Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julians süßes Blut (German Edition)

Julians süßes Blut (German Edition)

Titel: Julians süßes Blut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
Vom Netzwerk:
seufzte. »Ja, Julian. Das kann ich verstehen. Aber ich glaube nicht, das du dagegen etwas unternehmen kannst. Außer die Schule zu wechseln.«
    »Ach, scheiße.«
    »Du hast gesagt, daß dieser Will dir was bedeutet. Hast du schon mit ihm gesprochen?«
    »Nein, ich konnte nicht«, gab Julian zu.
    »Dann laß dich von George dorthin fahren und sprich mit ihm. Vielleicht möchte er, daß sich jemand um ihn kümmert?«
    »Ja. Wahrscheinlich hast du recht.« Julian stand auf, er sah ein wenig unschlüssig aus. »Entschuldige, daß ich hier einfach so reingeplatzt bin.«
    »Ist schon gut«, sagte Alex und stand ebenfalls auf.
    Julian verließ Alex und machte sich auf die Suche nach George.
    Der fuhr ihn zu der Schule, in die er seit einigen Tagen ging und parkte den Wagen vor dem der Schule angeschlossenen Internat, in dem Will wohnte. Er begleitete Julian hinein.
    Der Pförtner fragte: »Zu wem möchten Sie bitte?«
    Und als Julian »William Langley« antwortete, sagte er: »Tut mir leid, er wird heute keinen Besuch mehr empfangen.«
    »Selbstverständlich wird er«, antwortete George nun und fixierte den Pförtner eindringlich. »Sie wollen doch keine Schwierigkeiten?«
    »Sicher nicht«, sagte der Mann. »Aber die würde ich bekommen, wenn ich Sie einließe.«
    »Aber die Schwierigkeiten sind nicht mit denen vergleichbar, die sie hätten, wenn wir nicht hineindürften«, sagte George freundlich, und Julian war froh, daß er mit hineingegangen war. Er zog sein Handy vom Gürtel und wählte eine Nummer.
    »Es ist nicht gestattet, hier ein Handy zu benutzen«, moserte der Pförtner, doch George hielt ihm den Apparat entgegen. »Mr. Dahomey möchte Sie sprechen.«
    Julian wußte nicht, was Alex dem armen Pförtner sagte, aber nach nur kurzer Zeit gab dieser George das Handy zurück.
    »Zimmer 56«, sagte er, und sein Gesicht war kalkweiß vor Schreck.
    Julian nickte ihm gnädig zu, nahm Georges Handy und ging die Treppe hinauf. Er fand das Gebäude alt und abstoßend. Und es war ihm, als könnte er die Qualen der Kinder spüren, die hier schon gelitten hatten. Vielleicht sollte er doch die Schule wechseln? Im Prinzip war es ihm egal, ob er einen erstklassigen Schulabschluß an einer Eliteschule, oder nur einen normalen Abschluß an einer staatlichen Schule vorweisen konnte. Sein Leben war so fern jeder Realität, daß er sich im Moment um so etwas wirklich keine Gedanken machen konnte. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er sich an keiner Schule angemeldet. Alex hatte das Geld, ihm Privatlehrer ins Haus kommen zu lassen, aber als Monica davon erfuhr, flippte sie fast aus. Und er ergab sich ihrem aufgeregten Geschnatter und Renés guten Tips, na gut, werde ich mal versuchen, ob ich’s in einer englischen Schule aushalte. Aber es sah bis jetzt noch nicht so aus.
    Monica wollte, daß er wieder zurück kam. Das nervte ihn. Sie wollte seine Telefonnummer, auch das nervte ihn, und er meldete sich seltener bei ihr. Nein, sie würde weder eine Adresse noch eine Telefonnummer bekommen. Was nun mit seinem  Erbe sei, wollte sie wissen. Behalte es erstmal, sagte er und versorg’ die Katzen gut. Ripley hatte wieder angerufen. Wer zum Teufel war Ripley?
    Julian stand ein wenig unschlüssig vor Zimmer 56. Dann atmete er einmal tief aus und klopfte.
    »Ja?« Wills schüchterne Stimme von innen.
    Julian öffnete die Tür. »Hi, Will.«
    Will starrte ihn erstaunt an. Julian sah, daß er geweint hatte.
    »Ähm, hallo Julian. Wie bist du hier rein gekommen?«
    Julian trat ein und schloß die Tür hinter sich. »Durch die Tür und über die Treppe«, antwortete er und lehnte sich von innen gegen die Tür.
    »Aha, ich dachte, mich dürfte zur Zeit niemand besuchen. Sie achten selbst darauf, daß von den anderen Jungs aus dem Internat keiner zu mir kommt. Isolationshaft.«
    Julian lachte leise. »Vitamin B ... du weißt schon.«
    »Ah, yes«, sagte Will. »Setz dich doch.«
    Julian bemerkte seine Unsicherheit, Will hielt seinem Blick nicht stand.
    »Ich wollte schauen, wie’s dir geht, Will«, begann Julian vorsichtig.
    Will lief rot an. »Oh man, erinnere mich bloß nicht daran. Es war so... grauenhaft. – Ich warte nur noch darauf, daß McNeil es meinen Eltern erzählt. Dann bin ich geliefert, Julian. Dann kann ich mir schon mal ’nen Sarg aussuchen.«
    Julian sah, wie Will schluckte. »Das meinst du doch nicht ernst, oder?«
    »Doch, verdammt ernst. Du kennst meinen Vater nicht. Der schlägt mich tot, wenn er von dieser ... Schande

Weitere Kostenlose Bücher