Julia Winterträume Band 8 (German Edition)
tief Luft. „Also los dann.“
Er hielt den Blick starr auf einen Punkt an der Wand gerichtet, als er ihr das nasse Nachthemd über den Kopf zog. Aber um ihr das frische anziehen zu können, musste er sie ansehen. Gott, sie war so schön, so zart gebaut und doch wohlproportioniert an all den richtigen Stellen. Aber er fühlte keine Leidenschaft in sich aufflammen, als er seine Cat anschaute.
Er fühlte … fühlte …
Jake schluckte hart. „Okay“, sagte er brüsk, „und jetzt ab ins Bett.“
Sie sackte auf dem Fußende zusammen. Er wollte sie schon bequem hinlegen und zudecken, doch dann fiel ihm ein, dass das Bettzeug wahrscheinlich auch durchgeschwitzt war.
„Kleines, kannst du so lange wach bleiben, bis ich die Laken gewechselt habe?“
„Mmm …“
„Cat?“
Sie sackte gegen ihn und barg den Kopf an seinem Hals. Jake erstarrte. Sie in den Armen zu halten, fühlte sich so richtig an, so gut. Er küsste sie aufs Haar und schloss die Augen.
„Das ist alles meine Schuld“, murmelte er. „Ich hätte dich nicht allein lassen dürfen.“
Sie ließ einen Seufzer hören und rührte sich nicht. Sie würde nie durchhalten, bis er die Bettwäsche geholt und gewechselt hätte. Und in dem nassen Bett konnte er sie nicht schlafen lassen.
Er könnte sie in sein Bett tragen. Und er würde auf dem Sofa im Ankleidezimmer schlafen. Sie wäre warm und sicher, und er wäre in der Nähe, sollte sie in der Nacht noch einmal aufstehen müssen.
Er trug sie den langen Gang entlang zu seinem Schlafzimmer und setzte sie auf dem großen Bett ab.
„Wach bleiben“, sagte er und rieb ihre Hände. „Nur noch zwei Minuten, Catarina. Ich gehe in die Küche und mixe diesen Drink, der dich kurieren wird.“
Als er zurückkam, war sie längst in die Kissen gesunken.
„Komm schon, Dornröschen.“ Er setzte sich, zog sie hoch und hielt ihr die Tasse mit dem grässlichen, aber wirkungsvollen Gebräu, das ihm in seiner Studienzeit des Öfteren geholfen hatte, an die Lippen. „Trink das.“
Cat schluckte gehorsam und riss die Augen auf. „Igitt!“
„Ich weiß, es ist eklig, aber danach geht es dir besser. Versprochen.“
Sie sah zu ihm auf, während sie sich von ihm den Rest einflößen ließ.
Ein Muskel zuckte in seinem Gesicht. Sie vertraute ihm. Der Himmel allein wusste warum.
„Und jetzt“, sagte er, als sie zu Ende getrunken hatte, „ab unter die Decke und Augen zu.“
„Jake?“
„Was?“
„Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht ärgern.“
Wieder diese Enge im Hals. „Ich bin derjenige, der sich entschuldigen muss. Ich hätte dich nicht mit Lucas allein lassen dürfen. Kannst du mir verzeihen, Catarina?“
Zwei Tränen rollten ihr über die Wangen. „Nein, es ist meine Schuld. Du hast gesagt, ich soll nicht gehen. Ich hätte auf dich hören sollen.“
Er umfasste ihr Gesicht. „Schlaf jetzt. Wir können morgen darüber reden, wenn es dir besser geht.“ Sie nickte. „Braves Mädchen.“ Er küsste sie auf die Stirn. „Wenn du irgendwas brauchst, ich bin direkt nebenan.“
„Jake, geh nicht. Bitte, bleib bei mir.“
„Cat, Kleines …“
Sie war eingeschlafen. Er brauchte jetzt nur ihre Hände von seinem Nacken zu lösen und konnte gehen. Stattdessen tat er etwas, das er sich wünschte, seit Cat in New York angekommen war: Er schlüpfte zu ihr unter die Decke und nahm sie in seine Arme.
Sie seufzte und kuschelte sich an ihn. So aneinander geschmiegt, zwei Herzen im Gleichklang, schliefen sie bis zum Morgengrauen. Bis ein Flüstern Jake aufweckte.
Es war Cat. Sie sah ihm in die Augen und flüsterte immer wieder seinen Namen, so, wie er es sich die ganze Zeit über erträumt hatte.
„Cat“, entfuhr es ihm rau, und dann küsste er sie.
10. KAPITEL
Vielleicht war Jakes Kuss ja nur Teil ihres Traums. Die Bilder verblassten, aber Catarina hatte ganz sicher geträumt, in Jakes Bett zu liegen, von seinen Armen gehalten zu werden.
Sie berührte sein Gesicht, strich ihm das dunkle Haar aus der Stirn und flüsterte seinen Namen.
„Ja, Kleines, ja“, sagte er, und in diesem Moment wusste sie, dass sie nicht träumte.
Es passierte wirklich. Jake, der sie hielt, Jake, der sie küsste.
Ja, oh ja!
Ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen, erneut hauchte Catarina seinen Namen und legte die Arme um seinen Nacken. Er stöhnte rau, küsste sie wieder, doch dann umklammerte er ihre Hände und wollte sie von seinem Hals ziehen.
Das durfte sie nicht zulassen. Die Dunkelheit, seine Nähe in diesem
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