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Julias kleine Sargmusik

Julias kleine Sargmusik

Titel: Julias kleine Sargmusik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gleichzeitig wurde ich besorgt. Der Eiserne Engel erschien stets dann, wenn die Gefahr sehr groß war und aus einer tiefen Vergangenheit kam. So wie jetzt… Man konnte ihn als eine schillernde Figur bezeichnen. Vielleicht die schillerndste, die ich in meinem bisherigen Leben kennen gelernt hatte. Das Alter des Eisernen zu bestimmen, war fast unmöglich. Aber er hatte schon zur Hochblüte des Kontinents Atlantis existiert und stand auf der Seite des Guten.
    Einer seiner Hauptfeinde war der Schwarze Tod gewesen, nur hatte der Eiserne es nicht geschafft, ihn zu besiegen. Im Gegenteil, er hatte verloren und nur als einziger überlebt. Seine Streiter, die Vogelmenschen, waren in einem gnadenlosen Kampf vernichtet worden, den ich sogar erlebt hatte, als es mich aus der Gegenwart in die Vergangenheit verschlug. [2]
    Der Eiserne blieb zurück, er überlebte auch den Untergang und kehrte ein in die Gegenwart, als er spürte, dass Atlantis' Spuren nicht gelöscht worden waren.
    Er stellte sich auf unsere Seite. Durch ihn hatte ich die Schlucht der Stummen Götter kennen gelernt, die Geburtsstätte des Eisernen. Die Stummen Götter waren Feinde der Großen Alten, nur konnten sie nicht mehr in den Kampf eingreifen, weil ein unheimlicher Fluch sie in mehrere Felswände einschloss und damit bannte. Nur ihre Geister waren noch vorhanden, so dass es ihnen manchmal gelang, den Lebenden, den Erben, Tipps zu geben. Kämpfen aber mussten wir.
    Der Eiserne begrüßte auch Suko. Wie meinem Partner, so fielen auch Mrs. Landers und mir der Stein auf, den der Eiserne um seinen Hals gehängt hatte.
    Es war das magische Pendel!
    Eine Waffe, die ihm gehörte, und die er sich wieder geholt hatte. Mit ihr war er in der Lage, die Erdgeister zu beschwören. Das Pendel sah aus wie ein zu Eis erstarrter Tropfen aus Blut. Manchmal, wenn die Gefahr nahe war, leuchtete es rot auf.
    So wie jetzt.
    Es gab einen matten Schein ab, für uns ein Beweis, dass wir uns in gewisser Hinsicht auf einem Boden bewegten, der jeden Augenblick »explodieren« konnte.
    Helen Landers stand da und staunte. Das tat jeder, der den Eisernen zum erstenmal sah. Er sah aus wie ein Mensch, wobei sich die Frage stellte, ob man ihn wirklich als einen solchen bezeichnen konnte, denn welcher Mensch besaß schon Flügel?
    Die hatte der Eiserne. Sie befanden sich auf seinem Rücken, und wenn er sie ausbreitete, erhob er sich geschmeidig in die Lüfte, obwohl er auch während seines Fluges noch immer wie eine Statue wirkte. Als Waffe trug er nicht nur das magische Pendel bei sich, sondern auch ein langes, breitklingiges Schwert mit großem Gewicht. Nur er konnte die Klinge führen. Ein Mensch bekam die Waffe kaum hoch, selbst Suko musste beide Hände einsetzen, um das Schwert vom Boden zu heben. Dass er zu uns gekommen war, bewies nicht nur, wie ernst ihm die Angelegenheit war, er war auch der einzige, der uns sicherlich eine Erklärung für die unheimlichen Vorgänge geben konnte. Und die wollte ich haben.
    Ich schaute ihn an. Er wich meinem Blick nicht aus, während das Wasser in langen Tropfenbahnen über sein Gesicht rann und auch den Weg an seiner Gestalt entlang fand.
    »Ich weiß, dass du Fragen hast, John Sinclair«, sagte er und nickte.
    »Deshalb bin ich gekommen. Ich will euch die Antworten geben, aber nicht nur das, denn es darf nicht passieren, dass die Vergessenen wieder zurückkehren. Sie sind dabei, das merke ich, denn das magische Pendel hat mich gewarnt.«
    »Ja es stimmt«, erwiderte ich. »Kannst du eine Erklärung geben? Bleibt uns noch die Zeit?«
    »Aber er muss sich beeilen.«
    Wieder hörten wir eine andere Stimme. Und abermals wurden wir überrascht, denn zwei weitere Freunde von uns erschienen aus den nieselnden Regenschleiern.
    Myxin und Kara!
    Ich schüttelte den Kopf. Im ersten Augenblick dachte ich daran, einen Traum zu erleben. Mit ihnen hätte ich wirklich nicht gerechnet, aber sie waren da, daran gab es nichts zu rütteln. Ihre Gestalten waren keine Einbildungen oder Hirngespinste. Myxin und Kara standen in voller Lebensgröße vor uns.
    Suko fand als erster die Sprache. Er begrüßte die beiden und umarmte sie. Auch ich hatte schließlich meine Überraschung überwunden. Das Lächeln auf meinem Gesicht hatten einen erlösenden Ausdruck bekommen. Alle drei bedachte ich mit meinen Blicken. Der Eiserne Engel stand in der Mitte. Von Myxin und Kara wurde er eingerahmt. Ein Bild, dass ich selten oder noch nie in dieser Art gesehen hatte. Wenn sich alle drei

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