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Julius Lawhead 2 - Flammenmond

Julius Lawhead 2 - Flammenmond

Titel: Julius Lawhead 2 - Flammenmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pax Rebekka
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und versenkte den Sarg unter der Bank. Amber goss sich Kaffee in eine große Tasse. »Kannst du denn schlafen, wenn du jetzt noch Kaffee trinkst?«, fragte ich verwundert.
    »Ich werde so oder so nicht schlafen können, solange Steven noch bei diesem Monster ist«, erwiderte sie. In den letzten Worten schwang Wut mit.
    »Steven ist bei Coe sicher, ob du es glaubst oder nicht. Der Meister hat einen Eid nach dem Codex geleistet, und solange der Junge keinen Blödsinn macht, ist alles perfekt in Ordnung, bis wir Coe zur Verantwortung ziehen können.«
    »Und wenn er ihm das Gleiche antut?«, schrie sie verzweifelt. »Wenn er ihn vergewaltigt wie Brandon, kannst du das verantworten?!«
    Sie hätte beinahe den Kaffee verschüttet. Ich habe sie noch nie so voller Zorn erlebt.
    »Coe kann es nicht tun, der Codex verhindert es«, erklärte ich und zwang mich ruhig zu bleiben.
    »Du und dein verdammter Codex, Julius! Dir ist doch klar, dass sich dieses Schwein nicht an Regeln hält, das waren deine eigenen Worte.«
    »Beruhige dich bitte.«
    »Nein, verdammt, das werde ich nicht. Hast du nicht gemerkt, wie Coe Steven angesehen hat?«
    »Amber, ich …«
    Sie schüttelte den Kopf. »Du gehst über die Leichen deiner Freunde!«
    Ich sprang auf. »Du weißt nicht, was du sagst, Amber, du weißt gar nichts! Die einzige Moral, die du duldest, ist deine eigene! Du versuchst nicht mal, uns zu verstehen. Ich bin kein Mensch, Brandon ist keiner und Steven, verdammt noch mal, auch nicht!«, brüllte ich.
    Amber umklammerte ihre Kaffeetasse mit beiden Händen und stierte wütend zurück. »Und ich danke Gott, dass ich nicht so kalt bin wie du. Denn ich habe etwas, was du längst verloren hast: gesunden Menschenverstand und ein Herz, und beides sagt mir, dass es einfach nicht richtig ist, den einen zu retten und den anderen dafür in die Hölle zu schicken!«
    Ich wartete mit meiner Antwort, wartete, damit ich nicht wieder schrie. Mein Zorn entlud sich in hektischen Schritten. »Solange du keine andere Hautfarbe hast als er«, sagte ich schließlich leise, »ist die Behandlung bei Coe genauso gut oder schlecht wie bei anderen Meistern!«
    »Das behauptest du!«
    »Ja, das behaupte ich. Coe hat immer nur Brandon und den schwarzen Vampir missbraucht.«
    Amber suchte nach einer passenden Erwiderung, fand sie aber nicht. Unsere Auseinandersetzung war zu Ende, weil keiner von uns mehr weiterwusste.
    Ich zog mir die Schuhe aus, legte mich in den Sarg und zog den Deckel zu, dann rief ich Curtis.
    Es war anstrengend, ausgerechnet dann geistigen Kontakt aufzunehmen, wenn mein Körper kurz davorstand zu sterben, aber mein Meister musste die Neuigkeiten erfahren.
    Zuerst kam der Geruch. Curtis musste bereits in seiner Kammer tief unter der Erde sein. Es roch nach kalter Asche. Das Kaminfeuer in dem Raum war schon erloschen.
    »Julius?« , fragte er erstaunt. Er hatte auf seinem Sofa gesessen und gelesen. Jetzt legte er das Buch zur Seite.
    »Wir haben Brandon wieder« , erzählte ich.
    »Was ist geschehen?«
    Normalerweise bevorzugten es Curtis und ich, in Worten miteinander zu sprechen, aber jetzt schickte ich ihm Gedankenbilder. Ich hatte ihn bereits auf der Fahrt zu Coe davon informiert, was ich in der Tankstelle vorgefunden hatte. Nun zeigte ich ihm in schneller Reihenfolge Stevens Eid und Bilder von Brandon, wie ich ihn in der letzten Stunde erlebt hatte.
    Curtis’ Zorn wallte auf und verschwand gleich darauf wieder.
    »Was soll ich machen?« , fragte ich verzweifelt. »Ich weiß nicht, wie ich ihm helfen soll. Können wir ihm nicht die Erinnerung nehmen? Gibt es einen Meister, der ihn das alles vergessen lassen kann?«
    »Brandon ist kein Mensch mehr und auch kein junger Vampir. Er ist nicht so leicht zu manipulieren. Wir haben unsere Fähigkeiten geschenkt bekommen, um unsere Opfer vergessen zu lassen, nicht unsere Artgenossen, Julius. Fürst Andrassy ist der Einzige, dem ich dieses Meisterstück zutrauen würde, aber dazu müsste er in Brandons Seele schauen und würde alles, aber auch alles erfahren.«
    »Nein, das geht nicht« , sagte ich schnell. Ich war mir sicher, dass Brandon das nicht wollen würde, um keinen Preis der Welt.
    »Da ist etwas, das du wissen solltest, Julius.«
    Curtis riss mich aus den Gedanken. Soeben hatte mein Herzschlag ausgesetzt und das Band zu meinem Körper war durchtrennt. »Ja, was? Ich höre.«
    »Kangra hat seine Jägerin per Helikopter zu der überfallenen Tankstelle geschickt. Er meint, die Beweislast

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