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Junge Liebe 050 - Bye,bye, Mauerblümchen

Junge Liebe 050 - Bye,bye, Mauerblümchen

Titel: Junge Liebe 050 - Bye,bye, Mauerblümchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Dankert
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Angst. Ich befreite mich ungeschickt aus deren Betatschungen und stolperte los. Bloß weg hier! Noch einmal schaute ich mich um, doch sie folgten mir nicht, lachten nur. Jippie, jetzt lachen sie dich aus. Na, wenn das keine korrekte erste Kontaktaufnahme war. Plötzlich war ich mir nicht mehr so sicher, ob Disco eine gute Idee war. Was, wenn die da alle so drauf waren? Allerdings redete ich mir schnell ein, dass es nicht sein konnte, dass ein paar kürzere Haare und eine neue Hose auf einmal die Aufmerksamkeit der gesamten weiblichen Bevölkerung auf mich ziehen sollte. Nein, das konnte nicht sein. Ich suchte also weiter. Suchte nach einem Wegweiser, auf dem groß und möglichst in Leuchtbuchstaben ‚Disco’ stehen würde. Optimal natürlich, wenn nur ich ihn sehen könnte, denn vermutlich waren nicht alle jungen Leute so unwissend wie ich. Immer einen großen Bogen um Mädchengruppen machend, fand ich endlich etwas, was zumindest den Anschein erweckte, sich Disco nennen zu dürfen. Leider sah es wenig einladend aus. Draußen müsste mal dringend die Stadtreinigung ran. Denn wozu hatte Gott oder wer auch immer die Mülleimer erfunden, wenn sie keiner nutzte? Klar, einfach fallen lassen, egal, wo man stand, war der einfachere Weg. Himmel, bewahre, dass man fünf Schritte laufen müsste. Wobei das auf den Extrem-HighHeels bestimmt nicht einfach ist. Andererseits war es bestimmt schwieriger, im Slalom um Trinkbecher, Burgerschachteln und Bierflaschen zu laufen. Die Fassade sah auch ziemlich … kreativ aus. Ich legte den Kopf schief, um die diversen Schmierereien lesen zu können, doch scheinbar hatte keiner der Künstler je eine Schule besucht, wo Schönschreiben unterrichtet wurde. Ich konnte nichts davon entziffern. Dann glitt mein Blick zu den Türstehern. Riesig, viermal so breit wie ich und mit tiefschwarzen Klamotten und Blicken. Anders konnte man diese grimmigen Gesichter nicht beschreiben. Kurz und Gut: Einladend. Genau der Ort, wo ein Mauerblümchen wie ich sorgenfrei aufgehoben war.
    Ich stand unter einem der Bäume, zögerte und sah mich um. Jugendliche und junge Leute grölten, lachten und betraten bereits komplett zugelaufen die Disco. Und das erste Mal seit meiner Entscheidung, eine neue Epoche zu beginnen, war ich geneigt, meiner penetranten Mutter Recht zu geben. Wäre ich nur ins Kino gegangen. Ich hatte Schiss.
    Machs gut, Großvater. Ich hoffe, du darfst deine Münzen mit ins Grab nehmen. Dad, lass dich von Mum nicht unterkriegen. Großmutter … deine Kittelschürze sieht scheiße aus! Mum? Kino? Jetzt?
    Dann dachte ich an Menschen wie Laura, die es so viele Jahre treu an meiner Seite ausgehalten hatten. Und meine letzten Gedanken schickte ich Dan und Robin, denen ich für mein Ableben dankte. Durch ihre wundervolle Arbeit hatte ich mich endlich rausgetraut und war nun hier gelandet. Danke Jungs.
    Tief durchatmen und los gings.

Eine verflucht verfluchte Nacht
    Langsam schritt ich auf diese bulligen Männer zu.
    „Ausweis!“, blaffte er der Linke. Ich stand da, geschätzte zwei Köpfe kleiner und starrte mit erhobenem Kopf von links nach rechts und wieder zurück.
    „Heut noch?“, knurrte dann der Rechte.
    „Äh…“ Ich war komplett eingeschüchtert. Mit zitternden Fingern holte ich meinen Personalausweis vor, ließ ihn noch dreimal fallen und wusste im ersten Moment nicht so ganz, wem ich den nun zeigen sollte. Meine bebende Hand huschte so schnell von links nach rechts, dass sie partout nichts erkennen konnten.
    „Halt still, verfickt!“
    Ich zog den Kopf ein, war dann also … drei Köpfe kleiner und hielt die Hand still, rührte mich nicht mehr.
    „Kannst rein!“
    Schnell schlüpfte ich zwischen den beiden hindurch und atmete auf. Hölle nochmal, was war das denn? Jake, mach bloß keinen Ärger, wenn die dich in der Mangel hatten, erkennt dich selbst Mami nicht mehr wieder.
    Mein innerer Eindruck vermischte sich stark mit dem äußeren Eindruck. Auch hier legte man auf Sauberkeit scheinbar keinen Wert. Schon jetzt klebte der Boden, als wäre er mit Leim gestrichen. Da fragte man sich doch, wie stark die Anziehungskraft der Dielen dann bei Feierabend war. Schon vermutete ich hilflose Discogänger aus der vergangenen Nacht vorzufinden, die mit ihren HighHeels noch immer am Boden festklebten. Doch dem war glücklicherweise nicht so. Ich bewegte mich praktisch im Schatten, drückte mich an der Wand entlang und verzog bei den wummernden Klängen von harten Technobeats das Gesicht. Nichts

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