Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Junge Liebe 050 - Bye,bye, Mauerblümchen

Junge Liebe 050 - Bye,bye, Mauerblümchen

Titel: Junge Liebe 050 - Bye,bye, Mauerblümchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Dankert
Vom Netzwerk:
Wo zum Geier, hatte sie den überhaupt so plötzlich hergehabt? Ob er von Dad war?
    Meine Haare saßen dank Robin perfekt und ich war mit drei Kondomen und einer erheblichen Summe Geld ausgestattet. Okay, der Abend könnte kommen. Ich wusste genau, was …
    „Jake?“
    Erschrocken wirbelte ich herum. „Madeleine!“ Mein Herz hämmerte bis zur nächsten Straßenecke. Hölle.
    „Ohje, verzeih mir, ich wollte dich nicht erschrecken“, kicherte sie.
    „Schon gut, ich … schon gut.“ Tief atmete ich durch, dann konnte ich nicht verhindern, sie zu mustern. Ich fing unten an. Keine High-Heels, sondern wadenhohe, schwarze, schlichte Stiefel. Pluspunkt. Der Rock reichte bis oberhalb des Knies, war also breiter als der Gürtel von der Farbkastentussi. Pluspunkt. Über einem lachsfarbenen Oberteil trug sie eine schlichte Jeansjacke und ihr dezent geschminktes Gesicht wurde von den dunkelblonden Locken umrahmt, die sie am Vormittag noch zusammen gebunden getragen hatte. Pluspunkt.
    Sie sah mich abwartend und amüsiert an. „Gehst du so mit mir rein?“, fragte sie grinsend und drehte sich einmal im Kreis.
    „Oh … ja, natürlich. Du … du siehst … gut aus …“ stammelte ich und nickte noch einmal.
    Und auch hier: Hätte ich in diesem Moment gewusst, dass der Abend im Desaster enden würde, wäre ich zu Hause im Bett geblieben. Aber da ich das nicht wusste, lächelte ich sie an, bezahlte stolz den Eintritt für mein erstes Date mit und nahm ihr ganz Gentleman die Jacke ab, als wir einen freien Tisch gefunden hatten.
    Scheinbar saßen wir in dem Bereich, wo es sogar eine Bedienung gab. Diese kam auf uns zu und fragte, was wir denn trinken wollten.
    Nun fand ich es irgendwie stillos, hier mit einer Flasche Bier zu sitzen. Hilflos schaute ich Madeleine an.
    „Also, ich hätte gern einen Cuba Libre.“ Auf meinen fragenden Blick hin erklärte sie, dass dies ein Longdrink mit Rum, Limetten, Rohrzucker und Cola war.
    Ich wackelte einen Moment unschlüssig mit dem Kopf. Da ich mich aber so gar nicht auskannte, nickte ich schließlich. „Nehm ich auch.“
    „Gut, zwei Cuba Libre. Kommen sofort.“ Damit verzog sich die Kellnerin wieder und ließ uns allein am Tisch. Zwischen uns stand eine Kerze, so wie auf vielen anderen Tischen. Da fiel es mir wieder ein. Heute sollte ja Livemusik sein. Ich warf einen Blick auf meine Uhr. Ein paar Minuten hatten wir noch und ich ließ immer wieder nervös den Blick schweifen.
    „Die Musik soll gut sein. Eine Band aus Italien, die momentan durch die Clubs tourt. Bisschen was ruhiges“, erklärte Madeleine.
    „Ja?“ Ich entdeckte eine Tanzfläche. „Darf man auch … tanzen?“
    „Ich denk schon. Lass uns mal abwarten.“ Sie zwinkerte mir zu. „Haben sich alle Körperstellen wieder beruhigt?“
    Diese harmlose Frage ließ mir das Blut in den Ohren rauschen. Fragte sie jetzt tatsächlich nach meinem Schwanz? Nein … oder?
    „Ich … was?“, krächzte ich.
    „Deine Beine und Achseln … und so. Ist die Haut okay? Manche Menschen sind da ziemlich empfindlich.“
    „Ohhhh … ja, da ist alles okay.“
    „Was hast du denn gedacht?“, lachte sie. Fragend musterte sie mich, dann schossen ihre schmalen Augenbrauen hoch. „Oh Jake!“ Kichernd schlug sie mir leicht auf den Arm. „Danach würde ich dich doch nicht fragen!“
    Tiefrot schloss ich die Augen. Peinlich.
    „Noch nicht“, hängte sie lapidar hinterher und grinste frech.
    „Äh …“ Was sollte ich jetzt darauf antworten? Glücklicherweise blieb mir die Antwort erspart, denn unsere Drinks kamen.
    Sie lachte leise über mein verdutztes Gesicht, nahm dann den Strohhalm zwischen die Lippen und sog ihren Cocktail in den Mund. Irgendwie konnte ich nur auf ihre Lippen starren.
    Eine tiefe Stimme kündigte plötzlich Maggiolino an. Aus meinen Gedanken gerissen schaute ich zur Bühne, wo sich vier junge Männer auf Barhocker setzten, alle eine Gitarre auf den Beinen und Mikros vor den Nasen. Einige Lichter löschten sich, so dass der Raum nur noch von spärlicher Beleuchtung der Bühne und den Kerzen auf den Tischen erhellt wurde. Selbst am Tresen wurde das Licht ein wenig herunter gedimmt. Die gesamte Atmosphäre schien plötzlich verändert zu sein.
    „Meine Freundin hat erzählt, dass die Jungs alle im Mai Geburtstag haben, daher kommt der Name.“
    Ich konnte kein italienisch, also schaute ich sie fragend an.
    „Maikäfer.“
    Ich überlegte einen Moment. Das klang ziemlich kindisch und irgendwie kitschig, aber das

Weitere Kostenlose Bücher