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Julius Lawhead 2 - Flammenmond

Julius Lawhead 2 - Flammenmond

Titel: Julius Lawhead 2 - Flammenmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pax Rebekka
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nirgends entdecken, aber mein Messer, das im Sand lag. Ich hob es auf und lief zu Brandon.
    Die Chancen, sein Leben zu retten standen höher, je mehr Waffen ich hatte. Immer ein Auge auf Claudine, riss ich die Klinge aus seinem Rücken. Er zuckte und regte sich nicht mehr.
    Ein Pferd sprang auf und verdeckte kurz meinen Blick auf die Jägerin. Als es fortgelaufen war, stand sie auf eigenen Beinen und hielt ein Kurzschwert in der Hand.
    Wir begannen einander zu umkreisen.
    »Was hast du vor?«, fragte sie atemlos. »Das hat doch alles keinen Sinn.«
    »Du wirst Brandon nicht bekommen«, fauchte ich und rief meine Magie gegen sie herauf.
    Sie beantwortete es mit einer Demonstration ihrer eigenen Kraft. Wir waren ebenbürtig. Ich zog meine Energie zurück und sie tat das Gleiche. Auf diesem Wege konnten wir einander nicht besiegen, jetzt zählte allein die Geschicklichkeit im Kampf. Messer waren schon immer meine Stärke gewesen, das Gefecht mit zweien meine Königsdisziplin, aber das galt nicht im ungleichen Wettstreit gegen ein Schwert.
    »Ich kann dich dafür töten, dass du dich dem Willen des Rates widersetzt«, fauchte Claudine.
    »Ich weiß. Worauf wartest du?«
    Die Jägerin griff ohne Verzögerung an. Ihr Schwert sauste durch die Luft, ich parierte, lenkte die Klinge ab und stach mit dem anderen Messer zu. Claudine bog den Rücken durch und wich aus. Sie war gelenkig wie eine Katze.
    Den nächsten Schlag führte sie von unten, und er streifte mich am Bein, ehe ich parieren konnte. Der Schmerz war kurz und scharf und lenkte mich für einen Augenblick ab, den Claudine zu nutzen suchte. Sie trat nach mir und rechnete mit meinem Ausweichen, aber ich blieb stehen. Der Aufprall brachte sie aus dem Gleichgewicht.
    Ich fauchte wütend und ging zum Angriff über. Mit Mühe wehrte sie die Hiebe beider Messer ab, und als sie mit dem Rücken gegen einen Busch stieß, blutete sie bereits aus mehreren leichten Schnitten.
    Der Geruch vergossener Lebensenergie rief meinen Hunger herauf und mit ihm das Monster, das in mir lauerte. Ich wusste, ich wurde leichtsinniger, wenn mich das Ungeheuer regierte, und so kämpfte ich es hinunter. Claudine tauchte unter einem Hieb hinweg und brachte sich in eine größere Distanz zu mir. Ihre höhere Reichweite hielt mich auf sicheren Abstand. Claudine trieb mich mit einigen schnellen Schlägen zurück und immer näher an Brandon heran. Sie war gut, sie war wirklich gut! Ihre Augen waren leuchtend hellblau, blau, wie es auch Judiths gewesen waren, als ich sie tötete. Claudine durfte ich nicht das Leben nehmen, das wäre nicht nur Brandons, sondern auch mein sicheres Ende. Ich musste sie überwältigen und entwaffnen, nur wie?
    Die Jägerin ihrerseits wollte mich töten. Niemand stellte sich zwischen sie und ihre Beute, schien sie zu denken. An ihrer Stelle hätte ich nicht anders reagiert. Kein Betteln, kein Flehen und kein Widerstand konnten mich aufhalten, wenn ich erst einmal auf der Jagd war und mein Ziel so nah vor mir hatte.
    Ich wich einem Schwerthieb aus, der direkt auf meine Kehle zielte, drehte mich um meine eigene Achse und rammte Claudine das Messer in den Rücken. Ich zielte tief. Lunge, Unterleib, auf keinen Fall das Herz. Die Jägerin verlor keinen Laut. Sie drehte sich und riss mir in der Bewegung das Messer aus der Hand. Jetzt hatte ich nur noch eins. Claudine grinste triumphierend und drang mit vermehrter Kraft auf mich ein. Ich wich aus, duckte mich, tauchte unter Schlägen hinweg. Ich hatte nur noch ein Messer, eine Chance!
    Wie ein Löwe suchte ich nach der Schwachstelle meiner Beute. Rechtsbewegungen schienen Claudine weh zu tun. Ich zwang sie, genau diese auszuführen, und wagte mich gefährlich vor, um sie zu provozieren. Als sie merkte, dass ich den Kampf zu kontrollieren begann, wurde sie noch wütender.
    Claudine griff das Schwert mit beiden Händen und attackierte mich mit kurzen, heftigen Hieben, die einhändig und dazu mit einem Messer kaum zu parieren waren. Mein Arm wies mehrere Schnitte auf und wurde langsam taub. Ich verlor an Grund. Triumphierend fletschte Claudine die Zähne. In diesem Moment verstand ich, dass sie mein Blut trinken wollte, sie freute sich bereits darauf. Trinken bis zum letzten Herzschlag, die besondere Belohnung des Jägers, auch sie tat es!
    »Vergiss es«, zischte ich und sprang wieder einen Schritt zurück.
    Hinter mir ragten die dornigen Äste der Mimosen auf. Ich ahnte die Lücke und stolperte weiter rückwärts. Wenn es mir

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