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Julius Lawhead 2 - Flammenmond

Julius Lawhead 2 - Flammenmond

Titel: Julius Lawhead 2 - Flammenmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pax Rebekka
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Christina stürzte aus der Tür und direkt auf sie zu.
    Amber hatte geahnt, was geschehen würde, nutzte den kraftvollen Angriff der Vampirin und wandte ihn mit einem gekonnten Griff gegen sie. Chris stürzte zu Boden.
    Amber überwand die letzten Meter zum Auto, sprang auf den Fahrersitz und verriegelte die Tür. Sie war in Sicherheit.
    Ehe ich mich versah, war Christina wieder auf den Füßen und starrte meine Dienerin durch die geschlossene Scheibe an. Sie schlug mit den Händen gegen das kugelsichere Glas und kratzte mit den Fingernägeln über die Dichtungen.
    »Chris, Christina!« Ich ging betont langsam auf sie zu. Sie durfte auf keinen Fall weglaufen! Wenn ich sie dann wiedersehen würde, trug ich vermutlich ihren Hinrichtungsbefehl in der Tasche und es würde kein Zurück mehr geben.
    Die junge Vampirin sah auf und zischte mich an.
    Ich fing ihren Blick auf, sandte meine Energie aus und tastete nach ihrem Herzen. Der Muskel lag tot in ihrer Brust, wie ich es befürchtet hatte. Coes Angriff musste heftig gewesen sein und wirkte noch immer nach.
    Christina wandte mir ihre Aufmerksamkeit zu, aber sie erkannte mich nicht. Die Instinkte junger Vampire sprachen eine klare Sprache: Halte dich fern von den Alten, sie sind gefährlich, sie töten dich.
    Auch an meinen Händen klebte das Blut unzähliger Neugeborener.
    Aus dem Wageninneren warf mir Amber verzweifelte Blicke zu.
    Mittlerweile war ich bis auf wenige Schritte an Christina herangekommen. Sie fauchte wieder und duckte sich. Hin-und hergerissen zwischen Amber, der vermeintlichen Mahlzeit, und mir, dem Tod.
    »Chris, erkennst du mich nicht?« Ich konzentrierte mich auf die Eide, gab ihnen mehr Kraft und erhielt dennoch keine Antwort.
    »Christina, bitte!«, flehte ich und streckte beide Arme nach ihr aus. Ich war noch kein Meister, nicht wirklich.
    Plötzlich spürte ich Curtis’ Nähe, und allein der Gedanke an ihn öffnete eine geistige Brücke. »Was schmiedet dich an sie?«
    »Blut und Wort«, antwortete ich laut und schlagartig kannte ich die Lösung.
    Christina hatte sich wieder der Autotür zugewandt und versuchte erfolglos, ihre Finger in die Ritze zwischen Tür und Blech zu quetschen.
    Ich schlitzte mir mit einem Eckzahn das Handgelenk auf und reckte es in ihre Richtung. Die ersten Blutstropfen fielen auf den Beton, und plötzlich hatte ich die volle Aufmerksamkeit der jungen Unsterblichen.
    Ihre Pupillen waren riesig. Wie tiefe Tümpel schwebten sie in ihrem blassen Gesicht. Gierig verfolgten sie jeden Tropfen, der auf den Boden fiel.
    »Bei meinem Blut rufe ich dich zu mir, Christina Reyes, denn ich bin dein Meister und dein Schöpfer«, sagte ich ruhig und machte langsam einen Schritt auf sie zu.
    Plötzlich flackerte Erkennen in ihren Augen. Sie zischte wieder, doch dann presste sie erschrocken eine Hand auf den Mund. »Julius, was? … Ich …?«
    Sie sah kurz zu Amber, die verängstigt im Wagen kauerte, dann wieder auf meinen Arm. Die Blutung hatte fast aufgehört, und die Haut schloss sich mit kaltem, magischem Kribbeln.
    »Komm zu mir, komm und trink von mir.«
    Mit zwei raschen Schritten überbrückte Christina die Distanz. Ich presste ihren eiskalten Körper an mich, bot ihr mein Handgelenk, und sie schlug ihre Zähne hinein.
    Sobald sie Christina trinken sah, öffnete Amber die Autotür. Meine Schutzbefohlene schluckte laut und weinte zur gleichen Zeit. Ich führte sie langsam vom Auto fort, die Treppen hinauf.
    Amber öffnete die Tür für uns. »Was ist mit ihr?«
    »Der Kampf mit Coe hat ihre Energie geraubt, sie hatte Hunger«, antwortete ich und strich Christina durch die langen Locken.
    Mein Blick streifte den orangegrauen Nachthimmel.
    Die Zeit drängte. Ich konnte den kommenden Morgen zwar erst erahnen, aber es gab noch so viel zu tun.
    Christina starrte mich an. »Brandon wurde entführt, er …«
    »Ich weiß«, sagte ich schnell. »Wir werden ihn befreien, wir brechen noch heute auf, Curtis hilft uns.«
    »Wirklich?«
    »Ich werde alles dafür tun.« Ich schob sie weiter.
    Wir betraten den Versammlungsraum gemeinsam. Auf den Tischen und in den Wandhalterungen brannten Kerzen. Der ehemalige Vorführraum des Kinos wirkte festlich wie ein Thronsaal. Räucherwerk tränkte die Luft mit schweren Düften.
    Sechs Vampire standen am Ende des Raumes Spalier und flankierten einen roten Läufer mit eingewebten schwarzen Schriftzeichen.
    Auf einem Kissen kniete Ann. Sie trug ein bodenlanges Abendkleid.
    Curtis hatte sich selbst

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