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Juliana und das Licht des Mondes

Juliana und das Licht des Mondes

Titel: Juliana und das Licht des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elvira Kilian
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das ich umdrehen sollte, lief ich weiter, ohne mich darum zu kümmern. Ich wollte Jordan einfach wiedersehen, um jeden Preis. An der Unterkunft der Soldaten stand eine Wache davor. Ich möchte zu dem Hauptmann Jordan sagte ich frei heraus. So und wer seit ihr und was wollt ihr von ihm, schleuderte er mir seine Worte unverschämt entgegen. Ihr seit spät für ein Stelldichein, lachte er lauthals, aber ich habe gleich frei, wie wäre es mit mir und sein Lachen wurde noch lauter. Zu meinem Glück öffnete ein anderer Soldat die Türe, um die Wache zu übernehmen. Jordan, rief ich laut in die offenstehende Türe hinein. Und ich wurde erhört. Mit schnellen Schritten kam er auf mich zugestürmt, nahm mich in seine Arme und küsste mich. Zum Erstaunen aller um uns herumstehenden Personen.
    Ich liebe dich so sehr, sagte er zu mir. Ich liebe dich auch, von ganzen Herzen, antwortete ich ihm und erneut drückte er mich an sich. Dann sah er mir in die Augen und fragte mich mit ernster Stimme. „ Du weißt, das du fürstlichen Blutes bist, dir bieten sich viele andere Möglichkeiten als mich zu erwählen!“ Dabei senkte er seinen Kopf, so, als ob er eine endtäuschende Antwort von mir erhalten würde. Meine Hand unter sein Kinn legend, hob ich ihn wieder an, so das wir uns direkt in die Augen sehen konnten.“ Mein lieber Jordan, sag mir, warum stellst du so eine Frage, sagte ich? Nur mein Herz hat zu entscheiden, nicht mein Blut, und  das hat es schon vor langer Zeit getan. Deine Worte machen mich sehr, sehr glücklich sagte er, nahm mich erneut in seine Arme, küsste mich und fiel vor mir auf die Knie. Juliana sprach er zu mir aufsehend „ hiermit möchte ich in aller Öffentlichkeit  um deine Hand anhalten! „Willst du meine Braut werden? Um uns herum herrschte auf einmal eine große Stille. Ein jeder sah mich an und wartete auf eine Antwort. Auch wenn ich meine Aufregung kaum verbergen konnte, riss ich mich zusammen und antwortete mit klarer Stimme“ ja!“  Jordan stand auf und küsste mich erneut unter den lautem Beifall, der um uns herum stehenden  Soldaten. Meine beiden Dienerinnen sagten überhaupt nichts. Mit aufstehendem Munde standen sie noch immer auf ihrem Platz. Für sie schien das ganze nicht begreiflich zu sein. Ein Hochzeitsversprechen auf staubiger Strasse? Was würde der Fürst und sein Sohn dazu sagen? Doch ich machte mir deswegen keine Gedanken. Immerhin war ich alt genug, selber eine Entscheidung zu treffen und des weiteren hatten sie kein Recht sich in meine Lebensangelegenheiten  einzumischen, fand ich wenigstens. Sich seinen Weg zu mir bahnen, kam jetzt der unverschämte Wachsoldat auf mich zugesteuert. My Lady sprach er zu mir mit gesenktem Kopf. Es tut mir leid der Worte, die ich euch und euren beiden Dienerinnen gegenüber aussprach. Verzeiht mir  meine Unbedarftheit und  meine  unangebrachte Haltung.  Wusste ich doch nicht, wer ihr seit! Jordan sah ihn mit einem scharfen Blick an. „Hat er dich beleidigt?“ Nun wollen wir es einmal so ausdrücken, gab ich zur Antwort, es lag wohl eher eine Verwechslung vor. Ich verzeihe euch der Worte die ihr spracht, aber vielleicht solltet ihr einer Dame in Zukunft etwas mehr Respekt entgegen bringen sagte ich zu ihm. Mit einer Verbeugung und hochrotem Kopf trat er alsdann ab.                                                                                 
    Jetzt müssen wir aber zurück gehen, sagte ich zu Jordan, es wird Zeit, bevor man noch eine Wachmannschaft ausrücken lässt uns zu suchen. Er lachte. Ich muss dir aber noch sagen das wir heute noch abreisen werden sagte er. Aber in einer Woche bin ich wieder zurück, das verspreche ich dir. In seiner Begleitung liefen wir wieder zurück zum Fürstenhaus.  Ein wenig traurig darüber, verabschiedeten wir uns vor dem Haupteingang. Mit einem letztem Blick, winkten wir uns zu, da erklang auch schon der Gong zum Frühstück. Trotz aller Traurigkeit die sich in mir angesammelt hatte, verspürte ich Hunger. Auf dem Wege hin zum Speisesaal, fielen mir die Bilder an der Wand auf. Bilder von Personen, wie mit lebendigen Farben gemalt. Wahrscheinlich alles Verwandtschaft,  dachte ich mir. Sie sahen aber so unheimlich echt aus, das man das Gefühl hatte, sie würden einen beobachten. Ein leichter Schauer lief mir über die Schulter und ich setzte meinen Weg fort.  Im Speisesaal saßen schon  fast alle auf ihren Plätzen.

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