Julia Winterträume Band 8 (German Edition)
sagen, dass er, Jake, derjenige war, der das Recht hatte, mit ihr zu lachen, mit ihr zu tanzen, ihr süße Nichtigkeiten ins Ohr zu flüstern?
„Hier, Querida , Ihr Drink.“
Sie lächelte Lucas an, nahm das kalte Glas, das er ihr hinhielt, und trank es auf einen Zug. Sie spürte, wie der Zucker ihr sofort ins Blut ging. „Mhm, das ist gut. Kann ich noch einen haben?“
„Später.“ Er nahm ihr das leere Glas aus der Hand, stellte es ab und führte Catarina auf die Tanzfläche. Eine Samba wurde gespielt. Catarina verstand genauso viel von Samba wie von Caipirinhas . Das wollte sie Lucas sagen, aber er legte nur seine Hand in ihre Rückenmulde und begann, sich zum Rhythmus der Musik zu bewegen. Und bevor sie es wusste, lachte sie, und Lucas grinste zufrieden, und alles war wunderbar.
Sollte Jake ruhig da sitzen und brüten. Sieh dir das hier mal an, dachte sie trotzig und legte Lucas die Arme um den Nacken. „Ich liebe diesen Tanz!“
„Sie tanzen, als wären Sie mit dem Rhythmus im Blut geboren“, sagte er und schenkte ihr ein Lächeln, bei dem ihr der Atem stockte.
Die Samba ging über in eine langsamere, sinnlichere Melodie.
„Ein Tango.“ Lucas zog sie ganz eng an sich. „Nicht brasilianisch, aber auch gut.“
„Ich weiß nicht, wie …“
„Entspannen Sie sich. Fühlen Sie meine Bewegungen, und Ihr Körper wird den Rest übernehmen.“
Oh ja, sie fühlte ihn. Seine Brust, seine Schenkel, und da war noch etwas anderes …
„Ist schon in Ordnung“, murmelte er an ihrem Ohr. „Lassen Sie sich einfach zum Rhythmus der Musik gehen.“
Er führte sie über die Tanzfläche in langsamen Kreisen. Catarina wandte den Kopf und sah zu Jake. Ja, er starrte unablässig zu ihnen herüber, immer noch mit dieser versteinerten Miene. Warum? Er müsste doch froh sein, dass Lucas sie eingeladen hatte und ihr seine volle Aufmerksamkeit widmete.
Vielleicht hatte er sich ja mit der Frau, mit der er ausgegangen war, gestritten und war deshalb so übel gelaunt. Warum sonst hätte er auch so früh zurückkommen sollen?
Die Vorstellung war ihr unangenehm – Jake mit einer anderen Frau. Natürlich war sie nicht dumm genug zu glauben, dass es keine Frauen in seinem Leben gäbe. Aber mal ehrlich … Konnte er die nicht beiseite lassen, bis er nichts mehr mit ihr zu tun hatte?
Nicht, dass er etwas mit ihr zu tun hatte. Nicht richtig, zumindest. Mit Sicherheit bekam Jake all den Sex, den er verkraften konnte. Von der Frau, mit der er heute ausgegangen war.
„ Querida , entspannen Sie sich doch“, hörte sie Lucas flüstern.
Was für ein Fehler, Jake zu bitten, ihr Lehrer zu sein. Er hatte reagiert, als hätte sie ihn gebeten, ihr alles über Zahnhygiene beizubringen. Hatte sie sich denn so schlimm angestellt, dass er so entsetzt gewesen war? Oder hatte sie vielleicht überreagiert? War sie zu … nachgiebig, zu willig, zu fordernd gewesen? Woher sollte sie denn wissen, wie eine Frau sich benehmen musste, wenn ein Mann …
„Amüsieren Sie sich?“, fragte Lucas jetzt.
„Oh, bestens!“
„Ich habe den Eindruck, Jake hat Sie bisher hinter Schloss und Riegel gehalten.“
„Das können Sie laut sagen.“
„Nun, das wird ihm nicht mehr gelingen.“ Lucas lächelte. „Denn jetzt bin ich ja da.“
Die Musik wurde noch langsamer. Lucas legte beide Hände an ihren Po und drehte sich sinnlich mit Catarina im Kreis.
Der Raum begann sich übrigens auch zu drehen. Catarina schloss die Augen und stützte ihre Stirn an Lucas’ Schulter. „Uh, mir wird schwindlig.“
„Das macht der Durst“, sagte er heiser. „Nach all dem Tanzen.“ Er legte einen Arm fest um ihre Taille und führte sie zur Bar. „Was Sie brauchen, ist noch ein Caipirinha .“
„Was sie braucht, ist eine Kanne Kaffee und zwei Aspirin.“
Catarina schaute auf. Jake stand vor ihnen. Mit Gewittermiene. Das war mal wieder typisch! Er wollte ihr unbedingt den Spaß verderben!
„Catarina, wir gehen nach Hause.“
Gehen? Damit sie in ihrem Zimmer und er in seinem sitzen konnte? Damit sie im Dunkeln grübeln konnte, was er mit der Frau gemacht hatte, das er mit ihr nicht tun würde? „Ich will aber nicht gehen. Mir gefällt es hier. Ich will noch einen Caipa … Capri …“
„Ja, es gefällt ihr hier“, mischte Lucas sich ein. „Geh nur, Jake, ich werde mich schon um Catarina kümmern.“
„Das kann ich mir vorstellen, Estero“, knurrte Jake anzüglich und packte Catarina beim Handgelenk. „Sie kommt mit mir mit.“
Catarina
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