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Julius Lawhead 2 - Flammenmond

Julius Lawhead 2 - Flammenmond

Titel: Julius Lawhead 2 - Flammenmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pax Rebekka
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Motor, der wie ein lebendiges Wesen brummte, und dem leisen Ticken des Blinkers. Sie war keine Mörderin. Schwach begehrte ihr Gewissen auf. Diese Kaltblütigkeit …
    Wie eine Feuerwand wallte der Hass wieder in ihr auf und Coes Gesicht erschien erneut. Das Feuer tilgte ihre Bedenken. Er musste sterben, brennen!
    Entschlossen trat sie aufs Gas.
    Eine Bremse kreischte, und Ambers Körper reagierte schneller als ihr Verstand. Ein Kleinwagen, der wie aus dem Nichts aufgetaucht war, schlingerte an ihr vorbei, und sie hörte den Fahrer noch hupen, nachdem er schon lange außer Sichtweite war.
    Amber hielt das Lenkrad mit beiden Händen umklammert. Der Motor war aus, abgewürgt. Das hätte fast ihr Ende sein können. Amber rang ein paar Mal nach Luft. Adrenalin rauschte als heiße Flut durch ihren Körper und ließ sie zitternd und atemlos zurück.
    »Na, das fängt ja gut an«, sagte sie leise und versuchte die Gänsehaut abzuschütteln, die unaufhaltsam über ihre Arme kroch. Sie ließ den Motor an und sah konzentriert nach links, bevor sie abbog.
    Die wenigen Fahrminuten, die die Abzweigung entfernt war, empfand Amber wie eine kleine Ewigkeit. Fast glaubte sie, die Piste, die zu Coes Villa führte, verpasst zu haben, da tauchte sie urplötzlich hinter einem Sandsteinfelsen auf. Ihr Herzschlag stieg mit jeder Kurve, und als sich die Villa dann endlich wie ein blendend helles Traumgebilde aus dem Rotbraun der Wüste schälte, stockte ihr fast der Atem. Sie parkte hinter einem großen Felsen, der den Wagen notdürftig vor neugierigen Blicken schützte, schnappte den Rucksack und stieg aus.
    Mit schweren Schritten ging Amber zum Tor. Die Gitterstäbe standen in weitem Abstand zueinander und waren eher Zierde als wirklicher Schutz. Offensichtlich fühlte sich Coe sicher, aber das war bei seinem Ruf auch kein Wunder.
    Amber zog den schweren Rucksack von einer Schulter und schob sich zwischen den Gitterstäben hindurch. Die mit­genommene Eisenkette machte ihr Gepäck unangenehm schwer. Sekunden nachdem sie auf der anderen Seite einen Fuß auf den Boden gesetzt hatte, schrillte im Haus Alarm.
    Mit einem saftigen Fluch auf den Lippen überquerte sie den Vorplatz und eilte die Stufen hinauf. Vor einer großen weißen Holztür blieb sie stehen und drückte die Schelle.
    Eine altmodischer Klingelton schrillte durchs Haus, dann passierte eine ganze Weile lang nichts.

KAPITEL 27
    Ihr Puls dröhnte in ihren Ohren, unendlich laut und schnell. Amber fühlte ihn in ihrem Bauch, erahnte sein Klopfen bis hinab in die Fingerspitzen. Leise Schritte näherten sich.
    Eine kleine Luke in der Tür wurde geöffnet, und sie wusste sofort, zu wem das Paar blassgrüner Augen gehörte. Conway, der Diener des Meistervampirs.
    »Miss Connan?«, fragte er ungläubig und gähnte, offensichtlich in seiner Ruhe gestört. Er verschwand aus dem Sichtfeld, dann stoppte der nervtötende Alarm. Die einsetzende Stille war gespenstisch. Kein Vogel war zu hören und sogar die Grillen hatten ihren Gesang unterbrochen. Die Natur schien gemeinsam mit Amber den Atem anzuhalten.
    Ein schwerer Riegel wurde zur Seite geschoben, dann erklang das Geräusch eines gut geölten Schlosses und Conway öffnete die Tür.
    »Miss Connan, womit hab ich diese Ehre verdient?«, brummte er, und Amber glaubte zu sehen, wie er sich seine Pistole hinten in den Hosenbund schob.
    Sie rang sich ein Lächeln ab. »Ich fürchte, ich habe gestern Nacht meinen Ring hier verloren«, sagte sie und war selbst erstaunt, wie ruhig ihre Stimme klang.
    »Sie haben Nerven«, maulte Conway. Ohne seinen Herrn wirkte er ein wenig ratlos. Da Coe und Julius noch vor wenigen Stunden ein Geschäft abgeschlossen hatten, schien es ihm nicht ratsam, Amber zu bedrohen oder abzuweisen.
    »Bitte, es war ein Erbstück.«
    »Und jetzt soll ich Sie hereinlassen und suchen helfen, oder was?«
    Amber schluckte ihren aufwallenden Zorn hinunter und versuchte es mit einem mädchenhaften Unschuldsblick. »Bitte.«
    Conway öffnete die Tür ein Stück weiter und stand sich dabei selbst im Weg. Zwar hielt er den Türknauf mit der Linken, aber um mit der Rechten seine Waffe zu ziehen und zu schießen, war der Spalt noch immer zu schmal.
    Amber drehte sich um, als hätte sie jemanden hinter sich gehört. Conway ließ sich ablenken und folgte ihrem Blick. Das war ihre Chance. Der brennende Hass flammte wieder auf, ergriff wie ein Dämon von ihr Besitz, und Amber folgte seiner Stimme.
    In einer fließenden Bewegung riss sie

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