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Juliregen

Juliregen

Titel: Juliregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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ausgehandelt sind und ich im Grundbuch eingetragen bin«, schränkte Fridolin ein, nahm aber das Glas entgegen, welches das Mädchen ihm brachte.
    »Ich schwöre Ihnen, Sie werden es nicht bereuen«, versprach der Verwalter.
    Um Fridolins Mundwinkel erschienen zwei scharfe Kerben. »Leicht wird es nicht werden. Immerhin will ich die Fabrik fertigstellen und damit die Pläne des alten Baron Klingenfeld verwirklichen.«
    »Das wird die Landwirte in dieser Gegend freuen.« Zeeb nickte bekräftigend und fragte sich, ob er um einen zweiten Korn bitten sollte. Er versagte sich diese Frage jedoch und entschuldigte sich mit dem Hinweis auf die Arbeit, die auf ihn warten würde.
    »Ich hoffe, Sie finden heute Abend trotzdem die Zeit, ein wenig mit mir zu reden«, sagte Fridolin, dem sehr an dem Urteil des erfahrenen Landmannes gelegen war.
    »Aber natürlich, Herr Graf!«
    Nathalia zwinkerte Lore zu. »Wissen Sie was, Herr Zeeb?«, sagte sie. »Essen Sie doch einfach mit uns. Dann haben Sie und Graf Trettin genug Gelegenheit, sich auszutauschen.«
    »Gerne, vorausgesetzt, es ist den Damen nicht lästig, wenn wir über Viehzucht und Ackerbau reden.«
    Volkmar Zeeb sah ein wenig zweifelnd drein, doch Fridolin musste sich das Lachen verkneifen. Geschickter konnten es die beiden Freundinnen gar nicht anstellen, über alles informiert zu werden. Er war froh darüber, denn damit würde er nicht gezwungen sein, Lore das, was er und Zeeb miteinander besprachen, noch im Bett zu erzählen.
    Ganz entkam er der Neugier der beiden Frauen jedoch nicht, denn kaum hatte Zeeb sich verabschiedet, überfielen sie ihn mit Fragen. Fridolin beantwortete sie, so gut er es vermochte, doch als Lore erklärte, dass sie bereit wäre, harte Einschnitte zu ertragen, damit er zum Erfolg kam, wurde Nathalia ärgerlich.
    »Ihr tut ja direkt so, als wäre ich gar nicht vorhanden. Wenn ihr Geld braucht, helfe ich euch selbstverständlich aus.«
    »Das ist zwar lieb gemeint«, erklärte Fridolin kopfschüttelnd, »aber als einer deiner Vermögensberater bin ich gezwungen, dir zu sagen, dass ich das nicht dulden kann. Thomas Simmern wird dies genauso sehen wie ich.«
    »Onkel Thomas mag hundertmal mein Vormund sein, aber es ist
mein
Geld! Wenn ich meinen besten Freunden helfen will, dann tue ich es.« Nathalia funkelte ihn zornig an.
    Lore wusste nicht so recht, was sie sagen sollte. Sie verstand, was Fridolin meinte, begriff aber auch Nathalias Haltung. Um zu verhindern, dass es zum Streit kam, legte sie beiden die Hände auf die Arme. »Jetzt beruhigt euch. Hier ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Wenn Fridolin dringend Geld benötigt, um die Fabrik fertigzustellen, und Onkel Thomas zustimmt, dass Nati sich daran beteiligt, sollte dies doch möglich sein.«
    »Eine Beteiligung an der Fabrik würde ich mir eingehen lassen, wenn sie entsprechend beurkundet und verbrieft wird«, antwortete Fridolin besänftigend.
    Auch Nathalia lenkte ein. »Wenn es nicht anders geht, soll es mir recht sein. Aber eins sage ich euch: Hungern werden Lore und die Kinder deswegen nicht, und wenn ich sie in Berlin jeden Tag in ein Restaurant einladen muss.«
    Nun musste Fridolin doch lachen. »So schlimm wird es hoffentlich nicht kommen! Aber ich danke dir, dass du dieses Angebot gemacht hast. Jetzt, da ich weiß, dass mein Weib und meine Kinder nicht um des Gutes willen hungern müssen, kann ich mich beruhigt an die Arbeit machen.«
    Lore sah die beiden an und schüttelte den Kopf. »Wisst ihr was? Ihr seid beide verrückt!«
    »Wir passen uns nur dir an«, konterte Nathalia gelassen und ließ die Champagnergläser noch einmal füllen. »Auf uns und unsere Freundschaft!«
    »Darauf trinke ich gerne!« Lore stieß mit ihr und Fridolin an, und während sie die im Gaumen kitzelnde Köstlichkeit trank, dachte sie, wie glücklich sie sich schätzen durfte, einen solch unübertrefflichen Ehemann und eine solch wunderbare Freundin zu haben.

VIII.
    D as Abendessen hatte Nathalia wieder auf der Terrasse servieren lassen. Bunte Lampions sorgten für eine stimmungsvolle Atmosphäre, der sich selbst der sonst eher nüchterne Volkmar Zeeb nicht entziehen konnte. Er genoss den jungen Rheinwein, der zum Essen kredenzt wurde, und fand genug Zeit, um Fridolins Fragen zu beantworten. Auch redete er Nathalia zu, sich an der Konservenfabrik zu beteiligen.
    »In den Städten werden immer mehr Lebensmittel benötigt. Frisch kann man die Sachen gar nicht mehr hinbringen. Da ist so eine Fabrik

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