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Julians süßes Blut (German Edition)

Julians süßes Blut (German Edition)

Titel: Julians süßes Blut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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ist keine Frage in diesem Haus. Was möchtest du? Du bekommst, was du dir wünschst.«
    »Gibt’s vielleicht ... einen Pizza-Service hier?«
    Alex nickte. »Ich denke doch. Warte bitte einen Augenblick.«
    Er verschwand aus dem Salon und kehrte kurz darauf mit René zurück. Renés Augen glänzten vor Aufregung und – Angst, wie Julian erschrocken feststellte.
    »Was möchtest du für eine Pizza?«
    Julian dachte einen Moment nach. »Eine mit Pilzen und ohne Fleisch, bitte.«
    René nickte und verschwand rasch, und Julian sah erstaunt, wie Alex seine Hand an Renés Oberschenkel entlanggleiten ließ. Hatte Brian das auch gesehen?
    »Er weiß es, Julian«, hauchte Alex hinter ihm, und Julian erschrak heftig. »Du mußt wissen, daß ich mit Menschen spiele.«
    Julian drehte sich um und betrachtete das Gesicht, das sich direkt vor ihm befand, unumwunden. Was für ein schönes, männliches Gesicht. Dunkelblaue Augen mit schwarzen dichten Wimpern. Das pechschwarze Haar war sehr kurz geschnitten, der sanft geschwungene Mund zu einem spöttischen Lächeln verzogen. Julian wandte sich zu Brian. »Wieviel kostet eine Pizza hier?«
    Brian lächelte leise. »Ich glaube nicht, daß du das wissen mußt.«
    Sie unterhielten sich den ganzen Abend. Überraschend heiter, scherzend. Und Julian fühlte sich sichtlich wohl. Er aß seine Pizza mit Genuß, denn es war lange her, daß er regelmäßig gegessen hatte. Und so langsam fiel die unerträgliche Last, die seit dem Todestag seiner Mutter auf seinen Schultern gelastet hatte, von ihm ab. Er spürte, daß er auf einmal freier atmen konnte. Er durfte nicht mit seiner Trauer untergehen. Das war es auch, was Brian ihm sagte. Er mußte an sich denken, denn für ihn, Julian, ging das Leben weiter. Gabriel lernte er an diesem Abend nicht kennen. Aber das war nicht weiter schlimm, denn die Anwesenheit von Alex und Brian war schon weit mehr, als er eigentlich bewältigen konnte. Und er spürte ihre Präsenz in einem Maße, daß es fast schmerzhaft war. Schließlich zog er sich wohlig erschöpft in sein Zimmer zurück.
     
     
    Julian zog seine Kleidung aus und legte sich nackt unter die flauschige Bettdecke. Es war ein merkwürdiges Gefühl, nackt in diesem fremden Bett zu liegen. Verletzlich und entblößt. Ein Kribbeln durchlief seinen Körper, erfaßte jede Nervenzelle. Eigentlich schon, seit er sich hier in diesem Haus befand. Doch er konnte diese Gefühle nicht einordnen, konnte ihnen keinen Namen geben.
    Er dachte an Brian, seine feinen Gesichtszüge und die funkelnden grünen Augen. Und plötzlich spürte er die Hitze in seinen Lenden, und seine gesunde Hand wanderte unter die Bettdecke. Die köstliche Steifheit, die er in seine Hand nahm, ließ ihn erschaudern. Brian war es. Brian, der ihn so unschicklich berührte. Seinen eigenen Sohn. Ah, verruchtes kleines Vergnügen. Julian bewegte die Hand nun schneller. Mit geschlossenen Augen gab er sich seinen verbotenen Gedanken hin und bemerkte nicht, wie Alex ihn beobachtete.
    Er kam ohne den geringsten Laut von sich zu geben und biß sich auf die Unterlippe. Eine Weile lag er dort, ganz still. Lauschte seinen eigenen, sich langsam beruhigenden Atemzügen. Dann öffnete er die Augen und sah Alex, der in der Tür stand. Lässig an den Rahmen gelehnt.
    Das Blut schoß Julian in Sekundenschnelle in den Kopf. Sein Gesicht brannte. Er hatte das Gefühl, sein Kopf müsse explodieren und wenn nicht, müsse er sich wenigstens in Luft auflösen dürfen.
    Freundlich grinste Alex ihn an. »Julian. So etwas brauchst du hier nicht selbst zu machen.«
    Julian starrte ihn aus brennenden Augen an. Es war ihm, als wüßte Alex, was er eben gedacht hatte. Er war wie versteinert vor Scham. Noch immer spürte er das dumpfe Pochen in seinen Lenden. Seine Lippen zitterten. Was, wenn Alex wirklich wußte ...
    Wie gern wäre Julian jetzt ins Bad geflohen und hätte die Tür hinter sich verrammelt, aber er schämte sich zu sehr, als daß er das Zimmer nackt und humpelnd hätte durchqueren können. Julian räusperte sich, aber er wußte, daß er kein Wort hervorbringen konnte. Er spürte die Feuchtigkeit seines eigenen Saftes auf seinem Bauch brennen. Sollte er sich einfach unter die Bettdecke zurückziehen, und wenn er nach einer Weile wieder aufschaute, war Alex vielleicht weg?! Aber nein, der würde sich nur köstlich amüsieren über ein derart kindisches Verhalten. Er spielte mit Menschen, dachte Julian. Also auch mit mir. Der harte Knoten der Scham in seinem

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