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Julians süßes Blut (German Edition)

Julians süßes Blut (German Edition)

Titel: Julians süßes Blut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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zurück.
    »Es tut mir leid«, stotterte er. »Oh scheiße. So was kann auch nur mir passieren!«
    Julian grinste. »Na los, komm hier her, Will. Das ist ja nun wirklich kein Beinbruch.«
    »Mann, ist mir das peinlich«, murmelte Will. Aber er ließ sich von Julian in den Arm nehmen. »Wenn das irgendwer erfährt, kann ich gleich meine Koffer packen.«
    Julian sah Will ernst an. »Sag mal, kannst du eigentlich auch mal einfach nur Spaß haben? Ich meine, ohne dir gleich ein Schreckensszenario auszumalen?«
    »Spaß?«
    Julian schlang die Arme fester um seinen Freund. »Jawohl, Spaß.« Er küßte ihn noch einmal zärtlich. Dann lehnte er sich lächelnd ein wenig zurück, um Will besser betrachten zu können.
    »Du bist so erschrocken, weil ich ein Junge bin, nicht wahr?«
    Tief atmete Will die Nachtluft ein. »Ja, ich glaube schon. Aber du verwirrst mich total. Ich ... ehrlich, ich habe noch nie einem Jungen hinterhergeschaut – außer dir.«
    »Na, du brauchst es ja auch nicht an die große Glocke zu hängen«, sagte Julian und ließ Will los.
    »Das werde ich auch sicher nicht tun, Julian. Oh Mann, ich hab’ vielleicht jetzt weiche Knie.« Will lachte leise.
    »Sollen wir zurück gehen?«
    Will sah Julian einen Moment lang an. »Ja, laß uns gehen«, sagte er dann. Und plötzlich grinste er. »Aber paß auf, daß du mit deinem Ständer niemanden verletzt.«
    Julian sah an sich hinunter und kicherte. »Diese Scheiß-Hosen verbergen aber auch nichts.«
    Die beiden sahen sich an und brachen in Gelächter aus.

Fünfzehn
     
     
    My sweet rose
    You don’t need me
     as much as you
    Need your soul.
    Rachel Stamp
     
     
    Die braunen und roten Blätter raschelten unter seinen Füßen, als er sich bewegte. Zartes Orangerot floß durch die hohen Wipfel der Bäume, vermischte sich mit dem sanften Blaugrün des Himmels.
    Es war kein Kampf, das Untergehen der Sonne. Eher ein warmes Zurückweichen vor den klaren Farben der Nacht. Fasziniert beobachtete Julian die Veränderung, die um ihn herum vorging. Sich bewußt, daß er ein Teil davon war.
    Er war so vertieft in die Betrachtung seiner Umwelt, daß er Alex’ Erscheinen nicht bemerkte. Dieser verharrte still, lächelnd. Fühlte sich vorsichtig in Julians Gedanken ein. Bis Julian ihn aus den Augenwinkeln sah und heftig zusammenzuckte.
    »Guten Abend, mein Hübscher«, sagte Alex sanft und trat näher. Er trug die Haare vorn länger als hinten. Die langen schwarzen Strähnen zum Teil hinter die Ohren geklemmt, zum Teil locker im Gesicht hängen. Er sah hinreißend aus, fand Julian.
    »Du hast mir ’nen wahnsinnigen Schrecken eingejagt«, sagte Julian mit seiner entzückend rauhen Stimme.
    Alex lachte. »Das steht mir auch zu. – Hat René dich hergebracht?«
    Julian nickte. »Er wollte mich eigentlich nicht allein lassen. Ich mußte ihm schon fast drohen.«
    »Mit was hättest du ihn denn unter Druck setzen wollen?«
    Julian grinste. »Es hätte wohl gereicht, ihm zu sagen, daß du ziemlich sauer wärst, wenn er mich nicht allein lassen würde.«
    »Meinst du?« Alex trat einen Schritt näher an Julian heran.
    Aufmerksam sah Julian ihn an. »Warum sollte ich hierher kommen?«
    »Ich dachte, wir könnten etwas Spaß miteinander haben, mein Lieber. – Komm zu mir.«
    Julian näherte sich zögernd, magisch angezogen von der überwältigenden Schönheit des Vampirs. Er spürte Alex’ kräftigen Arm, der sich um seine Hüfte schlang.
    Alex vergrub sein Gesicht für einen kurzen Moment in Julians Haar. »Ah, wie du duftest.« Seine Worte strömten mit ungewohnter Hitze durch Julians Bewußtsein. Er drängte sich an Alex’ festen Leib.
    »Vertrau’ mir, Julian«, flüsterte der Vampir und erhob sich mit Julian in die kühler werdende Abendluft, die sich im Wald ausgebreitet hatte.
    Julian stockte der Atem. Erschrocken klammerte er sich an Alex. Der kalte Wind pfiff durch seine Kleidung. Alex schloß die Arme fester um Julian, als er das Zittern seines jungen Begleiters bemerkte.
    Julian schloß die Augen, spürte die Luftbewegung, die Schwerelosigkeit. Fliegen. Ein wunderbares Gefühl, wie in den Träumen, in denen man losläuft und sich einfach in die Lüfte erhebt. Der Magen vibriert. Angenehm und warm.
    »Wo fliegen wir hin?« flüsterte er. Der Wind trug seine Stimme davon, doch Alex hatte ihn gehört.
    »Du wirst es sehen, mein Liebster«, flüsterte er. Julian fühlte sich benommen. Hatte er Alex’ Stimme gehört? Oder gespürt? – War Alex in ihm?
    Julian öffnete

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