Julia Winterträume Band 8 (German Edition)
Erregung streichelte.
„Cat“, stieß Jake hervor. „Nicht, es ist noch zu früh für dich …“
„Nein, ist es nicht“, flüsterte sie.
Damit führte sie ihn, und Jake liebte sie mit seinem Körper, und, der Himmel möge ihm beistehen, mit seinem Herzen.
Wie war das passiert? Wie hatte er sich in sein Mündel verliebt?
Wenige Stunden später, eingepackt in dicke Pullover, mit Schal und Fäustlingen, standen sie zusammen auf der Terrasse und sahen auf die Stadt hinunter, die wie ein Wintermärchenland aussah.
Zumindest Cat blickte auf die Stadt. Jake betrachtete Catarina und fragte sich, wie er dem Albtraum entfliehen könnte.
Er liebte Catarina. Und er musste sie mit einem anderen Mann verheiraten. Denn sonst wären die Bedingungen beider Testamente nicht erfüllt. Sie würde ihr Erbe verlieren, und er würde nie die Namen seiner Brüder erfahren.
„Sieh nur, Jake!“, rief Catarina neben ihm begeistert aus. „Der Mann da unten läuft Ski! Mitten auf der Fifth Avenue! Ist das nicht großartig?“
„Ja, sicher.“
Was großartig war, war seine Cat. Wie sollte er sie aufgeben können? Sie war alles, was ein Mann sich wünschte. Und so viel mehr.
Heute war alles für sie ein erstes Mal. Sie hatte noch nie Schnee gesehen, und New York hatte ihr den Gefallen getan und einen Schneesturm geliefert, der die ganze Stadt zum Erlahmen brachte.
Sie war auch noch nie mit einem Mann zusammen gewesen, und Jake hatte ihr ihre Bitte erfüllt.
Er hatte kein Recht dazu gehabt, aber er sollte verflucht sein, wenn er es bereute. Er war glücklich. Catarina zu lieben, hatte ihn mit einer tiefen Seligkeit erfüllt. Cat war erstaunlich. Sie hatte nichts zurückgehalten, hatte ihm alles gegeben. Ihre Leidenschaft, ihre Freude, ihre unendliche Zärtlichkeit.
Er hatte oft fantasiert, wie es sein würde, aber die Wirklichkeit schlug sämtliche seiner Fantasien.
Nur … sie war nicht die seine. Konnte es nicht sein.
„Jake, schau nur! Der große schwarze Hund! Wie er sich im Schnee rollt! Oh, ist der süß!“
„Ich seh’s“, sagte er brummig und legte den Arm fester um sie. Denn eigentlich sah er nur vor sich, was als Nächstes kommen würde: die Männer, denen er Catarina vorstellen musste. Die Suche nach dem passenden Ehemann, die er zu organisieren hatte.
Ein Schmerz, scharf wie die Schneide eines Skalpells, schnitt durch sein Herz.
Nein, er konnte es nicht tun. Wieso sollte er sie einem anderen Mann überlassen, nur um Bedingungen von Testamenten zu erfüllen, die so nie hätten geschrieben werden dürfen?
„Jake, können wir in den Park gehen und einen Schneemann bauen? Oh bitte, bitte.“ Cat sah ihn mit glänzenden Augen an.
Nein. Nein zum Teufel! Der einzige Ort, wohin er gehen wollte, war zurück ins Bett. Ewig dort bleiben, die Welt ausschließen und in einer eigenen Welt mit Cat leben …
Irgendwie brachte er ein Lächeln zustande. „Klar, Kleines.“ Aber zuerst führte er sie doch zurück ins Schlafzimmer.
Sie war enthusiastisch, unersättlich und unermüdlich. Im Bett und außerhalb des Bettes.
Es war ansteckend.
Sie bauten nicht nur einfach einen Schneemann, sie bauten eine ganze Schneefamilie. Bevor sie in den Park gingen, räuberten sie den Kühlschrank, und so bekam der Schneevater eine Karottennase, die Schneemutter eine Gurkennase und das Schneekind Rettichaugen. Ein rechteckiger Schneeklumpen erhielt einen Zweig als Schwanz und wurde von Catarina feierlich auf den Namen „Lassie“ getauft.
Vielleicht konnte man die Realität nicht ändern, aber an einem magischen Tag wie diesem konnte man sie zumindest verdrängen.
„Lassie?“ Jake grinste. „Woher kennst du den Collie? Es gibt doch schon seit Jahren keine Filme mehr mit ihr.“
„Erstens ist sie ein ‚er‘“, korrigierte Cat geschraubt, „und zweitens habe ich alle Lassie-Filme gesehen. Jeden Freitagabend wurden in der Schule Filme gezeigt.“
„Sicherlich alles Kinohits, was?“
„Du bist nur neidisch, weil ich alte Filme sehen durfte.“
„Ich bin neidisch, weil du sie ohne mich gesehen hast.“
Cat richtete sich von „Lassie“ auf, an die sie noch letzte Hand angelegt hatte, und kam auf Jake zu. „Weißt du, was ich schon immer tun wollte?“ Ein lockendes Lächeln umspielte ihre Lippen, sie stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihm ins Ohr flüstern zu können. „Ich wollte immer schon mal einen Film im Bett anschauen.“
Sein Körper reagierte mit einer Geschwindigkeit, die Jake froh sein ließ, dass
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