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Julius Lawhead 2 - Flammenmond

Julius Lawhead 2 - Flammenmond

Titel: Julius Lawhead 2 - Flammenmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pax Rebekka
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näher. Amber streckte sich nach einem Kuss. Unsere Lippen berührten sich flüchtig.
    »Ich werde nie wieder von den Siegeln anfangen, versprochen.«
    »Das hättest du nicht, wenn ich dich nicht gefragt hätte, das ist mir klar.«
    »Verschieben wir das Gespräch um ein paar Jahre«, sagte ich erleichtert, dann konnte ich Christina fühlen. Ich öffnete die Siegel und ließ Amber meine Empfindungen teilen. Es war ein Wunder und es fühlte sich genauso an.
    »Sie erwacht«, flüsterte Amber erstaunt. »Daher weißt du es also immer so genau, Wahnsinn. Es ist wie ein kleines Licht, das stärker und stärker wird.«
    Sie machte sich aus meinen Armen los und zog mich zu Christinas Sarg. Die Vampirin hielt die Augen noch geschlossen.
    »Ich habe früher nie verstanden, warum mir Curtis so oft beim Aufwachen zugesehen hat, jetzt weiß ich, warum.«
    »Sie öffnet die Augen, dass heißt, sie kann uns auch hören, oder?«
    »Schon seit einer ganzen Weile. Guten Abend, Chris.«
    »Hallo, Julius, Amber.«

    Brandons Geist war ganz weit weg. Er wollte nichts mehr mit diesem dreckigen, zerschlagenen Körper zu tun haben. Der Körper war wach geworden, wie er es immer tat, wenn die Sonne unterging, und er hatte sich aus der Erde nach oben gewühlt, wie es Tiere taten.
    Dann hatte der Körper gewartet. Darauf, dass etwas Schlimmes geschah oder nichts. Jemand namens Darren hatte versucht, mit ihm zu sprechen, doch der Wind hatte die Worte davongetrieben, sie waren nicht wichtig gewesen.
    Irgendetwas von einem Jahrestag hatte er gesagt, und dass es anders werden würde.
    Dann war Conway gekommen. Er hatte die Kette genommen und der Körper war der Kette gefolgt bis zu einem Badezimmer, dort lag eine Plastiktüte mit Kleidung. »Wasch dich«, hatte der Diener des Meisters befohlen, »wir haben einen Ehrentag.«
    Unter der Dusche hatte ihn das heiße Wasser reingewaschen, und der Geist hatte den Körper nicht mehr ganz so sehr verabscheut. Die saubere Kleidung hatte ihm dann eine neue Hülle gegeben, und es war besser geworden.
    Nun stand Brandon neben Darren im Wohnzimmer der Zuflucht und wartete auf den Meister und seine Frau.
    Auf einem kleinen Tisch stand ein Blumenstrauß, daran lehnte ein Umschlag. Ein Kästchen, umwickelt mit Zellophanpapier, vervollständigte das Bild. So ein ähnliches Geschenk hatte Brandon auch einmal einer Frau gemacht. Christina, als sie das fünfte Siegel erbeten hatte, doch die Zeit mit ihr schien Lichtjahre zurückzuliegen.
    Coes Schritte ertönten. Schon bald war Brandon klar, dass dies nicht der Coe war, der ihn in seinen Alpträumen heimsuchte, sondern ein anderer. Der Clanherr und Ehemann. Er war in Begleitung seiner Frau.
    »Herzlichen Glückwunsch zum Hochzeitstag«, hörte Brandon ihn sagen.
    »Oh, sind die für mich?«, jauchzte Judith, machte sich von seinem Arm los und lief zum Tisch.
    Sie berührte ein paar Blüten, sog den Duft ein und griff dann nach dem Umschlag. Während sie ihn aufriss, blickte sie sich immer wieder nach Coe um, der sie mit stolz geschwollener Brust beobachtete.
    »Nathaniel, was ist das? Eine Landkarte?«
    »Sieh genau hin.«
    Selbst aus einigen Metern Entfernung konnte Brandon die Markierung erkennen, die mit Rotstift eingezeichnet war.
    »Wir fahren dahin? Aber das ist doch direkt um die Ecke, oder nicht?« Judiths Freude schwand, während ihre Fingernägel über das Papier kratzten.
    »Es wird eine Jagd, wie du sie nicht vergessen wirst.«
    Coes Worte brachten Judiths Puppengesicht zum Leuchten. Sie umarmte ihren Meister und Schöpfer. »Bis zum letzten Herzschlag? Nur wir beide?«
    »Nein, wir fahren alle.«
    Judiths Miene verfinsterte sich. Sie deutete mit ihrem spitzen Finger auf Brandon. »Der kommt nicht mit! Es ist mein Ehrentag, da hat der nichts zu suchen!«
    Brandon erwachte aus seiner Lethargie. Judith stierte ihn noch immer wütend an, und mit einem Mal wurde ihm klar, warum sie ihn seit dem ersten Tag ihrer Begegnung hasste. Sie war eifersüchtig! Eifersüchtig, weil er Coes Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Für sie schien es nicht einmal eine Rolle zu spielen, dass er gegen seinen Willen da war. Am liebsten hätte er sie angeschrien vor Scham und Zorn. Doch er schrie nicht, sondern blieb ganz still. Zur bloßen Hülle erstarrt, die Seele weit fort.
    »Der Indianer kommt mit, Judith«, antwortete Coe, und Brandon nahm die Stimme wie aus weiter Ferne wahr. »Jemand muss Wache halten.«

    Eine Viertelstunde später begleitete ich Christina auf die

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