Julian und das Ende der Nacht
von Ewan und Cara. Ich bat Ariana, sie in die höchste Ebene begleiten zu dürfen.“ Wieder schwieg John.
„Weiter!“
„Kairon war nicht gerade erfreut, mich zu sehen, doch er hörte sich meinen Vorschlag an. Saphira, die an diesem Gespräch teilnahm, unterstützte meinen Plan.“ „Wie sah dein Plan aus?“, fragte Tamino versöhnlich. „Ich wollte Gewissheit haben. Ich musste wissen, ob Ewan wirklich im Guten auferstanden war. Ich schlug vor, Richard von Ewan verbannen zu lassen. Ariana wusste von Kassandra und auch, dass Richard sich mit Jared in einer Kleinstadt treffen wollte. Ariana war unsicher, ob Lilith ihn begleitet, deshalb haben wir für den Notfall beschlossen, dass Henry sie verbannt, falls Ewan Richard unterliegt. Der Plan war nicht perfekt, wir wussten nicht, ob er funktionieren würde. Kairon wollte lieber Rafael und Gabriel die Verbannung überlassen und eine Armee zur Erde schicken. Am Ende der Nacht hatten wir zwei Pläne und keiner von beiden war absolut sicher. Kairon schickte Saphira zur Erde und bat um Bedenkzeit, welchem Plan er zustimmen würde. Zum Glück entschied er sich richtig und alles ging gut. Und jetzt das.“
„Was hast du in dem Haus gesehen?“
„Ich weiß nicht wie, doch Richard hat Safras Statue aus der höchsten Ebene geholt und sie befreit. Lilith, Richard und Safra vereint mit dem Buch des Bösen sind unschlagbar.“
„Hast du Jared gesehen?“
„Nein. Er hat wohl Ewan und die anderen ausfindig gemacht. Ich frage mich nur, warum er sie allein bekämpfen will.“
„Weil er größenwahnsinnig ist! Folgen wir ihm!“ John zögerte. „Sollten wir Kairon nicht sagen, dass Safra frei ist und der Erde Gefahr droht? Immerhin hat Kairon sie vor dreitausend Jahren zu Stein verwandelt.“ „Ich kenne die Geschichte, du hast sie mir oft genug erzählt“, knurrte Tamino, „wie du weißt, interessiert mich das Schicksal der Erde und ihrer Bewohner nicht mehr.“ Schmerzhaft zog sich Taminos Herz zusammen. Mit Emma war jede Sehnsucht nach einem Leben im Licht gestorben. „Ich habe deinen Schmerz nicht vergessen, Tamino.“ „Dann lass es uns zu Ende bringen, mein Freund.“
40
Alle Augen ruhten auf Ewan, als er ins Wohnzimmer zurückkehrte. Die Besorgnis in seinen Augen war nicht zu übersehen. Cara erhob sich beunruhigt.
„Was ist mit Jared?“, fragte sie mit zitternder Stimme. Ewan atmete tief durch.
„Er wird gleich hier sein, es ging nicht anders. Das alles muss ein Ende haben. Henry, bring die Frauen nach oben - sofort!“ Ewan blickte streng in die Runde.
„Ihr haltet euch raus, es ist mein Kampf!“
„Folgt mir, Ladys!“ Widerwillig folgten Diana, Lara, Amanda, Cara, Kassandra, Sara und Saphira Henry nach oben. Kaum hatten sie die letzte Treppenstufe erreicht, flog ein Energieball durchs Fenster und verfehlte Gabriel nur knapp.
***
„Jared hat den Kampf schon eröffnet“, stellte John fest, als er mit Tamino an Gabriels Haus ankam. „Zweihundert Jahre warte ich darauf, dass mein Dolch in sein Herz findet, so wie sein Dolch Emmas Herz durchbohrt hat, niemand tötet Jared außer mir.“
***
Die Tür wurde gewaltsam eingetreten und Jared machte sich im Türrahmen breit. Henry stürmte die Treppe herunter.
„Hätte der sich nicht herein teleportieren können?“, zischte Lara Diana zu, die ängstlich nach unten blickte.
„Mein verräterischer Bruder, du wirst der Erste sein!“ Hasserfüllt warf Jared einen Energieball auf Henry, der versuchte, auszuweichen. Schmerzhaft streifte ihn der Energieball am Arm und zwang ihn zu Boden.
„Henry!“, schrie Diana und rannte zu ihrem Mann, der am Fuß der Treppe lag. Mit wild klopfendem Herzen kniete sie neben ihm nieder.
„Henry, Schatz, hast du Schmerzen?“
„Oh, natürlich hat er Schmerzen, doch ich werde ihn gleich erlösen“, höhnte Jared. Ewan warf einen Energieball auf Jared, der ihm geschickt auswich. Mit zwei Händen schleuderte Jared Energiebälle ins Wohnzimmer und setzte die Möbel in Flammen. Während Gabriel und Rafael bemüht waren, das Feuer zu löschen, erzeugte Jared erneut Energiebälle. „Tretet vor euren Schöpfer!“
„Schluss jetzt!“, befahl eine tiefe Stimme hinter Jared, der herumfuhr und in zwei zornige grüne Augen blickte.
„Du?“, zischte Jared gefährlich. Die Antwort war ein Dolchstoß in sein Herz. Tödlich verletzt ging Jared zu Boden. John warf einen kurzen Blick auf Ewan, der bei seinem Anblick erstarrte.
„Zurück in die Unterwelt, mein
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