Julia Winterträume Band 8 (German Edition)
Mannes vorstellen. „Aber es gibt eine andere Lösung.“
„Was denn? Ich habe nichts mehr anzubieten …“
„Aber ich. Für jemanden wie Lucas ist es interessant. Ich habe ein Grundstück auf Maui, direkt am Strand. Wir haben uns mal unterhalten, auf einer Wohltätigkeitsveranstaltung. Er meinte, er würde gern Land auf Hawaii besitzen.“ Er sah ihr tief in die Augen. „Lucas und ich könnten einen Deal machen.“
Sie meinte, ihr würde das Herz brechen. Ein Grundstück. Jake würde es an Lucas verkaufen, Lucas würde einer Heirat und der nachfolgenden Scheidung zustimmen, und alles wäre vorbei.
„Cat? Hast du mir zugehört?“
Sie nickte stumm, aus Angst, sie könne anfangen zu weinen, wenn sie den Mund aufmachte.
„Du bekommst dein Erbe und bist endlich frei. Nie wieder wirst du hinter verschlossenen Toren sitzen.“ Ein Muskel zuckte in seiner Wange. „Das ist es doch, was du dir am meisten wünschst, nicht wahr?“
Ihre Blicke trafen sich. Cat wartete darauf, dass er sagen würde: Vergiss dein Erbe. Alles, was du brauchst, bin ich .
Aber er sagte es nicht. Er sagte gar nichts. Und endlich, eine halbe Ewigkeit später, hob Catarina das Kinn und rang sich ein Lächeln ab.
„Richtig, Jake. Ich erhalte mein Geld, und du … du bekommst, was immer es ist, das du bekommst. Dann sind wir beide frei.“
11. KAPITEL
Catarina war der Star der Party.
Es überraschte Jake nicht. Schließlich war sie intelligent, gebildet, sprühend vor Leben und außergewöhnlich schön, selbst in dieser Menge hier, wo die Gesichter der meisten Frauen bereits das Titelbild irgendeiner Zeitschrift gekrönt hatten.
Ein Dutzend Männer schwirrte ständig um Catarina herum. Sie lächelten, wenn Catarina lächelte, sie lachten, wenn sie lachte – und Cat lachte oft heute Abend, aber nicht, weil sie zu viel getrunken hatte.
Nein, heute strahlte sie, weil sie glücklich war. Schließlich rückte ihre Freiheit in immer greifbarere Nähe. Jake hatte ihr die Chance geboten zu sagen, dass es nicht das war, was sie sich wünschte. Aber offenbar wollte sie es so.
Also hatte er getan, was er tun musste. Sie hierher gebracht und sie an Lucas überreicht. Was das Land auf Hawaii anging, nun, das konnte noch warten. Wenn Cat ihn wissen ließ, dass es so weit sei.
Dann würde er mit Lucas reden. Ihm die Situation erklären. Ihm sagen, dass er ihm ein Grundstück im Wert von Millionen überlassen würde, wenn Lucas sich bereit erklärte, Cat zu heiraten, sie aber nicht anzufassen. Sie unter gar keinen Umständen anzufassen!
Jake nahm einen langen Schluck von seinem Scotch. Nicht sein Lieblingsscotch, aber besser als Champagner. Der Whisky brannte wenigstens die Enge in seiner Brust weg.
Seit sie angekommen waren, hielt er sich bewusst im Hintergrund, aber er ließ Catarina nie aus den Augen. Er würde aufpassen, dass so etwas wie das letzte Mal mit Lucas nicht wieder vorkommen würde.
Wohl kaum. Lucas war völlig verändert. Er behandelte Catarina mit der Zuvorkommenheit und Umsicht, die man einem wertvollen Stück Kristall zukommen lassen würde. Er blieb ständig an ihrer Seite, ganz gleich, wie viele Verehrer sie anzog, den Arm um ihre Taille gelegt, leicht genug, um im Rahmen des Höflichen zu bleiben, aber auch bestimmt genug, um seine Absichten klarzumachen.
Er beanspruchte Catarina für sich.
Jake biss die Zähne zusammen und starrte in sein Glas.
Eigentlich war es das Beste, was passieren konnte. Lucas war wohlhabend, Catarinas Erbe würde ihn keinen Deut interessieren. Und im Grunde war er ein ganz anständiger Kerl, auch wenn er es beim letzten Mal übertrieben hatte. Dafür zeigte er heute jedem, dass er ehrbare Absichten hatte.
„Catarina ist eine ganz besondere junge Frau“, hatte er zu Jake gesagt. „Der Mann, der sie für sich gewinnt, darf sich sehr glücklich schätzen.“
Natürlich könnte sich diese Einschätzung ändern, wenn Lucas erst herausfand, dass Catarina nicht im richtigen Sinne des Wortes seine Frau werden würde. Dass sie ihn nur heiraten würde, wenn von vornherein das Einverständnis für die Scheidung vorlag.
Dass sie nicht mit ihm schlafen würde.
Vier Hektar Land an der Pazifikküste könnten das wettmachen. Lucas war ein cleverer Geschäftsmann, sicherlich würde er auf den Deal eingehen. Jeder Mann würde auf diesen Deal eingehen.
Ich nicht, dachte Jake. Für nichts würde er Catarina aufgeben; sie war mehr wert als alles auf der Welt …
Verflucht! Sein Glas war leer. Jake warf
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