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Julius Lawhead 2 - Flammenmond

Julius Lawhead 2 - Flammenmond

Titel: Julius Lawhead 2 - Flammenmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pax Rebekka
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»Die Herr­ schaften sind jagen. Wir sind allein.«
    Das weckte Brandons Lebensgeister. Wackelig kam er auf die Beine, lief den Raum ab, prüfte die Tür. Seine Kette bestimmte den Radius und zerrte ihn immer wieder zurück.
    Darren blieb sitzen und beobachtete ihn. »Du kommst hier nicht raus, vergiss es.«
    Brandon sank neben der Tür in die Knie. Im Staub lag alles, was er bei sich gehabt hatte. Der Brustschmuck aus Knochenröhrchen, den er zu Ehren seiner Vorväter angelegt hatte, war zerrissen, seine Ringe und Armreife verbogen und die Türkise fort.
    »Ich sollte die Sachen kaputtmachen, es tut mir leid.«
    Brandon starrte ihn nur an und schwieg.
    Wenig später hörten sie, wie die Tür des Hauses aufgeschlossen wurde. Schritte näherten sich zielstrebig. Coe.
    Brandon erhob sich, um seinen neuen, alten Herrn erneut förmlich zu begrüßen, Darren hingegen rutschte tiefer in einen Winkel hinein und duckte sich.
    Als sich die Tür öffnete, verbeugte sich Brandon elegant und neigte den Kopf.
    Coe musterte ihn von oben bis unten und schnaubte abfällig.
    »Das Getue wird dir schon noch vergehen. Darren, heiz die Esse an!«
    Der Angesprochene sprang auf und rannte hinaus.
    Die Erkenntnis, was Coes Worte bedeuteten, traf Brandon wie ein Schlag.
    »Nein!«
    Coe grinste hämisch. »Hast du geglaubt, du könntest ein paar Bücklinge machen und dann wie meinesgleichen leben? Am Ende noch meiner Frau befehlen, weil sie jünger ist?« Er blieb nah vor Brandon stehen und brüllte ihm ins Gesicht. »Hast du das geglaubt, du untreues Vieh?«
    Coes Faustschlag traf Brandons Kehle. Er fiel der Länge nach hin und kam sofort wieder hoch. »Meister! Ich bin einhundert Jahre alt. Sprecht mit Curtis Leonhardt, er wird Euch sagen können …«
    Der nächste Hieb zielte auf seine Schläfe. Coe lachte, während sich Brandon erneut aufrappelte und sich aufrecht vor ihn kniete. Blut lief von seiner Stirn. »Der Eid, Meister, nehmt ihn mir ab!«
    »Nein, sicher nicht.«
    »Bitte.«
    »Oh, ich glaube, mir gefällt, was sie in L.A. mit dir angestellt haben, es wird mir eine Freude sein, dir den Kopf wieder zurechtzurücken.«
    Coe löste die Kette, während Brandon mit wachsender ­Verzweiflung versuchte, Haltung zu bewahren. Die paar Schläge waren nichts gegen das, was ihm in wenigen Minuten bevorstand, wenn es ihm nicht gelang, den Meister davon zu überzeugen, ihn als Vampir und nicht als unsterblichen Sklaven zu sehen. Coe musste ihm den Treueeid abnehmen, wie er im ­Codex stand, nur dessen Magie konnte Brandon schützen.
    »Den Eid, Meister!«
    Coe riss an der Kette. »Halt den Mund und komm!«

KAPITEL 9
    Der Wohnwagen schaukelte um eine Kurve, wurde langsamer und steuerte auf eine Villa zu, die sich inmitten eines Gartens mit riesigen Kakteen und Palmen erhob.
    Wie dichter Morgennebel kroch Magie über den Boden und tastete nach mir.
    Die Clanherrn hatten unsere Ankunft bemerkt und streck ten ihre Fühler aus. Es waren sieben Ordensmeister anwesend, und allein die Ahnung ihrer Macht ließ mich ehrfürchtig den Atem anhalten.
    Der Parkplatz stand voller Fahrzeuge. Die Fenster der Villa waren hell erleuchtet. Ich war offensichtlich nicht der Einzige, der heute Abend um ein Urteil ersuchte.
    Während uns ein Wächter in eine Parklücke einwies, entdeckte ich eine Gruppe Vampire, die eine Gefangene die Stufen zum Eingang hinaufzerrten. Eine zweite Gruppe folgte und schien sich mit der ersten ein heftiges Wortgefecht zu liefern.
    Sobald der Airstream stand, betraten Amber und Steven den Wohnwagen. Der junge Mann war missmutig.
    »Kann Christina nicht hierbleiben?«, maulte er, während er seine Reisetasche aus dem Schrank zog.
    »Steven!« Der Zorn in meiner Stimme ließ ihn zusammenzucken. Er wich mit eingezogenem Kopf zurück und schlug die Augen nieder.
    »So sind die Dinge nun einmal«, beschwichtigte ich. »Weißt du, wie oft ich Friedgeisel sein musste?«
    Steven schüttelte den Kopf, sah mich aber nicht an.
    »Verdammt oft, und es waren nicht unbedingt schlechte Erfahrungen. Nutze die Zeit, um Kontakte zu knüpfen. Ich bin sicher nicht der einzige Meister, der gerade durch Arizona reist. Es werden viele andere junge Vampire da sein.«
    Rasch schloss ich den Sekretär auf und legte die Urkunde über Stevens Friedgeisel-Status in eine gesonderte Mappe, die ich ihm in die Hand drückte.
    »Okay, bereit?«
    Alle nickten.
    Wir verließen den Airstream.
    In der Zwischenzeit waren noch mehr Vampire eingetroffen, und die Luft

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