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Jung, sexy und beliebt

Jung, sexy und beliebt

Titel: Jung, sexy und beliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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Zeichnung in der unteren Ecke, die wie ein kleines Pony aussah. Als sie den Gang entlangging, sah sie, dass auch auf den Tafeln einiger anderer Mädchen kleine Ponys waren. Das Internatsleben war wie ein Gemälde von Chagall – voller skurriler Scherze, Vexierbilder und Rätsel.
    Jenny ging den alten Kopfsteinpflasterweg entlang, der sich über den Waverly-Campus zu Haus Stansfield wand, einem riesigen Gebäude, in dem sich die Verwaltung und einige Unterrichtsräume befanden. Es waren erst wenige Schüler unterwegs, aber die Gärtner kümmerten sich bereits um die Instandhaltung von Fußballfeld und Park. Es roch nach frisch gemähtem Gras.
    Die Wände von Haus Stansfield waren mit verschlungenen Ranken und Blumen aus Stuck verziert, die Fenster im Treppenhaus hatten bunte Glasscheiben und die Geländer waren reich geschnitzt. Jenny stieg ins dritte Geschoss hinauf und ging über Mahagoniparkett einen imposanten Korridor entlang.
    Auf der Messingtafel an der geschlossenen Tür am Ende des Gangs stand »Eric Dalton«. Von drinnen hörte Jenny Gekicher und sie wich erschrocken einen Schritt zurück.
    »Das hab ich schon öfter gehört«, sagte eine Mädchenstimme. »Seit der sechsten Klasse hat mir jeder Englischlehrer gesagt, dass ich wie die Frau in ›Fiesta‹ heiße.«
    »Lady Brett Ashley«, sagte die Stimme eines Mannes. »Sie war eine Unruhestifterin.«
    »Tja, das scheint dann wohl am Namen zu liegen«, hörte Jenny Brett mit unglaublich koketter Stimme sagen.
    »Also, wir müssen jetzt mit dieser Schülerin reden, deshalb kommen wir wohl nicht zu dem Verwaltungskram, den ich mit Ihnen besprechen wollte. Hätten Sie Lust, mit mir zu Mittag zu essen? Vielleicht könnten wir uns dann damit beschäftigen.«
    »Ich glaub schon«, erwiderte Brett. »Sollen wir uns hier treffen?«
    Jenny klopfte an die Tür. Sie hörte Papiergeraschel und das Klirren von Gläsern.
    »Herein«, rief Mr Dalton. Jenny trat rasch in das Büro, das eng und unaufgeräumt war. Brett saß auf der Kante eines braunen Ledersofas. Sie hatte die Hände im Schoß gefaltet und sah extrem sittsam und unschuldig aus.
    Mr Dalton ließ sich auf seinem Schreibtischstuhl nieder und schob einige Papiere hin und her. »Jenny, nicht wahr? Bitte nehmen Sie doch Platz.« Er deutete auf das Sofa. Jenny setzte sich so weit weg von Brett wie möglich. »Das ist Brett«, fuhr er fort. »Sie ist im Disziplinarausschuss und hilft mir mit einem Teil von den Verwaltungssachen.«
    »Ja, wir sind …«
    Brett wandte sich an Mr Dalton. »Jenny und ich kennen uns schon. Wir wohnen beide in Dumbarton.«
    Genau, und zwar im selben Zimmer. Jenny fragte sich, warum Brett nicht sagte, dass sie ein Zimmer teilten.
    Mr Dalton lächelte. »Ach so, gut. Also, Brett hilft mir in ein paar DA-Angelegenheiten, und als Mitglied des DA hilft sie mir auch, diesen Fall zu bearbeiten.« Er räusperte sich. »Okay, Jenny, ich bin Ihr Vertrauenslehrer und ich sammle auch Fakten zu dieser DA-Sache, auf diese Weise schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe.« Er blätterte flüchtig ein paar weitere Unterlagen durch, als ob er das, was darin stand, einfach durch Berühren aufnehmen könnte.
    Jenny fiel auf, dass Brett nicht ihren Waverly-Blazer trug, sondern ein sagenhaftes Oberteil aus auberginefarbener Seide und einen weich fallenden, knielangen schwarzen Wollrock. An den Füßen trug sie Riemchensandalen von Marc Jacobs. Sie hatte die langen, schlanken Beine sexy übereinandergeschlagen und in Daltons Richtung gestreckt.
    Mr Dalton nahm einen Notizblock in die Hand. »Also gut, was ist gestern Abend vorgefallen? Du warst mit einem Jungen namens Easy Walsh in deinem Zimmer. Mr Pardee behauptet, ihr hättet zusammen in einem Bett gelegen?«
    »Genau, darum geht es«, antwortete Jenny zurückhaltend. Sie war die ganze Nacht wach gewesen und hatte hinund herüberlegt, was besser wäre: den allgemeinen Verdacht der Waverly-Schülerschaft, dass sie ein Flittchen war, zu bestätigen oder sich mit ihren Mitbewohnerinnen zu verkrachen. »Ich glaube nicht … ich glaube nicht, dass ich schon in der Lage bin, Ihnen zu erzählen, was passiert ist.«
    Mr Dalton hob erstaunt eine Augenbraue. »So?«
    »Muss ich denn jetzt auf der Stelle eine Aussage machen? Oder kann das auch warten, bis, Sie wissen schon, bis zu der richtigen Anhörung? Denn ich bin eigentlich noch nicht bereit, darüber zu reden.«
    »Also, formal gesehen müssen Sie mir gar nichts sagen«, räumte Mr Dalton ein. Sein Kuli

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