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Julians süßes Blut (German Edition)

Julians süßes Blut (German Edition)

Titel: Julians süßes Blut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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später. Aber das Haus hier ist klasse.«
    »Magst du mir davon erzählen?« Monica klang neugierig.
    »Später«, wehrte Julian ab. »Ich habe mir gerade Badewasser einlaufen lassen. Aber ich melde mich auf jeden Fall bei dir.«
    »O.k., vergiß es nicht. Bis bald Julian.«
    »Ja, bis bald.« Hatte er das also auch erledigt. Aber jetzt hatte er nur noch Augen für das heiße Bad. Er zog die Schuhe aus, ohne die Schuhbänder vorher zu öffnen. Dann die Hose. Er war wirklich gehandikapt mit nur einer Hand. Nackt ging er ins Badezimmer und ließ sich langsam in das heiße Wasser gleiten. Es war herrlich. Seine – mit der Plastiktüte umwickelte – Hand legte er vorsichtig auf den Rand der Wanne. Entspannt lehnte er sich zurück und schloß die Augen. Wie würde sein erstes Treffen mit seinem Vater wohl ablaufen? Und, was ihn die ganze Zeit beschäftigte: War Brian Alexanders  Liebhaber?  
    Um kurz vor neun klopfte schließlich jemand an seiner Tür. Julian schreckte hoch. Er hatte  geschlafen.
    »Ja?« Seine Stimme klang rauh, wie immer, wenn er erst gerade aufgewacht war.
    René öffnete die Tür. »Julian, magst du jetzt herunterkommen? Dein Vater ist unten im Salon. Ich denke, du wirst erst mal mit ihm allein sprechen wollen, bevor du die übrigen Hausbewohner kennenlernen willst.«
    Julian rieb sich mit der gesunden Hand über die Augen. Sein Kopf brummte.
    »Ja, ich komme.«
    Etwas mühsam kletterte er vom Bett herunter und nahm zwei Tabletten aus dem Fläschchen, das er auf die schmale Holzkommode gestellt hatte, damit er es nicht ständig suchen mußte. Mit einem Schluck Leitungswasser spülte er sie hinunter.
    René wartete geduldig. Doch seine langen, schlenkernden Arme verrieten seine Unruhe.
    Julian folgte ihm. Die Treppe hinunter, in den großen, edel eingerichteten Salon. Dort ließ er ihn allein. Julian sah sich mit angehaltenem Atem um und entdeckte eine schlanke Gestalt auf einem dunkelgrünen Sofa. Es war ein sehr junger Mann, mit weichen Gesichtszügen und grünen forschenden Augen. Er stand auf und kam auf ihn zu.
    »Julian? – Ich bin Brian.«
    Julian schüttelte erstaunt den Kopf, um seine Gedanken zu ordnen. Brians Händedruck war fest, doch seine Hand war kühl und merkwürdig glatt.
    »Das kann nicht sein«, hauchte er schließlich.
    Brian lächelte ihn an und entblößte dabei eine feine Reihe kleiner weißer Zähne.
    »Ich dachte, du hättest das Tagebuch deiner Mutter gelesen.«
    Julian nickte irritiert. Woher wußte er das?
    »Ich weiß sicher mehr, als du ahnst«, sagte Brian und sah, wie Julian erschrak. Er wußte, daß es für die meisten Menschen erschreckend war, wenn jemand in ihren Gedanken lesen konnte. Wohlwollend sah er seinen Sohn an. Die Ähnlichkeit zwischen ihnen war bemerkenswert.
    »Ich habe erst vor ein paar Tagen von Virginias Tod erfahren«, erklärte er sanft, und erst jetzt bemerkte Julian seinen französischen Akzent. »Sonst wäre ich zur Beerdigung gekommen.«
    Julian schluckte. »Sie hätte es sicher nicht gewollt«, sagte er dann. »Sie hätte auch dieses Zusammentreffen niemals gestattet.«
    »Sie hat dir niemals von mir erzählt, nicht wahr?« Brian bedeutete Julian sich zu setzen.
    Der schüttelte den Kopf. »Nein, nur deinen Namen habe ich erfahren und daß es gefährlich ist, sich mit dir zu treffen.«
    Brian lachte leise. Sie hatte so recht gehabt. Der Duft von Julians süßem Blut betäubte ihn. Er hatte es sofort gerochen, als er aufgestanden war. Alex hatte nicht gelogen, als er sagte, daß es für ihn, Brian, am schwersten sein würde, Julians Gegenwart zu ertragen.
    »Da hatte sie recht. Obwohl ich für sie niemals eine Gefahr war.«
    »Sie wäre fast getötet worden!« Ein Hauch von Zorn schwebte in seiner Stimme.
    »Ja«, antwortete Brian versonnen. »Sie hatte sich zu weit aus dem Fenster gelehnt. Und ich war dumm, ja wirklich. Ich war auch nicht ohne Schuld. Aber du darfst niemals vergessen, daß sie Alex sehen wollte. Ich denke, daß sie das in ihrem Tagebuch vermerkt hat. Sie wollte ihn sehen, wollte mit ihm spielen. Und sie hat sich die Finger verbrannt. Und das war wirklich das Harmloseste, was ihr passieren konnte. Sie wußte, was er war.«
    »Seid ihr wirklich das, was sie geschrieben hat? Ich glaube das einfach nicht.« Julian klang zweifelnd.
    »Ja, es stimmt aber. Möchtest du einen winzigen Beweis?« fragte Brian und fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare.
    Julian nickte. »Wenn ich ihn überlebe...«
    »Sicher«, sagte Brian

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