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Julius Lawhead 2 - Flammenmond

Julius Lawhead 2 - Flammenmond

Titel: Julius Lawhead 2 - Flammenmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pax Rebekka
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nichts mehr. Coe hatte Brandons Verrat bemerkt. Ich schlug mit der Faust aufs Lenkrad und trat aufs Gas, dass der Dodge einen heftigen Satz vorwärts tat.
    Amber krallte entsetzt ihre Hände in den Ledersitz.
    »Verdammt!« Ich brüllte meine Wut hinaus und fühlte wie meine Magie wie spitze Messer in die Nacht stieß.
    Draußen schoss die Landschaft vorbei. Der Motor dröhnte. Ich riss mich zusammen und drosselte das Tempo, bis die Tachonadel auf siebzig Meilen pro Stunde zurücksank. Amber löste ihren verkrampften Griff vom Sitz.
    »Brandon ist erwacht«, sagte ich leise, »und Coe weiß, dass er Kontakt zu mir hatte. Er muss meine Energie gespürt haben. Ich hatte Brandon ein wenig Kraft gegeben, er war so schrecklich schwach.«
    Ich atmete tief ein. Dann erzählte ich Amber alles, was ich erfahren hatte.
    Sie starrte auf die vorbeirasende Begrenzungslinie, drehte sich kein einziges Mal zu mir. Ich hatte überlegt, ob ich das Schlimmste auslassen sollte, doch sie würde spüren, dass ich ihr nicht alles gesagt hatte.
    »Coe hat Brandon angekettet.«
    »Angekettet?«, fragte Amber zögernd.
    »Es war in einer Schmiede. Coe hat ihm glühendes Eisen um den Hals gebogen. Das Metall hat sich runtergebrannt bis auf die Knochen, Amber!«
    Schließlich verbarg sie das Gesicht in ihren Händen. »Oh Gott. Das hat er nicht verdient, das hat niemand verdient.« Ihre Stimme brach und sie legte vorsichtig eine Hand auf meine. »Wir holen ihn.«
    Es war mittlerweile fast vollständig dunkel, und wir befanden uns tief in Coconino Country. Reservatsland der Navajo. Hier und da standen alte Wohnwagen in der endlosen Ebene und rotteten vor sich hin. Kein einziger war bewohnt.
    Diese Gegend war eine verdammte Mondlandschaft, hier lebte nichts und niemand.
    Ich versuchte, nicht an Brandon zu denken, dessen Schwurbindung bereits unter der Wirkung eines neuen Turmalins erstickte, und lenkte mich mit einer anderen, drängenden Frage ab. Wir brauchten Blut, und zwar schnell.
    Ich fühlte den Hunger in mir wachsen, und wir hatten nur noch wenige Minuten, bis Christina aufwachte. Ich konnte im Notfall einen Tag hungern, ohne viel Kraft zu verlieren, wenn es sein musste, sogar mehrere, aber das galt nicht für sie. Bei ihr reichten schon wenige Stunden, um sie an den Rand des Wahnsinns zu treiben.
    »Kein Wort zu Chris«, sagte ich, während ich meine Magie wie Fühler ausstreckte und nach menschlichem Leben suchte.
    Amber starrte in die Nacht und nickte.
    »Sie wird gleich wach«, sagte sie leise. »Wie lange kann sie es ohne Blut aushalten?«
    »Nicht lange«, antwortete ich und genau in diesem Moment geschah es.
    Sie erwachte. Christina war orientierungslos, wie immer in den ersten Minuten. Ich fühlte das Echo ihres Schmerzes, als ihr Herz den ersten Schlag tat, und die kurze Panik, dann erinnerte sie sich wieder, wo und was sie war, und legte beide Hände an den Sargdeckel. Bevor sie ihn öffnete, nahm ich Kontakt auf.
    »Ruhig!«
    Christina sackte zurück in die Kissen. Ihre Gedanken waren wie in Watte gebettet und der Hunger schlief. Ich konnte die Kontrolle eine Weile aufrechterhalten, doch irgendwann in der nächsten Stunde würde der Hunger sein Recht fordern.
    »Da ist Licht!«, rief Amber plötzlich und wies mit der Hand nach rechts.
    Der matte Schein drang aus einem Haus, das sich in einiger Entfernung flach an den Wüstenboden drückte.
    Ich tastete mit meinen Vampirinstinkten nach Leben.
    »Menschen.« Das Wort war wie ein heiseres Zischen über meine Lippen gekommen. Ich trat auf die Bremse und riss das Lenkrad herum. Fast hätten wir die Zufahrt verpasst. Der Dodge rutschte über ein Viehgatter, und der Wohnwagen folgte mit gefährlichem Schlingern.
    Meine Stimme hatte Amber geängstigt, nur kurz, aber jetzt stieg der wunderbare Geruch von Furcht aus ihren Poren. Ich scheuchte den Wagen über die Buckelpiste, die zu der kleinen Hütte führte und sog Ambers Duft ein. Mein Hunger erwachte endgültig, und er war stärker als üblich. Ich hatte Brandon viel von mir gegeben, sehr viel.
    Die zahlreichen Schlaglöcher ließen das Scheinwerferlicht wie Stroboskopblitze tanzen. Zwei große, struppige Hunde liefen uns entgegen und sprangen bellend vor dem Fahrzeug auf und ab. Sie fletschten die Zähne.
    Ich fuhr weiter bis direkt vor die Hütte. Neben dem flachen Holzbau beugte sich ein riesiger Yoshua Tree über einen alten, rostigen Kühlschrank. In den Büschen verrotteten zwei aufgebockte Fahrzeuge. Reifen und Türen

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