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Jung, sexy und beliebt

Jung, sexy und beliebt

Titel: Jung, sexy und beliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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Familie genug Geld hatte, um mehrere Kinder (oder Generationen) nach Waverly zu schicken, dann krochen dir die Leiter der Schule bis ans Lebensende in den Hintern. Moralische Aspekte spielten da überhaupt keine Rolle. Heath Ferro hatte seinen Platz schließlich auch geerbt, und man konnte ja sehen, was der für Mist baute!
    Dalton beugte sich vor. »Sie können das Gesicht verziehen, solange Sie wollen, aber Sie hätten letzte Nacht nicht in Dumbarton sein dürfen, und auf keinen Fall hätten Sie … äh … mit dem neuen Mädchen Jenny Humphrey im Bett liegen dürfen.«
    »Hast du mit Jenny im Bett gelegen?« Brett lehnte sich ebenfalls vor und wirkte äußerst interessiert.
    »Was hat Jenny denn gesagt?«, fragte Easy.
    »Sie hat nichts gesagt.« Brett runzelte die Stirn. »Sie hat gesagt, sie sei noch nicht in der Lage, eine Aussage zu machen.«
    »Aha.« Easy kratzte sich an der Nase. Er wusste nicht recht, was er von Jenny halten sollte und was letzte Nacht passiert war. Nachdem er sich gestern im Speisesaal mit ihr unterhalten hatte, hatte er sich eingeredet, dass sie nichts als ein Trugbild war. Sie sah nicht so aus, als würde sie viel Make-up tragen, wenn überhaupt welches, und sie war winzig, während Callie groß war. Sie hatte kleine Hände und Füße, lange Wimpern, und die Tasche, die sie mit sich rumschleppte, war nicht mit dem Gucci-G gepflastert. Und sie hatte ihn nach seiner Malerei gefragt. Callie würde es nicht im Traum einfallen, mit ihm über Kunst zu sprechen. Und das letzte Nacht – na ja, das war auch nur eine Illusion gewesen, ein Trugbild, das ihm im Vollrausch erschienen war. Er war kurz davor gewesen, es mit Callie zu treiben, und plötzlich stieg er halb nackt aus Jennys Bett und Pardee war hinter ihm her.
    Jetzt war Jenny – die hübsche kleine Jenny – wegen ihm in Schwierigkeiten. Aber er hatte einfach in ihrer Nähe sein wollen. Sie sah so rosig und frisch aus, ein bisschen wie das Gemälde von Botticelli, das er letztes Jahr in Rom gesehen hatte: »Die Geburt der Venus«, auf dem so eine sexy Mieze aus einer Muschel steigt. Er wollte nicht, dass sie Ärger bekam. Aber er wollte auch nicht, dass Callie rauskriegte, dass er Jenny gestreichelt hatte. Easy hielt sich den Kopf mit beiden Händen, damit ihm sein verkatertes Hirn nicht aus den Ohren kam.
    »Hören Sie, ich weiß zwar nicht, was hier vor sich geht, aber als Ihr Vertrauenslehrer muss ich Sie warnen: Diese Art von Vergehen, die zu den Unmengen anderer Vergehen noch dazukommt, kann zu Ihrem Schulausschluss führen.«
    Brett zog scharf die Luft ein, schüttelte den Kopf und gab sich ernstlich besorgt.
    Easy zuckte kaum mit der Wimper. »Okay.«
    »Haben Sie gehört, was ich gerade gesagt habe?«, fragte Dalton. »Sie könnten rausgeschmissen werden.«
    »Ja. Ich hab Sie gehört.«
    »Ich an Ihrer Stelle würde mich mehr damit befassen, warum ich eigentlich an dieser Schule bin«, schlug Dalton streng vor, »und mich bemühen, nicht so oft in Schwierigkeiten zu kommen.«
    So etwas Dämliches hätte einer seiner Brüder sagen können. Easy war der Jüngste von vieren und seine drei Brüder waren alle ebenfalls auf Waverly gewesen. Jedes Mal wenn Easy ihnen was vorjammerte, sagten sie, die Bedeutung von Waverly würde er erst begreifen, wenn er draußen wäre. Das war einer dieser bescheuerten Sprüche, die Leute absonderten, wenn sie älter wurden und schon in der Tretmühle waren. Seine Brüder hatten Uni und Examen bereits hinter sich; zwei waren verheiratet und der Dritte war verlobt. Sie standen unter der Knute von Weibern und waren langweilige Erwachsene, die es überhaupt nicht verstanden zu leben .
    »Danke«, erwiderte Easy mit zusammengebissenen Zähnen. »Sind Sie jetzt mit Ihren Ratschlägen fertig?« Ohne auf eine Antwort zu warten, stand er energisch auf, riss die Tür auf und rannte raus.
    Draußen vor Haus Stansfield wurde ihm plötzlich schwindelig. Sie könnten rausgeschmissen werden. Meinte der das im Ernst? Wenn Easy von der Schule flog, dann konnte er sein Jahr in Paris vergessen. Er würde gezwungen sein, zu Hause zu wohnen, allein mit seinen verknöcherten Eltern. Er würde von einem Privatlehrer unterrichtet werden, und der einzige Kontakt mit der Außenwelt wäre die furchterregende eisblonde Postbotin, die Easy ein wenig zu sehr mochte. Easy musste sich setzen. Vielleicht lag es an dem Wodka von gestern Abend, aber er verspürte plötzlich eine Welle der Übelkeit.
    Schu-hu, schu-hu.
    Easy blickte

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