Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jung, sexy und beliebt

Jung, sexy und beliebt

Titel: Jung, sexy und beliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
Vom Netzwerk:
ihre Wangen rot wurden. »Über die rede ich eigentlich nicht so gerne.«
    »Warum?« Er nahm einen Schluck Wein. »Soll ich mal raten?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Versuchen Sie es.« Sie hoffte, dass sie ungerührt wirkte, obwohl ihr innerlich ganz flau wurde.
    »Ihre Eltern behandeln Sie wie eine Prinzessin. Sie verwöhnen Sie nach Strich und Faden.«
    Brett nahm wieder einen großen Schluck Wein. »Schon möglich«, sagte sie zurückhaltend. »Tun Ihre das nicht auch?«
    Eric lächelte. »Schon möglich.«
    »Aber um Ihre Frage zu beantworten, es stimmt, ja, ich bin verwöhnt worden«, machte Brett weiter. Sie hatte ihre frisierte Familiengeschichte bereits auf der Zunge: dass ihre Eltern auf einer Bio-Farm in East Hampton lebten und die erwirtschafteten Erträge dem Vogelschutz spendeten. Doch dann hielt sie an sich. In dem Blick, mit dem Eric sie ansah, lag etwas, das ihr das Gefühl gab, sie könne ihm vielleicht sogar die Wahrheit sagen, so peinlich sie auch war. Sie war auf einmal ganz ruhig. »Das Haus von meinen Eltern … meine Mutter hat das Schloss von Versailles dafür als Vorbild genommen«, fing sie langsam an. »Nur dass es in... äh, in Rumson in New Jersey steht.«
    »Ich kenne Rumson«, warf Eric ein. »Bin ein paarmal vorbeigesegelt. Das ist doch ein hübscher Ort, um aufzuwachsen.«
    Brett sah ihn argwöhnisch an. Er schien sie nicht auf den Arm zu nehmen. Sie nahm noch einen Schluck Wein und holte tief Luft.
    »Dann haben Sie das Haus meiner Eltern wahrscheinlich gesehen«, fuhr sie fort. »Es ist das größte dort an der Küste. Meine Eltern sind ein bisschen wie die ›Sopranos‹. Sie wissen schon, sie stinken vor Geld, aber sie geben es nur für echt blöde Sachen aus. So sind sie. Nur dass sie ihr Geld auf legale Weise verdienen. Und noch weniger Geschmack haben, falls das überhaupt möglich ist.«
    »Aha, dann liebt Ihre Mutter also Leopardenmuster?«, sagte Eric ermunternd.
    »Nein, noch viel schlimmer. Zebra. Überall. Stretch-Hosen. Strümpfe. Barhocker. Es ist widerlich. Meine Schwester – sie ist Moderedakteurin – hat schon oft damit gedroht, nie wieder nach Hause zu kommen.«
    Eric schmunzelte. »Meine Mutter liebt Paisley-Muster. Das wie so kleine Spermien aussieht.«
    »Iiiie!«, rief Brett kichernd aus.
    Ihr war ein bisschen schwindelig, obwohl sie noch nicht mal ein Glas Wein getrunken hatte. Mit Eric über ihre Eltern zu reden war gar nicht so schrecklich. Sie fragte sich, warum sie all die Jahre geglaubt hatte, ihr Leben wäre besser, wenn sie in einem normal großen grauen Schindelhaus auf Cape Cod aufgewachsen wäre, mit zwei Toyotas in der Garage statt der goldmetallicfarbenen Hummer-Limousinen mit ledernen Zebra-Bezügen und dem großen goldenen M (für Messerschmidt) auf den Nackenstützen. Sich so sehr zu offenbaren wirkte wie eine Droge – sie wollte weitermachen.
    »Meine Mutter behängt sich mit rosa Diamanten und ernährt sich von Lindt Trüffel und Zoloft-Antidepressiva und sie hat sieben winzig kleine Chihuahuas mit schwarzweiß gestreiften Halsbändern. Sie schleppt sie überall mit hin. Und mein Vater ist Schönheitschirurg.« Es sprudelte nur so aus Brett hervor. Sie konnte nicht fassen, dass sie Eric das alles erzählte.
    »Tatsächlich?« Eric stützte das Kinn in die Hand. »Reden Sie weiter.«
    »Okay«, fuhr sie eifrig fort. »Manchmal hat Dad zum Essen irgendwelche Promis als Gäste – meistens Frauen – und sie reden nur über eklige Sachen. Zum Beispiel wie ihre Brüste vor der OP ausgesehen haben. Und was mit dem ganzen abgesaugten Fett passiert.« Es war richtig befreiend. Als ob man nackt schwimmen ging.
    Eric beugte sich vor. »Und was macht man damit?«
    »Sie verwenden die Zellen«, flüsterte sie. »Sie wissen schon, für die Forschung.«
    »Aus dem Fett ?«, flüsterte er zurück. Er klang etwas angewidert.
    Sie nickte. »Ja, äh, genau, aber manchmal werfen sie das Zeug auch einfach weg.«
    Er lehnte sich zurück und sah sie neugierig und mit nachdenklichem Lächeln an. »Du lieber Gott, ist das erfrischend.«
    »Erfrischend?«
    Er stellte seine Rückenlehne ein Stück nach hinten und starrte aufs Meer hinaus. Ein kleines, elegantes weißes Segelboot schaukelte vor dem Gästehaus im Wasser, ungefähr hundert Meter vor der Küste. »Alle versuchen immer, sich besser darzustellen – sogar die Schüler in Waverly, die so viel privilegierter sind als die meisten anderen Jugendlichen. Keiner sagt einfach die Wahrheit über sich oder

Weitere Kostenlose Bücher