Julian und das Ende der Nacht
Befreiung ihrer Mutter zuwandte, gehörte Jareds Aufmerksamkeit seinem Vater.
„Große Worte, Vater, doch du weißt nicht, mit wem du dich hier anlegst“, amüsiert blickte Jared zu Richard und Lilith.
„Ich weiß, dass du zu einem Gott geworden bist, das wird mich nicht aufhalten. Sag mir, wo ich dich finde!“ „Ich finde dich, Vater, und dann töte ich euch alle.“ „Ich weiß nicht von wem du redest, mein Sohn.“ „Verkauf mich nicht für dumm. Den Gestank der Götter und der Avatare, die dich umgeben, rieche ich bis hierher.“
„Sei vernünftig Jared, noch hast du die Wahl. Beginne ein neues Leben und schließe dich uns an.“
36
Sara und Julian betraten Hand in Hand das Wohnzimmer und nahmen bei den anderen Platz.
„Wo ist Ewan?“, fragte Julian kühl.
„Im telepathischen Gespräch mit Jared“, erwiderte Henry.
„Ich hasse es, ohne göttliche Fähigkeiten zu sein“, maulte Lara.
„Darüber wollte ich noch mit euch reden“, erwiderte Saphira, „doch durch den ständigen Stress habe ich dieses Thema immer aufgeschoben.“
Interessiert horchte Lara auf. „Spann uns nicht länger auf die Folter“, drängte sie.
„Wie Thomas mir erzählt hat, hattet ihr ein Gespräch mit ihm über Ewans Söhne, Avatare und euch, dennoch ist es so, dass es Dinge gibt, die nur mein Vater und ich wissen. Wie ihr wisst, werdet ihr Auserwählten nicht mit reinem göttlichem Blut umgewandelt. Sondern mein Vater und andere Adlige unserer Erde entführen Frauen in sogenannte fliegende Krankenhäuser, um ihren Körper mit einem neuen Chromosom auszustatten. Wie ich vorhin schon sagte, wird jede Generation von euch mehr göttliche Kräfte entwickeln, bis die Evolution eines Tages beendet ist. Doch auch ihr verfügt schon über gewisse göttliche Kräfte. Ich gehe davon aus, dass ihr diese Kräfte ignoriert bzw. verdrängt habt, da ihr euch eurer Herkunft nicht bewusst wart.“
„Sag uns endlich, was wir für Fähigkeiten haben“, platzte es aus Lara heraus.
„Ihr besitzt Fähigkeiten wie Vorahnungen, einen todsicheren Instinkt, Hellsichtigkeit und Gedankenkontrolle.“
Lara wurde nachdenklich. „Jetzt, wo du es sagst. Seit meiner Kindheit habe ich hellseherische Träume. Ich fühlte das Böse in den Menschen, und auch, wenn ich keine Gedanken lesen kann, fühlte ich immer, ob jemand gute oder schlechte Gedanken hatte. Ich habe mir immer eingeredet, ich bilde mir das nur ein.“
„Mir geht es wie dir“, gab Amanda Lara Recht. Auch Sara und Diana nickten. „Ich habe diese Fähigkeiten auch“, bestätigte Diana mit rauer Stimme „doch Großmutter war ein normaler Mensch. Ich wollte niemanden erschrecken und habe mir immer ausgeredet, was ich weiß.“
„Ich habe auch instinktiv den Mund gehalten“, gab Sara zu.
„Jetzt, da ihr von euren Fähigkeiten wisst, nehmt sie an, nehmt sie ernst, fördert sie und trainiert sie. Ihr werdet sie brauchen“, mahnte Saphira.
„Wenn ich meinem Instinkt vertrauen soll, dann muss ich euch sagen, dass ich das todsichere Gefühl habe, dass Jared nicht allein ist“, erwiderte Lara.
„Ich habe Angst, diese Fähigkeiten an mich heranzulassen, weil es kein schönes Gefühl ist, ein Unheil kommen zu sehen und es nicht verhindern zu können, doch ich habe auch ein ungutes Gefühl, was Jared betrifft“, stimmte Amanda Lara zu. „Besser hätte ich es nicht sagen können“, gab Sara Amanda Recht. Diana musterte Saphira. „Und was fühlst du?“
„Ich fühle, dass das Böse stärker ist denn je.“
37
„Was willst du unternehmen?“, hakte John bei seinem Herrscher nach, der ihm den Rücken zuwandte.
„Was glaubst du, was ich tun werde?“ John wusste von den Tränen in Taminos Augen, auch wenn er sein Gesicht nicht sehen konnte.
„Ich gehe mit dir auf die Erde!“ Tamino wandte sich John zu. „Seit tausend Jahren bist du an meiner Seite mein Freund. Ich weiß deinen Beistand zu schätzen. Wo genau hast du Jared gefunden?“
„Er hauste in einem abbruchreifen Haus am Rande der Stadt, doch jetzt, wo er ein Gott ist, kann er überall sein und...“ John schwieg, in ihm stieg Unbehagen auf. „Heute Morgen sah ich, wie Jared einen Energieball auf Saphira geworfen hat, sie war in Begleitung einer Auserwählten und eines Avatars.“
„Was willst du mir sagen", fragte Tamino ungeduldig. „Saphira ist nicht allein auf der Erde. Ewan und Cara sind auch hier und ich glaube, sie sind hinter Jared her, sonst hätte Jared Saphira nicht
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