Kinder hatten recht, alle hatten einen Baum, und welchen Schaden richteten ein paar abgeschnittene Zweige und Tannenzapfen schon an? Und vielleicht noch ein paar Beeren …
    „In Ordnung“, stimmte sie zu, „wir basteln einen kleinen Baum.“ Also zogen sie nach dem Essen noch einmal los und holten Zweige, Tannenzapfen und Beeren.
    „So!“, rief Edward zufrieden, als er seinen Stapel Zweige an der Hintertür fallen ließ. „Jetzt können wir anfangen!“
    Nur der Gedanke an zu Hause ließ Jake die höllische Fahrt überstehen.
    Sein himmlisch bequemes altes Ledersofa, eine Flasche 15-jähriger Single-Malt-Whisky und – genauso wichtig – die Schmerztabletten in seiner Reisetasche.
    In seinem Zustand nach oben ins Bett zu gehen, war unmöglich. Sein Knie brachte ihn um – es war nicht so schlimm wie beim letzten Mal, als er sich die Bänder im anderen Knie verletzt hatte, aber es reichte. Jetzt wollte er sich nur noch hinlegen – je früher, desto besser. Es war dumm gewesen, so schnell nach dem Unfall zu reisen; er war am ganzen Körper grün und blau, aber Weihnachten stand kurz bevor, und alle im Dorf waren deswegen so aufgeregt gewesen, dass er einfach dringend dort wegmusste, jetzt, wo er seinen inneren Dämonen nicht mehr auf Skiern davonlaufen konnte.
    Nicht, dass er das jemals geschafft hätte, obwohl er es immer wieder versuchte. Aber diesmal hatte er beinahe alles verloren, und tief im Inneren erkannte er, dass es vielleicht an der Zeit war, nach Hause zu fahren und sein Leben weiterzuleben – dort konnte er sich zumindest ablenken.
    Er hörte, wie die Autoreifen auf dem Schotter knirschten, und öffnete die Augen. Endlich zu Hause! Als das Taxi in der Abenddämmerung vor dem Haus hielt, überreichte er dem Fahrer eine Unmenge Geld, stieg mit einem schmerzhaften Ächzen aus dem Auto aus und ging langsam zur Tür.
    Dort stockte er.
    In der Auffahrt stand ein Auto, das er nicht kannte, und im Haus brannte Licht. Sowohl im Dachgeschoss als auch auf der Treppe.
    „Wo sollen die hin, Meister?“, fragte der Taxifahrer und deutete auf seine Koffer.
    „Hier rein, bitte“, sagte er, schloss die Tür auf und schnupperte. Es roch nach Holzfeuer. Aus dem Frühstückszimmer drang Licht, und es war … Gelächter zu hören? Kinderlachen?
    Seine Brust zog sich schmerzhaft zusammen. Bitte nicht! Nicht ausgerechnet heute, wo er sich nur in einer Ecke verkriechen und vergessen wollte …
    „Bitte sehr, Meister. Frohe Weihnachten.“
    „Ihnen auch“, antwortete er. Leise schloss er die Tür hinter dem Taxifahrer und starrte betäubt auf das Frühstückszimmer. Was zum Teufel war hier los? Das konnte nur Kate sein – niemand sonst

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