Julian und das Ende der Nacht
Herrscher?“ „Zurück in die Unterwelt, John!“ Diana half Henry auf die Beine, während Kassandra, Saphira und Cara die Treppe herunterstürmten. Sara lief auf Julian zu, der teilnahmslos auf dem Sofa saß und zusah, wie Thomas Gabriel und Rafael half, die Flammen zu löschen. Saphira blieb neben Jared stehen.
„Es ist vorbei, er ist tot.“
„Gabriel, kannst du Henry heilen, er blutet stark.“ Hilfe suchend blickte Diana zu ihrem Schwager. Gabriel zögerte, Isabellas Gesicht tauchte vor ihm auf.
„Ich mach' das.“ Rafael klopfte Gabriel auf die Schulter und näherte sich Henry. „Zieh dein Hemd aus“, befahl er.
„Was hast du?“ Besorgt schaute Lara zu ihrem Mann auf. „Ich musste an etwas denken. Ich schätze, meine Vergangenheit mit Henry ist noch lange nicht aufgearbeitet.“ „Du hast an Isabella gedacht“, stellte Lara mit einem Gefühl der Eifersucht fest. „Ja“, gab Gabriel zu und fixierte Ewan, der noch immer keine Regung zeigte.
„Hast du diese Männer gekannt?“ Cara musterte Ewan besorgt. „Sie waren sich sehr ähnlich. Sind sie deine Söhne?“, blieb Cara hartnäckig. Saphira trat an Ewan und Cara heran. „Gib Ewan etwas Zeit, Cara, er wird dir alles erklären, wenn er so weit ist.“
„Wie du meinst!“, gab sich Cara vorerst geschlagen. „Was machen wir mit Jareds Leiche? Sein Blut hat mir den ganzen Teppich versaut und er blutet immer noch“, genervt sah sich Lara in ihrem Wohnzimmer um, die Flammen waren gelöscht, doch die Möbel waren verloren. Gabriel nahm seine Frau in die Arme. „Gehen wir nach oben und schauen nach unserem Sohn. Es ist die Hauptsache, dass es ihm gut geht, alles andere können wir ersetzen.“
„Gott sei Dank habe ich ihn nach oben gebracht, damit er in Ruhe seinen Mittagsschlaf halten kann“, gab Lara erleichtert zu und folgte Gabriel nach oben.
„Danke“, flüsterte Henry, als seine Heilung abgeschlossen war.
„Ich werde Jareds Leiche in die höchste Ebene bringen“, erklärte Saphira kurz und verschwand mit Jareds ausgeblutetem Körper. Kassandra schmiegte sich an Thomas' Brust. „Wird unser Leben jemals ruhiger?“ Thomas strich sanft über Kassandras Haar. „Jared ist tot, wir können erst einmal durchatmen.“
***
„Was ist los, mein Freund?“ Tamino betrachtete Johns sorgenvolle Stirn.
„Ich denke immer noch, wir hätten ihnen sagen müssen, dass sich Richard, Safra und Lilith auf der Erde befinden!“
„Es ist nicht unser Kampf. Sag den anderen, dass es heute Abend ein Fest gibt, und bereite alles vor!“ John verneigte sich.
„Dein Wunsch ist mir Befehl.“
41
„Saphira, Kind!“ Kairon fuhr von seinem Thron hoch.
„Mein Gott, Saphira!“ Ariana eilte auf ihre Tochter zu. „„Ich bin froh, dich zu sehen.“ Ariana warf einen ängstlichen Blick auf Jareds Leiche, zu gut kannte sie Ewans Söhne.
„Ich habe euch den Leichnam von Jared mitgebracht. Wie wollt ihr mit ihm verfahren?“ Kairon näherte sich Saphira und warf einen prüfenden Blick auf Jareds toten Körper. „Ein Stich ins Herz“, wunderte er sich, „hat Ewan seine Kräfte verloren?“
„Jared wurde von einem Mann getötet, den ich zu seinen Söhnen zählen würde. Er wurde begleitet von John. Leider hatte ich keine Gelegenheit, mit John zu reden. Er und sein Begleiter kehrten sofort in die Unterwelt zurück“, erklärte Saphira.
„Wie hat Ewan die Begegnung mit John aufgenommen?“, hakte Kairon nach.
„Ewan war wie erstarrt.“
Kairon atmete tief durch. „Ich übergebe Jareds Leichnam meinen Wachen, sie haben das Recht, damit so zu verfahren, wie sie es für angemessen halten.“ Saphira blickte ihrem Vater nachdenklich hinterher. Ariana lächelte. „Keine Angst, Kind, dein Vater wird Jonas mögen.“
„Danke Mutter, ich muss zur Erde zurück.“ Ariana küsste Saphira auf die Stirn. „Komm bald mit Jonas zurück.“
42
Cara hatte sich mit Ewan in ein Zimmer der zweiten Etage zurückgezogen, das ihnen von Gabriel und Lara zur Verfügung gestellt worden war. Ewan hatte schweigend in einem blauen Sessel Platz genommen.
„Erzähl' mir, was dich bedrückt. Wer waren diese Männer?“ Voller Neugier stand Cara vor Ewan und durchbohrte ihn mit ihrem Blick. Ewan fuhr sich stöhnend durchs Haar.
„Jared wurde von Tamino getötet, einem meiner Söhne. Er wuchs nicht bei mir auf. Der andere Mann war John, mein Bruder. Er floh vor eintausendundfünfhundert Jahren mit Tamino aus meinem Teil des unterirdischen Reiches.“
„Du
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