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Julius Lawhead 2 - Flammenmond

Julius Lawhead 2 - Flammenmond

Titel: Julius Lawhead 2 - Flammenmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pax Rebekka
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um.
    »Wir sind gleich wieder da. Es dauert nicht lange.«
    Amber nickte nur. Ich gab ihr einen Kuss und öffnete die Tür.

KAPITEL 19
    Brandon konnte es einfach nicht glauben. Nach der unseligen Jagd auf Amber hatte Coe ihn zwar gebissen und all die Energie geraubt, die Brandon Amber genommen hatte, doch mehr war nicht geschehen.
    Der Aufbruch lag fast eine Stunde zurück. Jetzt waren sie auf der Suche nach einem Ort für die Jagd.
    Brandon saß mit Darren und dessen Diener Benjamin vorne im Wagen, sie folgten Coes Pick-up.
    Immer wenn er sich unbeobachtet glaubte, drückte er die verbogene Fassung der Halskette noch ein wenig fester um den Turmalin. Coe sollte nicht merken, dass sie beschädigt war.
    »Ah, da sind wir!«, rief Darren plötzlich aus.
    Die Wagen hielten in einer kleinen Einfahrt, dann ging alles ganz schnell. Die drei Diener bewaffneten sich mit Schrotflinten und Gewehren und stürmten das Haus. Brandon folgte Darren zu Coe und Judith, die abwartend im Hof standen.
    Im Haus erklangen die ersten Schreie, Dinge zerbrachen, dann stolperten fünf völlig verängstigte Menschen aus der Vordertür. Eine Frau presste ihre halbwüchsigen Kinder schützend an sich. Ein Mann stützte einen älteren. »Was wollen Sie von uns? Wir haben nichts, wir haben nichts!«
    »Oh, ihr seid reich, ihr wisst es nur nicht«, lachte Coe. Mit einem Fingerzeig dirigierte er Darren zu dem alten Mann und Brandon zu einem der Kinder.
    Er wusste genau, dass das die schlimmste Wahl war, die er für Brandon treffen konnte. Dieser zögerte nicht lange. Der Angstgeruch in der Luft berauschte auch ihn. Blitzschnell war Brandon bei der Mutter und wand ihr das ältere Mädchen aus dem Arm. Die Frau kämpfte, schlug nach ihm, schrie aus Leibeskräften, aber es war zu spät.
    Brandon trug das paralysierte Mädchen ein Stück davon.
    »Keine Betäubung!«, schrie Coe, doch es war schon geschehen.
    Das Mädchen wurde ohnmächtig. Brandon bleckte die Zähne in Richtung der Mutter, denn das war es, was sein Meister wollte. Die Angst und Verzweiflung der Eltern ins Unerträgliche steigern, bevor er von ihnen trinken würde. Brandon biss zu. Das junge Blut war köstlich, und er für einen Augenblick glücklich. Wie aus einer anderen Welt drangen die verzweifelten Schreie der Menschen bis zu ihm und weckten Erinnerungen an seine erste Zeit bei Coe.
    Sie hatten damals ein festes Revier gehabt, aber es gab so wenige Siedlungen, dass sie ständig umherreisen mussten. Jede Nacht überfielen sie eine andere Farm, meist Familien wie diese, und das Vorgehen war immer gleich. Sie ließen die Eltern zusehen, wie die Kinder angegriffen wurden, dann labte sich Coe an ihrer Angst und manchmal tötete er dann ein Kind oder die ganze Familie.
    Brandon trank, so viel der junge Körper entbehren konnte, ohne Schaden zu nehmen. Unterdessen nährten sich auch Coe und Judith. Nur der Familienvater war bislang noch nicht gebissen worden. Conway hatte ihn niedergeschlagen, doch er war noch bei Bewusstsein. Mit der Schrotflinte gegen den Kopf gepresst, wurde er Zeuge, wie seine gesamte Familie scheinbar ermordet wurde.
    Brandon wartete geduldig ab, bis auch das letzte Opfer sein Blut gegeben hatte, dann erteilte Coe die benötigte Order. »Sie haben merkwürdige Geräusche gehört, es waren streunende Hunde am Stall.«
    Jeder Vampir flößte nun seinem Opfer die gleiche falsche Erinnerung ein, während Darrens Diener eine Latte aus dem Hühnerstall brach, einen Vogel hinauszog und Blut und Federn des Tieres auf dem Hof verteilte.
    Minuten später hatten sie alle Menschen zurück ins Haus gebracht und setzten ihre Fahrt fort.
    Am Horizont zuckten erste Blitze, und Brandons Gedanken wanderten wieder zu Julius und seinem alten Leben. Ob Amber noch immer allein in der Wüste lag? Im Gewitter? Seine Linke hatte bereits zu dem Stein an seinem Hals gefunden, als ihm bewusst wurde, was er beinahe getan hätte. Er durfte keinen Kontakt aufnehmen. Seufzend zwang er sich zur Ruhe und lehnte sich mit geschlossenen Augen zurück.
    Sein Körper war erfüllt von warmem Leben. Jede Verletzung hatte sich in einen kleinen Hitzeofen verwandelt. Er heilte, endlich.
    »Mir graust beim Gedanken an morgen«, sagte Darren nachdenklich.
    »Morgen?«
    »Hochzeitstag.«

    Amber lehnte den Kopf gegen das Fenster und sah hinaus.
    Es hatte zu regnen begonnen, winzige Tropfen nur, aber es war Regen, Regen in der Wüste. Ein Wunder. Aber es war ohnehin eine Nacht der Wunder. Amber war sich so

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